Seit Hansi Flick Bundestrainer ist, gehört Mads Buttgereit zum Trainer-Team. Der Däne ist für Standardsituationen zuständig. Schon jetzt fielen so sechs Tore.
Schon sechs Standard-ToreFlicks Dänen-Experte kann zum großen WM-Trumpf werden
Beim ersten Treffer schlich sich Kai Havertz (22) nach einem Eckball von David Raum (23) an den kurzen Pfosten und köpfte ein. Dem zweiten Tor ging ein Freistoß voraus, den İlkay Gündoğan (31) halbhoch auf den ersten Pfosten brachte, wo Timo Werner (26) lauerte und den Ball mit dem Fuß ins Netz spitzelte.
Beide Treffer der Nationalmannschaft zum 2:0-Sieg gegen Israel fielen nach ruhenden Bällen. Der Standard-Doppelpack war sinnbildlich für einen Trend bei der Nationalmannschaft. Zufall? Mitnichten! Schon sechs Tore in den acht Spielen unter Hansi Flick (57) fielen nach ruhenden Bällen.
„Es ist für jeden Spieler sichtbar, dass die Arbeit, die wir machen, Erfolg verspricht. Das kann sich sehen lassen, was da an Effizienz rauskommt“, sagt der Bundestrainer. Seit er das DFB-Team übernommen hat, gehört Standard-Experte Mads Buttgereit (36) zum Trainer-Team. Seit dieser assistiert, entwickelt das Team wieder deutlich mehr Gefahr in diesen Situationen.
Hansi Flick: „Die Handschrift kann man da schon ablesen“
„Wir haben eine Idee dahinter gehabt, ihn zu verpflichten. Ich hatte ihn schon länger auf dem Schirm. Ich hoffe, dass es so weitergeht und wir das Trainer-Team lange so zusammenhalten können. Die Handschrift kann man da schon ablesen“, freut sich Flick.
Während Weltmeister-Trainer Joachim Löw (62) Torerfolge nach Ecken und Freistößen lange Zeit im Training außen vor ließ, weiß Flick um die Bedeutung dieser Chancen-Kreation. Nicht umsonst war er beim Titelgewinn 2014 auf Eigeninitiative der Standard-Beauftragte von Löw. Der Bundestrainer hofft, dass diese neue „Waffe“ auch im Winter in Katar dazu beiträgt, den fünften WM-Titel nach Deutschland zu holen.
Mads Buttgereit feierte bereits Tor-Erfolge mit Dänemark bei der EM
Das wäre dann ein großer Verdienst von Buttgereit. Der Experte des ruhenden Balles, der bei der vergangenen Europameisterschaft bereits mit Dänemark für Standard-Furore gesorgt hatte, geht seine Arbeit äußerst praxisorientiert an und setzt gleichzeitig auf moderne Technik, wie beispielsweise den sogenannten Trackman.
Das aus dem Golfsport bekannte Werkzeug wertet jeden Schussversuch aus. Mit welcher Fläche des Schuhs wird der Ball getroffen? Mit welcher Geschwindigkeit fliegt er? Mit welchem Spin? Alles wird exakt gemessen. „Er hat einen guten Ansatz. Es ist immer mal gut, wenn ein Experte das den Spielern näherbringt und nicht immer nur der Cheftrainer“, sagt Flick.
Gerade angesichts der kurzen Vorbereitungszeit in Katar können gut einstudierte Standardsituationen zu einer echten WM-Waffe werden. Die bisherige Bilanz sieht schon überzeugend aus.