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Hinter den KulissenEM-Start wird zum Spektakel: Spieler genießen Abend und sorgen für Lacher

Deutschlands Spieler Niclas Füllkrug trägt nach dem Sieg seine Tochter Emilia durch das Stadion.

Niclas Füllkrug drehte nach dem Sieg gegen Schottland am Freitag (14. Juni 2024) mit seiner Tochter Emilia auf den Schultern eine Ehrenrunde durch das Stadion.

Der EM-Auftakt hat Deutschland begeistert. Nach dem Sieg über Schottland genossen auch die Spieler die besondere Atmosphäre. EXPRESS.de blickt hinter die Kulissen beim Turnier-Start.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Mit diesem Knaller-Start in die Europameisterschaft hatten wohl auch die größten Optimisten nicht gerechnet. Nach dem 5:1-Torfestival gegen Schottland war die Stimmung im deutschen Lager natürlich blendend.

Und auch die jahrelang nicht gerade vom Erfolg verwöhnten Fans waren glücklich. 22,49 Millionen Menschen schauten sich am Freitagabend (14. Juni 2024) die ZDF-Übertragung an. Damit wurde der Bestwert vom WM-Aus 2022 in Katar (17,43 Millionen) locker überboten.

ZDF mit Mega-Quote zum Start: 22,49 Millionen schauten zu

„Wir haben uns in einen kleinen Rausch gespielt. Man hat gemerkt, das ganze Land steht kopf“, sagte Kai Havertz (25) nach der Partie. Die Spieler hatten vor der Begegnung einige Videos geschickt bekommen, die ihnen zeigten, was tagsüber in der Münchner Innenstadt abgegangen war.

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EXPRESS.de war beim umjubelten EM-Start in der Münchner Arena und verrät, was sich rund um die Partie ereignet hat.

Niclas Füllkrug (31) erlebte auch für sich persönlich einen Start nach Maß. Als Joker jagte er den Ball perfekt zum 4:0 ins Tor. Sein zweites Tor wurde nur wegen hauchdünner Abseitsstellung aberkannt. Nach dem Schlusspfiff erlebte der BVB-Stürmer noch sein ganz persönliches Glück. Mit Tochter Emilia auf der Schulter ging er über den Platz.

„Das war ein kleiner Moment für uns, wo wir uns Bilder geschaffen haben, die für immer bleiben“, sagte der Torjäger gerührt. „Ich habe das schon das eine oder andere Mal gemacht. Meiner Tochter ist es immer ganz wichtig, dass wir gewinnen. Die fiebert immer ganz doll mit. Dann habe ich den Moment gesehen, weil sie sehr weit unten war an der Bande und habe mir gedacht: Komm, jetzt nimmst du sie mit auf dem Platz, weil sie sich da immer tierisch drüber freut“.

Niclas Füllkrug spricht nach dem Spiel.

Die neue Medien-Welt der UEFA. Niclas Füllkrug steht nach der Partie an einem Pult, um seine Statements zum Sieg gegen Schottland abzugeben.

Nach der Partie müssen die Spieler immer in die sogenannte „Mixed Zone“, um vor den Mikrofonen und Kameras der Medien über das Spiel zu sprechen. Normalerweise gehen die Kicker immer an langen Gittern vorbei und bleiben dann stehen. Die Uefa hat sich für die EM eine neue Idee überlegt. Ausgewählte Akteure treten nun an Pulte und sprechen dort wie Redner in ein Mikrofon.

Nach der Premiere muss festgehalten werden, dass sich die neue Vorgehensweise nicht bewährt hat. „Ich komme mir vor wie der Bundeskanzler“, sagte Havertz leicht irritiert. Und als bei Thomas Müller (34) die Fragen unkoordiniert aus allen Richtungen kamen, sorgte der Bayern-Star für den Lacher des Abends. „Hui, fast wie Bieterverfahren hier. Wie bei 'ner Pferdeauktion“, sagte er zum wilden Durcheinander.

Deutschlands Toni Kroos (l) und Thomas Müller lachen nach dem 5:1-Sieg.

Beste Laune. Die beiden Weltmeister Toni Kroos (l.) und Thomas Müller hatten ihren Spaß bei der Ehrenrunde nach dem Sieg.

Da im Fußball mittlerweile statisch alles erfasst wird, erfahren die Fans bei der EM noch mehr Details. Auf den Anzeigetafeln werden bei den Torschützen auch einige Details eingeblendet. So erfuhr das Publikum, dass Florian Wirtz sein 1:0 aus 17 Metern mit 108 km/h erzielt hat. Kai Havertz verwandelte den Elfmeter mit „nur“ 94 km/h.

Dass Toni Kroos (34) für einen neuen Fabelwert mit 101 angekommenen Pässen von 102 Versuchen gesorgt hatte, war nach der Partie ebenfalls zu erfahren. Neu auch: Die VAR-Entscheidungen werden auf den Videoleinwänden ausführlicher erklärt. So war dort zu lesen, dass der Elfmeter nach Foul an Jamal Musiala (21) zurückgenommen wurde, weil das Foulspiel außerhalb des Strafraums stattfand.

Mit einer Portion Sushi und Obst in der Hand marschierten die Spieler aus dem Münchner Stadion zum Bus. Nach zweistündiger Fahrt wartete im Quartier in Herzogenaurach noch mal ein nächtlicher Imbiss.

Am Samstag durften die Sieger ausschlafen, erst für 10.45 Uhr war das Spielerersatztraining angesetzt. Ansonsten lasse er „die Spieler in Ruhe“, versicherte Julian Nagelsmann (36). Ab Sonntag werden sie sich auf das zweite Spiel gegen Ungarn (Mittwoch, 18 Uhr) vorbereiten.

Emre Can (30) lief nach dem Spiel dauertelefonierend durch die Stadion-Katakomben. „Ein geiles Gefühl, und eine verrückte Story, deshalb lieben wir den Fußball. Ich war vor zwei Tagen noch im Urlaub, dann kam am Mittwoch der Anruf“, sagte der Dortmunder nach dem 5:1. Aufgrund des Infekts von Bayern-Aufsteiger Aleksandar Pavlović (20) wurde er nachnominiert – und traf direkt.

Emre Can jubelt nach seinem Tor.

Vom Urlauber zum EM-Torschützen. Emre Can feierte nach seiner Einwechslung gegen Schottland direkt einen Treffer.

„Für Emre freut es mich sehr, nach einer Trainingseinheit dann gleich so einen rauszulassen. Das tut ihm auch gut“, sagte BVB-Kollege Füllkrug. „Natürlich auch ein tolles Fingerspitzengefühl vom Trainer, ihn dann gleich zu bringen und zu würdigen.“

Joshua Kimmich: „Das Stadion hat voller als beim FC Bayern gewirkt“

Die Atmosphäre beim Auftaktspiel war beeindruckend. Erst sangen die Schotten lauthals, dann feierten die Deutschen das Tor-Spektakel. Bayern-Star Joshua Kimmich (29) erkannte das Münchner Stadion, in dem normalerweise die Atmosphäre reservierter ist, kaum wieder.

„Ich fand es extrem voll und kompakt. Auch wenn es bei uns bei Bayern immer ausverkauft ist, hat es voller gewirkt“, sagte er. Dabei waren wegen der Sitzplätze und sonstigen Einschränkungen 9000 Fans weniger im Stadion als in der Bundesliga. „Bei Bayern kommen viele erst in der 10. Minute runter“, schob Kimmich lachend nach.