„Niemand im Verein hat die Eier, um es ihm zu sagen“Jürgen Klopp sorgt für nächsten Zoff mit Sky-Experte

Trainer Jürgen Klopp springt im Molineux Stadium von Wolverhampton von der Bank auf.

Liverpool-Trainer Jürgen Klopp am 4. Februar 2023 beim 0:3 des FC Liverpool bei den Wolverhampton Wanderers.

Spaß hat Trainer Jürgen Klopp beim FC Liverpool derzeit nicht. Nach weiteren sportlichen Rückschlägen kommt jetzt ein weiterer Zoff mit Didi Hamann hinzu.

Dunkle Wolken statt Wolke sieben – für Trainer Jürgen Klopp (55) ist es derzeit keine leichte Zeit beim FC Liverpool. Nach der jüngsten 0:3-Schlappe in Wolverhampton (4. Februar 2023) gibt es reichlich Gesprächsstoff.

Liverpool hat 2023 noch kein Spiel in der Premier League gewinnen können, in der Tabelle (Rang 10) wächst der Abstand auf die internationalen Plätze, im FA Cup und dem Ligapokal ist das Klopp-Team längst ausgeschieden.

FC Liverpool: Jürgen Klopp im Clinch mit Didi Hamann

Da gab es von den gegnerischen Fans in Wolverhampton schon hämische Gesänge über seinen baldigen Rauswurf. Und nach dem Spiel kam es zu einer unschönen Szene auf der Pressekonferenz. Klopp legte sich mit einem Journalisten an. In der Folge schoss Sky-Experte Didi Hamann (49) scharf gegen Klopp.

Alles zum Thema Jürgen Klopp

Der nächste Zoff der lebenden deutschen Liverpool-Legenden. Hamann gewann mit den Reds 2005 die Champions League, Klopp gelang dies als Trainer 2019.

Nach dem Spiel wirkte Klopp ratlos und hilflos: „Ich kann hier nicht sitzen und sagen, dass alles okay ist. Es ist nur Fußball. Aber das ist es nicht. Wir haben unser Elend selbst verursacht in den ersten zwölf Minuten. Ich kann es nicht erklären.“ Klopp weiter: „Ihr könnt uns kritisieren, verurteilen, sagen, was ihr wollt, und habt wahrscheinlich recht. Ich kann nichts dagegen sagen, denn diese zwölf Minuten sind nicht erlaubt.“

Doch eine Frage eines Journalisten brachte ihn auf die Palme. James Pearce von The Athletic wollte wissen, ob Liverpools schlechter Beginn mit zwei Gegentoren innerhalb von zwölf Minuten zeigen, dass ein Mentalitätsproblem besteht. Klopp reagierte gereizt: „Es ist sehr schwierig, mit dir zu sprechen, wenn ich zu 100 Prozent ehrlich bin. Das mache ich lieber nicht. Du weißt, warum. Für all die Dinge, die du geschrieben hast. Wenn also jemand anderes diese Frage stellen möchte, werde ich antworten.“

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In den sozialen Netzwerken gab es daraufhin sogar Drohungen gegen den Journalisten. Hamann kann Klopps Aussagen auch deshalb überhaupt nicht nachvollziehen und kritisiert den Trainer scharf. „Ich fand es sehr seltsam und kleinlich. Er muss erkennen, dass James Pearce und seine Familie seit diesem Vorfall mit Hass-Nachrichten bombardiert werden, weil Klopp eine Frage nicht beantwortet hat“, so Hamann bei Radiosender „Talksport“.

