In der Bundesliga tobt weiter der Zoff um die TV-Rechte, vor einem Schiedsgericht soll bald zwischen DFL und dem Streaming-Dienst DAZN entschieden werden.

Weil sie Zweifel an der Finanz-Kraft DAZN hegte, hatte die Bundesliga ihr attraktivstes Rechte-Paket dem Vernehmen nach an Sky vergeben – trotz des finanziell deutlich weniger attraktiven Angebots. DAZN rief daher ein Schiedsgericht an, müht sich bis dahin weiter, eine „normale Arbeitsbeziehung“ zu wahren. Doch die könnte nach der Saison vorerst ein Ende finden.

DAZN hofft auf gemeinsame Lösung mit der DFL

Sollte das DFL-Votum gegen DAZN nicht aufgehoben werden, könne sich der Streaming-Anbieter auch komplett aus der Fußball-Bundesliga zurückziehen – auch wenn der große Wunsch selbstverständlich ein anderer ist.

Das erklärte DAZN-Chefin Alice Mascia in einem am Donnerstag (19. September 2024) veröffentlichten Interview mit dem Wirtschafts-Magazin „Capital“. So sei auch ein „totaler Rückzug aus der Bundesliga eine Option“.

Allerdings sei der große Wunsch aller Parteien, zu einer gemeinsamen Lösung zu finden, wie Mascia weiter betonte: „Was wir jetzt brauchen, ist eine Versachlichung. Es geht hier nicht um persönliche Dinge, sondern um eine geschäftliche Frage, nämlich um ein zentrales Rechtepaket der DFL.“

Die Spannung ist groß, ehe am kommenden Dienstag (24. September) die Schiedsgericht-Entscheidung erwartet wird. Der Rückzug aus Deutschland sei „natürlich nicht die Option, die wir anstreben“, stellte Mascia klar, hielt den drastischen Schritt für den Fall der Fälle aber zumindest offen.

Konkret ging es um das sogenannte Rechtepaket B mit 196 Live-Spielen. Es beinhaltet alle Partien der Bundesliga am Freitagabend sowie am Samstag. Bislang werden die beiden Spieltermine in getrennten Paketen ausgeschrieben: DAZN zeigt die Freitagsspiele, Sky hält weiterhin die Rechte am Samstagnachmittag.

Für die Bundesliga gibt es insgesamt vier ausgeschriebene Rechte-Pakete. Paket A beinhaltet die Konferenz aller Spiele am Samstagnachmittag, Paket C das Top-Spiel am Samstagabend und Paket D die Sonntagsspiele. Über eine Entscheidung zu den anderen Rechte-Paketen ist bislang nichts bekannt.