„Teilweise blamiert“Lothar Matthäus übt scharfe BVB-Kritik und nennt Saisonergebnis „grausam“

Lothar Matthäus vor dem Spiel gegen Union Berlin am 19. März 2022 am Sky-Mikro.

Sky-Experte Lothar Matthäus, hier am 19. März 2022 am Sky-Mikro in München, übte in seiner Kolumne wiederholt scharfe Kritik an der Saison von Borussia Dortmund.

Sky-Experte Lothar Matthäus hat erneut gegen Borussia Dortmund und die Altstars um Marco Reus und Mats Hummels ausgeteilt. Die Saisonleistung des BVB nannte Matthäus trotz Platz zwei in der Bundesliga „grausam“.

Lothar Matthäus (61) teilt nach der herben 1:4-Klatsche von Borussia Dortmund gegen RB Leipzig erneut gegen den BVB aus! Er lässt die finanziell geringeren Möglichkeiten von Borussia Dortmund im Vergleich zu Bayern München nicht als Erklärung für die wiederholten Enttäuschungen der Westfalen bei der vergeblichen Jagd auf den Meister gelten.

In seiner Sky-Kolumne „So sehe ich es“ riet der Weltmeister von 1990 dem BVB zu einer Überprüfung der Haltung gegenüber den Altstars Marco Reus (32) und Mats Hummels (33) sowie „einer Handvoll Spieler, die viel Geld verdienen und bei weitem nicht die Leistung bringen, die sie bringen sollen“.

Matthäus über Reus und Hummels: „An ihnen nagt der Zahn der Zeit“

Die von der BVB-Führung seit langer Zeit gebetsmühlenartig wiederholten Hinweise auf Münchens finanzielle Vorteile bei Gehaltszahlungen taugen für Matthäus nicht als Ausrede für die jüngsten Pleiten auf internationaler Bühne gegen Ajax Amsterdam und die Glasgow Rangers sowie im DFB-Pokal gegen Zweitligist FC St. Pauli. „Ich wüsste dann gerne, wie viel mehr Gehalt die Dortmunder im Vergleich zu Ajax, Glasgow oder St. Pauli bezahlen“, schrieb der 61-Jährige.

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Weil die Schwarz-Gelben in den Cup-Wettbewerben „sang- und klanglos“ ausgeschieden seien und sich „teilweise blamiert“ hätten, wäre Dortmunds Saisonergebnis trotz Platz zwei in der Bundesliga „grausam“.

Sinnbildlich für Dortmunds Probleme stellte Matthäus Reus und Hummels heraus. „An ihnen nagt der Zahn der Zeit. Verletzungen häufen sich, das Tempo leidet und mit fehlendem Rhythmus und mangelnder Kontinuität wird auch die Leistung schlechter. Sie müssen sich fragen, ob es aktuell das ist, was sie wollen“, meinte der 150-malige Nationalspieler. Aus seiner Sicht könnte für die beiden Routiniers, die noch Verträge bis 2023 besitzen, „ein neues Abenteuer gar nicht die schlechteste Idee“ sein.

Lothar Matthäus übt Kritik an Emre Can, Julian Brandt und Co.

Hauptursache für Dortmunds abermalige Schwierigkeiten seien aber ohnehin die schwachen Vorstellungen von Großverdienern. „Die Rede ist von Emre Can, Julian Brandt, Axel Witsel, Thorgan Hazard, Nico Schulz und so weiter“, übte Matthäus konkrete Kritik. Für den ehemaligen Weltstar stimme lediglich beim britischen Jungstar Jude Bellingham „das Preis-Leistungs-Verhältnis“.

Eine vorzeitige Trennung von Trainer Marco Rose (45) für konstantere Vorstellungen hält Matthäus nicht für notwendig: „Wenn sich die Verantwortlichen jetzt zusammensetzen, eine gute Lösung mit den Spielern finden, auf die sie weiter bauen, sich von anderen verabschieden und mit Transfererlösen eine richtig gute Truppe zusammenstellen, dann zeigt der BVB in der neuen Saison vielleicht das Gesicht, das man sich von ihm wünschen darf.“ (sid/mn)