Hamann weiter: „Es war absolut richtig, ihm die Frage zu stellen. Und ich denke, das Mindeste, was James verdient, ist eine Entschuldigung. Liverpool ist ein Verein, der auf Respekt basiert, und ich denke, jemand muss Klopp sagen: ‚Das ist der Liverpool Football Club, und du kannst das nicht tun‘. Man darf den Liverpool-Trainer sich nicht so verhalten lassen. Ich habe das Gefühl, dass niemand im Verein die Eier hat, um es ihm zu sagen. So, wie die Dinge im Moment laufen, hilft es ihm nicht, und sie helfen sicherlich nicht dem Verein, der über allem steht.“

Weisheiten vom Weltfußballer

Die besten Sprüche von Lothar Matthäus

Der TV Experte und ehemalige Fußballprofi Lothar Matthäus steht vor dem Spiel im Stadion.

„Mein Tipp ist 1:1 auch wenn in der zweiten Halbzeit sicher noch Tore fallen werden.“ Lothar Matthäus Prognose beim Halbzeitstand von 1:1 zwischen dem FC Bayern und Arsenal London. Das Foto zeigt Matthäus am 23. April 2022 in der Allianz Arena.

Lothar Matthäus (re.) mit Ehefrau Liliana.

„Eine Ehe ist wie ein Fußballspiel: man weiß nie, wie es ausgeht.“ Lothar Matthäus am 10. Januar 2011 mit seiner vierten Ehefrau Liliana.

Lothar Matthäus im Trikot als Spieler des FC Bayern München.

Dass er auch ohne Ehefrau gut zurechtkommt, machte er einst in einem Interview deutlich: „Ein Lothar Matthäus braucht keine dritte Person. Er kommt sehr gut allein zurecht.“ Das Foto zeigt die Bayern-Legende am 9. Februar 2000.

Lothar Matthäus als 19-Jähriger im Trikot von Borussia Mönchgladbach.

„Jens Jeremies erinnert mich an den jungen Lothar Matthäus“, sagte Matthäus zum Ende seiner DFB-Karriere. Der junge Matthäus begann seine große Karriere, hier als 19-Jähriger am 16. August 1980, bei Borussia Mönchengladbach.

Lothar Matthäus steht in einer Winterjacke und einem Sky-Mikrofon in der Allianz Arena.

„Jeder, der mich kennt und der mich reden gehört hat, weiß genau, dass ich bald Englisch – in sechs oder auch in vier Wochen – so gut spreche und Interviews geben kann, die jeder Deutsche versteht.“ Lothar Matthäus kurz vor seinem Wechsel zu den New Jersey MetroStars im Jahr 2000. Das Foto zeigt den heutigen TV-Experten am 28. Januar 2023.

Lothar Matthäus im Trikot der New Jersey Metro Stars.

Bei seiner ersten Pressekonferenz bei den MetroStars in New York konnte er mit seinen Englisch-Kenntnissen nur bedingt überzeugen: „I hope we have a little bit lucky. I look not back, I look in front.“ Das Foto zeigt Matthäus im Trikot der MetroStars am 26. März 2000.

Sky-Expertin Julia Simic hält ein Trikot von Sky-Experte Lothar Matthäus in den Händen.

„Ein Lothar Matthäus lässt sich nicht von seinem Körper besiegen, ein Lothar Matthäus entscheidet selbst über sein Schicksal.“ Seine Spielerkarriere beendete er nach seiner Zeit in New York und seiner letzten EM-Teilnahme im Jahr 2000. Ein Freundschaftsspiel mit den MetroStars in Troisdorf gegen den 1. FC Köln gilt als der letzte offizielle Auftritt des damals 39-Jährigen. Das Foto zeigt ihn am 12. November 2022 mit TV-Expertin Julia Simic und einem MetroStars-Trikot.

Lothar Matthäus für Deutschland am Ball.

Zuvor zog der Rekordnationalspieler noch einen Wechsel nach Dubai in Erwägung: „Ich würde gerne nach Dubai, um auch mal die andere Seite, den Osten Europas, kennenzulernen.“ Das Foto zeigt Matthäus bei seiner letzten EM-Teilnahme am 20. Juni 2000.

Matthäus erhält von Schiedsrichter Merk die Gelbe Karte.

