Letzter Bundesliga-Platz vergebenSlapstick-Tor beendet HSV-Traum: Stuttgart feiert Klassenerhalt

Stuttgarts Enzo Millot freut sich über seinen Treffer.

Stuttgarts Enzo Millot feiert am 5. Juni 2023 sein Tor zum 2:1 gegen den Hamburger SV im Rückspiel der Relegation, das den Bundesliga-Verbleib der Schwaben perfekt machte.

Der VfB Stuttgart hat im Rückspiel der Relegation den Bundesliga-Verbleib perfekt gemacht. Der Hamburger SV entfachte in der ersten Halbzeit noch mal Druck, musste sich letztlich aber mit 1:3 geschlagen geben.

Der Hamburger SV hat sein so ersehntes Fußball-Wunder gegen den VfB Stuttgart klar verpasst. Nach dem 1:3 (1:0) im Relegations-Rückspiel am Montagabend (5. Juni 2023) in Hamburg muss der einstige Bundesliga-Dino in seine sechste Saison in der 2. Liga gehen. Das Hinspiel am vergangenen Donnerstag hatte der HSV mit 0:3 verloren.

Sonny Kittel (6. Minute) brachte die Hamburger vor 55.500 Zuschauern und Zuschauerinnen zwar früh in Führung. Doch Enzo Millot (48. und 64.) drehte die Partie in der zweiten Halbzeit, bei seinem zweiten Tor dank eines folgenschweren Fehlers von HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes. Auch Silas Katompa Mvumpa (90.+7) traf noch. Der VfB feierte nach einer höchst durchwachsenen Saison den Klassenerhalt.

Relegation 2023: VfB Stuttgart macht Bundesliga-Verbleib gegen den HSV perfekt

Viel war gesprochen worden über eine vermeintliche Magie des Volksparkstadions, in dem die Hamburger seit über sieben Monaten nicht mehr verloren hatten. „Wunder gibt es immer wieder“, hatte Sportvorstand Jonas Boldt kurz vor dem Anpfiff bei Sky gesagt. Und dann kam auch schon Kittel. Der 30-Jährige schoss den Ball aus dem Lauf aus gut 25 Metern ins Tor, Zehntausende HSV-Fans jubelten, Trainer Tim Walter brüllte seine Freude heraus.

Alles zum Thema Fußball-Bundesliga

Wie fragil das Hamburger Glück aber war, zeigte sich fast unmittelbar im Anschluss, als der im Hinspiel starke Chris Führich nur das Außennetz traf (7.). Und noch viel mehr, als Serhou Guirassy artistisch aus der Drehung den vermeintlichen Ausgleich erzielte (17.). Der Treffer zählte aber wegen einer vorausgegangenen Abseitsstellung auf Höhe der Mittellinie nicht.

Der Bundesligist trat zwar in dieser Phase nicht so selbstsicher auf wie im Hinspiel. Die Auswahl von Trainer Sebastian Hoeneß, der ausdrücklich vor der Atmosphäre gewarnt hatte, blieb aber gefährlich. HSV-Torwart Heuer Fernandes, der im Hinspiel Schlimmeres für die Hamburger verhindert hatte, rettete innerhalb weniger Sekunden doppelt vor heranrauschenden Stuttgartern (23./24.).

Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Von zunächst folgenlosen Wacklern abgesehen präsentierte sich der HSV deutlich besser in den Zweikämpfen als am vergangenen Donnerstag. Für den erkrankten Jonas David hatte Walter den Leihspieler Javi Montero ins Defensivspiel geschickt. Offensiv versuchten insbesondere Jean-Luc Dompé und Kittel, mit Tempo für Torgefahr zu sorgen.

Nur dreimal gewann der Zweitligist

Alle Spiele der Bundesliga-Relegation seit 2009

Ein HSV Fan ist nach dem Sieg gegen Sandhausen und dem gleichbedeutenden Einzug in die Relegation am 28. Mai 2023 sichtlich enttäuscht.

Bedröppelte Mienen bei den Fans vom HSV: Der Zweitligist wähnte sich schon wieder in der Bundesliga, scheiterte dann jedoch erneut in der Relegation – diesmal gegen den VfB Stuttgart. In der Bildergalerie sehen Sie alle Relegationsspiele seit 2009.

