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EM-Doku über NationalmannschaftFunkel, Lienen und Niedecken lachen über Kult-Koch Schmaus: „Bonanza“

Andreas Rettig, Benedikt Höwedes, Bernd Neuendorf, Friedhelm Funkel und Wolfgang Niedecken

im Kino.

Großer Auflauf bei der Vorpremiere der EM-Dokumentation am Donnerstagabend (9. Januar 2025) im Kölner Residenz-Kino. DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig, Weltmeister Benedikt Höwedes, Präsident Bernd Neuendorf, Trainer Friedhelm Funkel und Musiker Wolfgang Niedecken (v.l.) waren gekommen.

Der Film „Unser Team – Die Heim-EM 2024“ gewährt Einblicke in das Innenleben der Nationalmannschaft. Bei der Vorpremiere in Köln waren viele Prominente vor Ort und litten noch einmal mit dem Team.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Sechs Monate ist es inzwischen her, dass der Traum vom deutschen EM-Titel in Stuttgart geplatzt ist. Die 1:2-Niederlage gegen Spanien und das nicht geahndete Handspiel von Marc Cucurella (26) schmerzen immer noch.

Was die Nationalmannschaft im vergangenen Sommer urplötzlich in ihrem Land ausgelöst hat, das wird in der 92-minütigen Dokumentation „Unser Team – Die Heim-EM 2024“ noch einmal allen vor Augen geführt. Am Samstag (11. Januar 2025, 20.15) ist der Film bei RTL zu sehen, am Donnerstagabend gab es im Kölner Residenz-Kino schon mal eine Vorpremiere.

Doku zeigt Nationalteam bei Trainingslager, Testspiel und Turnier

40 Tage lang hat ein Kamerateam die Nationalmannschaft durch Trainingslager, Testspiele und das Turnier begleitet. Zu sehen sind Aufnahmen aus dem EM-Basecamp in Herzogenaurach. Die Spieler zeigen ihre Zimmer, diskutieren, welches Haustier sie sich zulegen, um am Ende einen Kanarienvogel „mit Vokuhila“ namens Ringo ins Quartier zu holen, und blödeln am Pool herum.

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Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) ist im Film mehrfach im innersten Kreis zu erleben. Mal gibt er den Einpeitscher („Wir holen uns den Dreier“), mal den einfühlsamen Chef, der Druck von seinen Schützlingen nimmt: „Für die ganze Scheiße bin ich verantwortlich. Euer Job ist es, zu genießen.“

Heimlicher Star der Doku ist Team-Koch Anton Schmaus (43). Nagelsmann überließ ihm die Kabinenansprache vor dem Spanien-Spiel. Seine Sprüche – „Heute rasieren wir die Spanier, und zwar trocken“, „Heute ist Payback“, „Hier geht keiner in Rente“, „Bonanza“ – sorgten auch im Kölner Kino für Gelächter unter den 275 Gästen.

Zwischen den Schlüsselloch-Momenten aus dem Inneren der Mannschaft kommen immer wieder Fans zu Wort. Zu sehen sind die Insassinnen in der Justizvollzugsanstalt Ossendorf, Soldaten eines deutschen Panzerbataillons in Litauen, Menschen im Leuchtturm in Ostfriesland oder ein Pflegeteam auf der Intensivstation einer Klinik in Bremen beim Verfolgen der Spiele.

Screenshot aus der RTL-Doku über die Nationalmannschaft.

In der Nationalmannschafts-Doku „Unser Team“ ist zu sehen, wie Julian Nagelsmann die Ansprachen in der Kabine hält.

„Das sind für mich die stärksten Momente des Films“, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf (63) bei der Vorpremiere. „Man sieht, was Fußball schaffen kann. Die Menschen haben die Spiele mit Herzblut verfolgt und waren elektrisiert“. Auch die Fahrten zu den Stadien hätten ihn beeindruckt. „In Köln kennt man das ja. Das war wie beim Rosenmontagszug, wenn die Massen dem Dreigestirn zujubeln“.

DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig (61) hatte beim Projekt die Oberaufsicht. Nach der Vorführung feierte er den gelungenen Einblick in den EM-Sommer noch mit einigen Freunden im Brauhaus Päffgen. „Man sieht einen deutlichen Unterschied zur Doku über die WM 2022“, sagte er zu EXPRESS.de. „Wir haben den Spielern versprochen, dass niemand bloßgestellt wird. Sonst hätten sie auch kein Vertrauen in das Projekt gehabt“.

Ewald Lienen

gibt ein Interview im Kino.

Ewald Lienen schaute sich ebenfalls die DFB-Doku im Kino an und war danach voll des Lobes angesichts der Einblicke ins Innenleben des Teams.

Im Gegensatz zum Film-Fiasko über Hansi Flicks Graugänse-Motivation in Katar, kommt der DFB-Tross nun grundsympathisch rüber. „Man sieht, dass da wirklich eine Einheit entstanden ist – auch außerhalb des Kaders. Das war ein Verdienst unseres Trainers. Die Fans haben schnell gemerkt, dass sie sich mit dieser Mannschaft identifizieren können. Die Kameraleute haben sich in den entscheidenden Momenten zurückgezogen und waren trotzdem dabei“, sagte Rettig.

Trainer Friedhelm Funkel (71) fühlte sich an seine Rettungsmission beim 1. FC Köln erinnert. Auch damals wurde für eine Dokumentation in der Kabine gefilmt. „Ich war am Anfang skeptisch, hab das dann später aber gar nicht mehr wahrgenommen und habe mich deshalb nicht verstellt“, sagte er. „Ich bin begeistert von den Einblicken, denn sie zeigen viele Facetten, die man während der EM wahrgenommen hat. Julian hat enorm viel bewirkt und ich glaube, dass die Euphorie, die entfacht wurde, auch in diesem Jahr erhalten bleibt“.

Kino-Premiere der DFB-Doku, die Fans schwenken Fahnen.

Fanblock-Atmosphäre im Kino. Bei der Vorpremiere der EM-Doku wurden auch im Residenz-Kino Fahnen geschwenkt.

Mit Ewald Lienen (71) war ein weiterer Ex-Trainer des 1. FC Köln vor Ort. Auch er schwärmte von den gezeigten Trainer-Ansprachen. „Julian ist authentisch. Als Trainer musst du nicht nur was von deinem Fach verstehen, sondern auch von Menschenführung. Das Trainerteam hat viele Dinge initiiert, die für das Teambuilding unheimlich wichtig sind. Das sind Einblicke, die man sonst nicht bekommt“. Zu sehen ist beispielsweise auch, wie das Team mit dem SEK im Vorfeld trainiert hat.

André Schnura

spielt im Kino Saxofon.

André Schnura sorgte mit seinem Saxofon während der EM auf den Fanmeilen für Stimmung. Am Donnerstag spielte er auch im Kölner Kino.

Bei der Kinovorführung sorgte Saxofon-Spieler André Schnura (31) wieder für ein bisschen EM-Feeling. Die Gäste schwenkten Deutschland-Fahnen und erlebten noch einmal die emotionale Achterbahnfahrt. Weltmeister Benedikt Höwedes (36) musste an den WM-Film von 2014 denken. „Ich hatte hier und da ein Tränchen im Auge und mehrmals Gänsehaut“, sagte er. „Ich weiß, wie viel Leidenschaft in der Truppe gesteckt hat. Das berührt mich. Es kam sehr gut rüber, wie sehr der Fußball verbindet“.

Auch Musiker Wolfgang Niedecken (73) tauchte noch einmal in den Fußball-Sommer ein. „Dieser Film hält das Sympathie-Level für die Jungs aufrecht“, sagte er zu EXPRESS.de. „Vor der EM haben doch alle gestöhnt, wenn Länderspiele waren. Jetzt freut man sich darauf. Dieses dramatische Ausscheiden hat auch noch was Gutes: Dieses gemeinsame Leiden, das Wissen, dass die Niederlage unverdient war, stärkt das Rückgrat.“