Nach der Spieler-Karriere, hier am 15. März 1997, war für Lothar klar: „Schiedsrichter kommt für mich nicht in Frage, schon eher etwas, das mit Fußball zu tun hat.“

Christoph Daum und Lothar Matthäus lächeln im Hotel Bayrischer Hof in München in die Kamera.

Im Oktober 2000 kam es zu einem der größten Skandale in der Geschichte der Fußball-Bundesliga. Ein Kokain-Test von Christoph Daum fiel positiv aus. Lothar hatte anschließend einen nett gemeinten Ratschlag für seinen Trainerkollegen: „Wichtig ist, dass er nun eine klare Linie in sein Leben bringt.“ Das Foto stammt vom 21. September 2007.

Lothar Matthäus gibt als Trainer von Partizan Belgrad Anweisungen.

Bei seiner Trainerstation in Belgrad konnte Matthäus erneut mit seinen Sprachkenntnissen glänzen: „This are different exercises. Not only bumm!“ Seine Trainingsmethoden führten zum Erfolg. Mit Partizan Belgrad qualifizierte er sich sogar für die Champions League.

Rudi Völler (re., Deutschland) begrüßt Nationaltrainer Lothar Matthäus (Ungarn).

Auch als Bundestrainer war Matthäus mal im Gespräch, nachdem er das DFB-Team als Trainer von Ungarn in einem Testspiel mit 2:0 besiegte. Letztendlich übernahm Jürgen Klinsmann den Job vom im Juli 2004 zurückgetretenen Rudi Völler. Lothars Meinung: „Gewollt hab ich schon gemocht, aber gedurft ham sie mich nicht gelassen.“ Das Foto stammt vom 6. Juni 2004.

Lothar Matthäus, Fußball-Experte fürs Fernsehen, vor einem Spiel.

„Ich bin keine Extrawurst, also kann ich auch sehr gut ohne den Senf einiger Journalisten leben.“ Matthäus einst über die Medien. Das Foto stammt vom 27. Oktober 2022 in Freiburg.

Lothar Matthäus (re) in Aktion gegen Irwin in Aktion im Finale des Europapokals der Landesmeister zwischen Manchester United und dem FC Bayern München.

Auch eine der bekanntesten Fußball-Weisheiten stammt vom ehemaligen Weltfußballer: „Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken!“ Das Foto zeigt Matthäus im dramatischen Champions-League-FInale am 26. Mai 1999.

Lothar Matthäus lächelt auf einer Pressekonferenz des DFB.

„Ein Lothar Matthäus hat es nicht nötig von sich in der dritten Person zu sprechen.“ Als Fußball-Legende braucht man sich natürlich nicht alles gefallen lassen. Schon gar nicht Nachfragen darüber, warum man über sich in der dritten Person spricht. Das Foto zeigt Matthäus am 22. Februar 2000.

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Bereits im Herbst 2022 knallte es zwischen Hamann und Klopp. Hamann hatte gesagt, dass Liverpool „einen Funken“ benötige. Als Klopp mit Hamanns Aussagen konfrontiert wurde, legte er los: „Wer hat das gesagt?“ Als der Name Hamann fiel, lederte Klopp los: „Oh toll! Er ist eine fantastische Quelle. Er wird überall sehr respektiert. Didi Hamann verdient es nicht, dass sie seine Phrase verwenden, um mir eine Frage zu stellen.“

Klopp meinte zudem, dass auch ein ehemaliger Liverpool-Spieler nicht das Recht habe „zu sagen, was man will, vor allem, wenn man keine Ahnung hat“.

Jetzt der nächste Zoff – der auch zeigt, wie dünnhäutig Klopp aktuell reagiert. Ob er so die Kurve bekommt? Auf Liverpool warten schwere Spiele. Am 13. Februar kommt der FC Everton, am 18. Februar geht es nach Newcastle und am 21. Februar steht das Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid an. (ubo)