Marek Mintal (Nürnberg, li.) erzielt das 2:0 gegen Mario Cvitanovic (Cottbus) im Relegationsspiel am 31. Mai 2009.

Saison 2008/09: Energie Cottbus - 1. FC Nürnberg 0:5 (Hinspiel: 0:3, Rückspiel: 0:2) – Die erste Relegation seit der Neueinführung des Modus im Jahre 2009. Zuvor gab es die Relegation bereits zwischen 1982 und 1991. Der erste Sieger der Relegationspaarung war Zweitligist 1. FC Nürnberg, der sich souverän mit insgesamt 5:0 gegen den Erstligisten Energie Cottbus durchsetzen konnte. Schon im Hinspiel in Cottbus gab es einen 3:0-Sieg und so wurde der Weg geebnet für den Aufstieg. Das 5:0 nach Hin- und Rückspiel ist bis heute der deutlichste Sieg in einer Relegation. Sieger: 1. FC Nürnberg (2. Bundesliga)

Die Mannschaft des 1. FC Nürnberg feiert nach dem Sieg über Augsburg am 16. Mai 2010 den Klassenerhalt.

Saison 2009/10: 1. FC Nürnberg - FC Augsburg 3:0 (Hinspiel: 1:0, Rückspiel: 2:0) – Nur ein Jahr später musste der Club bereits ein weiteres Mal in die Relegation. Diesmal empfingen sie den FC Augsburg. Nach einem knappen 1:0 Heimsieg im ersten Spiel, machten die Franken den Sack im Rückspiel zu und gewannen mit 2:0 bei den Augsburgern. Damit gewann Nürnberg in den ersten beiden Relegationsjahren vier Relegationsspiele hintereinander jeweils ohne Gegentor. Die „Faz“ bezeichnete die Nürnberger im Zuge dessen scherzhaft als „deutschen Relegationsmeister“. Sieger: 1. FC Nürnberg (Bundesliga)

Gladbachs Spieler lassen Trainer Lucien Favre nach dem Klassenerhalt im Relegationsrückspiel gegen Vfl Bochum am 25. Mai 2011 hochleben.

Saison 2010/11: Borussia Mönchengladbach - VfL Bochum 2:1 (Hinspiel: 1:0, Rückspiel: 1:1) – Im Jahre 2011 hielt Borussia Mönchengladbach nach einem harten Kampf gegen Zweitligist VfL Bochum die Klasse. Die Gladbacher gewannen das Hinspiel vor heimischem Publikum durch einen Last-Minute-Treffer von Igor de Camargo mit 1:0 und gingen so mit einer guten Ausgangslage ins Rückspiel, wo man eine umkämpfte Partie mit 1:1 über die Runden bringen konnte und so in der Liga verblieb. Sieger: Borussia Mönchengladbach (Bundesliga)

Fortuna Düsseldorf Torwart Michael Ratajczak feiert nach dem Relegationsrückspiel gegen Hertha BSC am 15. Mai 2012 ausgelassen mit den eigenen Fans.

Saison 2011/12: Hertha BSC - Fortuna Düsseldorf 3:4 (Hinspiel: 1:2, Rückspiel: 2:2) – Das bislang wahrscheinlich spektakulärste Relegationsduell der Bundesliga-Geschichte. Nachdem sich im Hinspiel der Zweitligist bereits knapp mit 2:1 durchsetzen konnte, kam es im Rückspiel zu einem handfesten Skandal. Das Rückspiel in Düsseldorf wurde mehrfach wegen des Abbrennens von Pyrotechnik unterbrochen. Fortuna verteidigte in den Schlussminuten das 2:2. Währenddessen bahnten sich noch vor Abpfiff die ersten Fans den Weg auf den Platz, um nach Abpfiff einen Platzsturm zu beginnen. Etwa 90 Sekunden vor Abpfiff verwechselten einige hundert Fans einen Foulpfiff von Wolfgang Stark mit dem Schlusspfiff und stürmten den Platz. Die Spieler verschwanden in der Kabine und erklärten sich nach der Räumung des Platzes das Spiel zu Ende zu spielen. Hertha legte im Anschluss Protest gegen die Spielwertung ein, scheiterte allerdings vor dem DFB-Sportgericht. Sieger: Fortuna Düsseldorf (2. Bundesliga)

