Corona-Geisterspiele in Liga?Jetzt droht Karten-Chaos: BVB, Bielefeld, Gladbach & Düsseldorf reagieren

Dortmunder Fans zeigen im Stadion ihre Schals.

Dortmund-Fans beim Spiel gegen den VfB Stuttgart am 20. November 2021. Gegen den FC Bayern wird es wohl nicht so voll.

Ist das bitter! Corona und seine Omikron-Variante sorgen für strenge Kontaktbeschränkungen. Jetzt hat Borussia Dortmund vor dem Topspiel gegen Bayern München reagiert.

von Uwe Bödeker  (ubo)Marcel Schwamborn  (msw)

Es war alles bereit für die große Party in Dortmund: Samstagabend (4. Dezember 2021, 18.30 Uhr), Topspiel gegen Bayern München. Ausverkauft mit 67.000 Fans, die vor einigen Tagen noch zugelassen waren. Doch jetzt lässt Corona und die Omikron-Variante alles zerbröckeln.

Am Mittwoch (1. Dezember) hat Borussia Dortmund als erster Klub reagiert und erstmal die Reißleine gezogen. „Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen COVID19-Infektionslage in Deutschland wird Borussia Dortmund den Ticketvorverkauf für das Bundesliga-Spitzenspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen den FC Bayern München stornieren. Ticketkäufer erhalten ihr Geld zurück“, teilt der Verein mit.

Am Donnerstag (2. Dezember 2021) wollen die Politiker auf der Ministerpräsidenten-Konferenz ab 11 Uhr darüber entscheiden, ob es bundesweit zu Geisterspielen kommt, wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder das bevorzugen würde, oder ob die Stadien noch teilweise ausgelastet werden dürfen. In NRW ist die Rede von einem Drittel der Kapazität.

Alles zum Thema Corona

BVB gegen FC Bayern: Das passiert mit gekauften Tickets

Der BVB schreibt: „Aktuell ist mit einer pandemiebedingten Reduzierung der Kapazitäten durch die Landesregierung innerhalb der kommenden Tage zu rechnen. Sobald die politische Entscheidung über zulässige künftige Stadion-Auslastungen in Nordrhein-Westfalen getroffen worden ist und uns in dieser Sache gesicherte Erkenntnisse vorliegen, werden wir über den neuen Vorverkauf informieren. Fans, die bereits Tickets erworben hatten, erhalten ihr Geld zurück. Über das Prozedere der Rückabwicklung werden wir alle Ticketkäufer innerhalb der kommenden Tage in Kenntnis setzen.“

Ursprünglich hatte der BVB geplant in dieser Woche Sitzplätze freizuschalten. Das geschieht nun nicht, der erste Dauerkarten-Teilbetrag wird somit auch nicht abgebucht.

1. FC Köln in Bielefeld: Vorverkauf eingestellt

Mit Arminia Bielefeld hat am Mittwoch um kurz vor 12 Uhr ein zweiter NRW-Klub reagiert. Arminia twitterte: „Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Covid19-Infektionslage wird der Vorverkauf für das Heimspiel gegen den 1. FC Köln kurzfristig eingestellt. Der Club wartet die Entscheidung der Ministerpräsidenten-Konferenz ab & informiert nach deren Beschluss über das Prozedere.“

Beim 1. FC Köln will man dem Vernehmen nach auf das bewährte Konzept setzen beim Heimspiel am 10. Dezember gegen den FC Augsburg. Falls die Behörden eine Teil-Befüllung des Stadions erlauben, werden alle Dauerkarteninhaber, die auf eine Erstattung verzichtet haben, zuerst berücksichtigt.

„Aufgrund der aktuellen Infektionslage & der damit verbundenen Reduzierung der Zuschauer-Kapazitäten muss Borussia die bisher verkauften Tickets für Borussia Mönchengladbach gegen den SC Freiburg stornieren. Informationen über den neuen Ticket-Vorverkauf werden voraussichtlich am morgigen Donnerstag bekanntgegeben“, teilten die Fohlen mit. Gladbach spielt am Sonntag daheim gegen Freiburg (17.30 Uhr.)

Auch Fortuna Düsseldorf hat am Mittwoch schon für das Zweitligaspiel am 11. Dezember gegen St. Pauli den Verkauf gestoppt. „Sobald alle relevanten Informationen – beispielsweise die zugelassene Zuschauerzahl, ein mögliches Schachbrettmuster, Abstandsregelungen oder Regelungen für Stehplätze – vorliegen, informieren wir über das weitere Vorgehen“, teilte der Klub mit. Die Fortuna spielt zunächst am Freitag (3. Dezember) in Darmstadt.

Andere Vereine aus dem Westen, die am Wochenende Heimspiele haben, beispielsweise Bayer Leverkusen (gegen Fürth), haben auf die aktuelle Zuschauer-Debatte noch nicht reagiert. Spätestens am Donnerstag, wenn Gewissheit herrscht, müssen alle Bundesliga-Klubs reagieren.