Hoffenheim jubelt nach dem Sieg in der Relegation gegen Kaiserslautern am 27. Mai 2013, Lauterns Ariel Borysiuk und Steven Zellner sind niedergeschlagen

Saison 2012/13: TSG 1899 Hoffenheim - 1. FC Kaiserslautern 5:2 (Hinspiel: 3:1, Rückspiel: 2:1) – Im Jahre 2013 gab es erneut ein eher ungleiches Duell in der Relegation. Die TSG Hoffenheim empfing den Zweitliga-Dritten Kaiserslautern und ließ dem Team von Trainer Franco Foda keine Chance. Nachdem Hoffenheim bereits im Hinspiel mit 3:1 gewinnen konnte, kam es im Rückspiel zu einer weiteren 1:2-Niederlage für die Roten Teufel. Hoffenheim konnte sich knapp retten, während der 1. FC Kaiserslautern in den folgenden zwei Jahren die Saison zweimal auf Platz vier beendete. Sieger: TSG 1899 Hoffenheim (Bundesliga)

Der Hamburger SV feiert am 18. Mai 2014 den Klassenerhalt in Fürth, im Vordergrund steht ein enttäuschter Zoltan Stieber von der SpVgg Greuther Fürth.

Saison 2013/14: Hamburger SV – Greuther Fürth 1:1 (Hinspiel: 0:0, Rückspiel 1:1) – Mit dem Mantra der „Unabsteigbaren“ kam der Hamburger SV im Jahr 2014 in die Relegation gegen Zweitligisten Greuther Fürth. Dennoch setzten sich die Hanseaten denkbar knapp durch. Nur dank der Auswärtstorregel feierten die Rothosen den Klassenerhalt. Das goldene Tor für Hamburg schoss Pierre-Michel Lasogga. Die Fürther, die aufopferungsvoll kämpften, kamen vor heimischem Publikum nicht über ein 1:1 hinaus und mussten so in der 2. Bundesliga verbleiben. Sieger: Hamburger SV (Bundesliga)

Hamburgs Lewis Holtby jubelt inmitten der mitgereisten HSV Fans im Karlsruher Wildparkstadion am 01. Juni 2015.

Saison 2014/15: Hamburger SV – Karlsruher SC 3:2 (Hinspiel: 1:1, Rückspiel: 2:1 n. V.) – Auch im Folgejahr musste der HSV in die Relegation. Diesmal hieß der Gegner Karlsruher SC und es wurde sogar noch knapper. Das Team von Bruno Labaddia setzte sich im Rückspiel erst in der Verlängerung durch einen Treffer von Nicolai Müller durch. Erst in der ersten Minute der Nachspielzeit erzielten die Rothosen durch einen Freistoß das 1:1. In der 120. Minute verschoss KSC-Stürmer Rouwen Hennings einen Handelfmeter und stürzte sein Team so ins Tal der Tränen, während der HSV ein weiteres Jahr Erstklassigkeit feiern durfte. Sieger: Hamburger SV (Bundesliga)

Niko Kovac und sein Team jubeln nach dem Schlusspfiff des Relegationsrückspiels gegen den 1. FC Nürnberg am 23. Mai 2016.

Saison 2015/16: Eintracht Frankfurt - 1. FC Nürnberg 2:1 (Hinspiel: 1:1, Rückspiel: 1:0) – Zum dritten Mal seit der Einführung der Relegationsspiele musste der FCN in die selbigen. Anders als die ersten beiden Male konnten sich die Franken allerdings nicht durchsetzen. Das Team von Trainer René Weiler konnte im Hinspiel in Frankfurt zwar noch ein Unentschieden erzwingen, musste sich im Rückspiel aber durch den Treffer von Haris Seferovic geschlagen geben. Nur zwei Jahre später feierten die Frankfurter mit Trainer Niko Kovac den DFB-Pokal-Gewinn. Sieger: Eintracht Frankfurt (Bundesliga)

Victor Osimhen, Mario Gomez, Maximilian Arnold, Borja Mayoral und Jannes Horn feiern am 29. Mai 2017 hinter dem Fanblock mit den Fans.

Saison 2016/17: VfL Wolfsburg – Eintracht Braunschweig 2:0 (Hinspiel: 1:0, Rückspiel: 1:0) – Etwas überraschend fand sich am Ende der Spielzeit 2016/17 der VfL Wolfsburg auf dem Relegationsplatz wieder. Noch zwei Jahre zuvor war das Team Vizemeister und hatte mit Spielern wie Mario Gomez oder Maxi Arnold ein gut bestücktes Team. In der Relegation gab es mit Eintracht Braunschweig sogar ein echtes Derby. Die Wölfe ließen in beiden Partien den Braunschweigern nicht viele Chancen und gewannen letztlich zweimal mit 1:0. Sieger: VfL Wolfsburg (Bundesliga)

Torschütze Divock Origi bejubelt mit William und Renato Steffen das 1:0 im Hinspiel gegen Kiel am 17. Mai 2018.

Saison 2017/18: VfL Wolfsburg - Holstein Kiel 4:1 (Hinspiel: 3:1, Rückspiel: 1:0) – Aller guten Dinge sind zwei. Das dachte sich wohl der VfL Wolfsburg als er im Jahr 2018 erneut in die Relegation musste. Auch dieses Mal ließ man trotz schwacher Saisonleistung im Entscheidungsspiel dem Zweitligisten keine Chance. Holstein Kiel musste sich den Wölfen relativ deutlich mit 3:1 und 1:0 geschlagen geben. Die Kieler kämpften zwar couragiert, hatten am Ende aber keine wirkliche Chance gegen starke Wölfe. Sieger: VfL Wolfsburg (Bundesliga)

Die Spieler von Union bejubeln nach dem Rückspiel am 27. Mai 2019 den Aufstieg, daneben stehen Holger Badstuber (l) und Mario Gomez (r).

Saison 2018/19: VfB Stuttgart – Union Berlin 2:2 (Hinspiel: 2:2, Rückspiel: 0:0) – Das dritte und vorerst letzte Mal, dass sich in der Relegation der Zweitligist durchsetzen konnte. Union Berlin konnte vor allem durch ihre sattelfeste Defensive die Stuttgarter entschlüsseln. Die Köpenicker erkämpften sich den Aufstieg und sind seitdem ein fester Bestandteil der Bundesliga. In der Saison 2022/23 schafften es die Berliner sogar, sich für die Champions League zu qualifizieren. Ein kometenhafter Aufstieg, der so ohne den knappen Gewinn in der Relegation vermutlich nicht möglich wäre. Sieger: Union Berlin (2. Bundesliga)

Bremens Ludwig Augustinsson schießt am 06. Juli 2020 auf das Tor von Heidenheims Torwart Kevin Müller.

Saison 2019/20: Werder Bremen - 1. FC Heidenheim 2:2 (Hinspiel: 0:0, Rückspiel: 2:2) – Aufgrund von Corona fand das Relegationsspiel zwischen Werder Bremen und Heidenheim ohne Zuschauer statt. Ein Spektakel war es dennoch. Nach einem 0:0 im Hinspiel, gingen die Bremer früh durch ein Eigentor von Theuerkauf in Führung. In der 85. Minute kam Heidenheim durch ein Kleindienst-Tor nochmal zurück und rannte an. Mitten in die Druckphase des Zweitligisten erzielte Werder in Person von Ludwig Augustinsson den Siegtreffer. Auch der erneute Ausgleich in der 98. Minute reichte Heidenheim nicht mehr. Bremen hielt durch die Auswärtstore knapp die Klasse. Sieger: Werder Bremen (Bundesliga)

Kölns Mittelfeldspieler Jonas Hector (M) im Zweikampf mit Kiels Mittelfeldspieler Aleksandar Ignjovski im Spiel der Relegation am 26. Mai 2021.

Saison 2020/21: 1. FC Köln – Holstein Kiel 5:2 (Hinspiel: 0:1, Rückspiel: 5:1) – Ein kurioses Relegationsspiel gab es auch im Jahre 2021. Der 1. FC Köln musste nach einer 0:1-Niederlage im heimischen Rhein-Energie-Stadion mit einem Rückstand zum Rückspiel in Kiel anreisen. Bei den Kölnern brachen früh alle Dämme. Zur Halbzeit führten die Domstädter mit 4:1. Schließlich gewannen die Geißböcke mit 5:1 in Kiel und sicherten sich so souverän den Klassenerhalt. Sieger: 1. FC Köln (Bundesliga)

Hertha BSC bejubelt den Treffer von Marvin Plattenhardt zum 2:0 am 23. Mai 2022 in Hamburg.

Saison 2021/22: Hertha BSC – Hamburger SV 2:1 (Hinspiel: 0:1, Rückspiel: 2:0) – Durch eine starke Leistung im Rückspiel der Relegation 2022 sicherte sich Hertha BSC den Klassenerhalt. Der Hamburger SV, der das Hinspiel noch mit 1:0 für sich entscheiden konnte, blieb im Rückspiel blass. Spannung war zwar bis zum Ende geboten, letztlich behielten die Hauptstädter allerdings die Oberhand. Die Hanseaten scheiterten im vierten Versuch, zurück in die Bundesliga zu kommen. Sieger: Hertha BSC (Bundesliga)

Stuttgarts Enzo Millot freut sich über seinen Treffer.

Saison 2022/23: VfB Stuttgart – Hamburger SV 6:1 (Hinspiel: 3:0, Rückspiel: 3:1) – Der VfB Stuttgart ließ in der Relegation 2023 wenig anbrennen, lieferte vor allem beim 3:0-Hinspiel-Erfolg eine furiose Vorstellung ab. Die Hamburger glaubten im Rückspiel noch an ein Wunder, kurz nach der Halbzeitpause war die Hoffnung dann aber auch schnell dahin. Zum zweiten Mal in Folge schlitterte der HSV in der Relegation am Aufstieg vorbei. Stuttgart feierte. Sieger: VfB Stuttgart (Bundesliga)

1/16

Beim VfB hütete statt des weiterhin angeschlagenen Fabian Bredlow wieder Florian Müller das Tor. Der 25-Jährige zeichnete sich nach dem frühen Gegentor bis zur Pause noch bei einem Kopfball von Bakery Jatta aus, da lief aber schon die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Der aussichtsreiche Kraftschuss von Robert Glatzel war ohne Zutun von Müller am VfB-Tor vorbeigegangen (40.).

Seinen höchsten Heimsieg gegen Stuttgart hatte der HSV im Oktober 2019 gefeiert. Bei dem Zweitliga-6:2, das am Montag für den Aufstieg gereicht hätte, war Walter noch VfB-Trainer. Als Hamburger Coach sah er nach dem Ausgleichstor noch angestrengter der Partie seiner mit im Schnitt 27,4 Jahren bislang ältesten HSV-Startelf zu. Millot traf nach Vorlage von Guirassy und belohnte den VfB für den deutlich besseren Start in die zweite Halbzeit.

Der HSV brauchte jetzt wieder drei Tore, um wenigstens die Verlängerung zu erzwingen. Im Stadion wurde es in dieser Phase merklich ruhiger, die gut 6.000 mitgereisten VfB-Fans waren deutlich besser zu hören.

Die Stuttgarter Profis agierten in den Folgeminuten kompakter, lauerten immer wieder auf den nächsten Konter. Als bei Millots zweitem Tor auch noch Heuer Fernandes beim Passspiel schwer patzte, lief die Partie endgültig gegen die Hamburger. Nach dem Jubel der VfB-Profis vor den HSV-Fans und der folgenden Rudelbildung verteilte Schiedsrichter Bastian Dankert mehrere Gelbe Karten. Glatzel kam im Anschluss zur bis dahin besten Hamburger Chance der zweiten Hälfte (74.). Doch am Ausgang der Relegation änderte sich nichts mehr. (dpa/gr)