Für Schottland waren nur die euphorischen Stunden vor dem EM-Eröffnungsspiel gegen Deutschland von Partystimmung geprägt. Auch eine spezielle Szene sorgte beim Auftakt der Euro für Kritik.
Gala bei EM-AuftaktSchottland-Experte schäumt wegen einer Szene: „Eine Schande“
von Béla Csányi (bc)
Die große Party feierten die über 100.000 Schottland-Fans vor allem in den Stunden vor dem Eröffnungsspiel gegen Deutschland. Auf dem Rasen gab es bei der 1:5-Abreibung am Freitag (14. Juni 2024) in München dann nicht allzu viel zu lachen.
„Wir sind ein besseres Team, als wir heute gezeigt haben“, erklärte Nationaltrainer Steve Clarke (60) kleinlaut. In Großbritannien gab es für den Harmlos-Auftritt ohne eigenen Torschuss aber auch viel Kritik. Ein Schottland-Experte ärgerte sich ganz besonders über eine Szene im Spiel.
Chris Sutton schießt gegen Schottland-Rüpel
Fünfeinhalb Jahre stürmte der Engländer Chris Sutton (51) für Celtic Glasgow, mit über 100 Scorerpunkten in 197 Spielen war er zu Beginn des Jahrtausends eine der bekanntesten Figuren im schottischen Fußball. Dort feierte er vier Meisterschaften, holte zudem dreimal den Pokal. Als Experte blickte er für die BBC nun auf den EM-Auftakt seiner früheren Wahlheimat.
Für Unverständnis sorgte dabei zwar auch der erschreckend passive Auftritt, den die DFB-Elf schon vor der Pause mit drei Toren bestraft hatte. Doch die Umstände rund um den dritten Treffer brachten Sutton so richtig auf die Palme!
Das brutale Foul von Ryan Porteous (25) gegen Ilkay Gündogan (33), das neben dem Elfmeter-Pfiff auch eine Rote Karte nach sich gezogen hatte, war Sutton komplett unbegreiflich.
„Dieses Foul kann man nicht verteidigen. Das ist eine Schande. Das ist ein Rot-Vergehen, ein Bein-Brecher. Ein skandalöses Foulspiel“, polterte er über das Einsteigen des Innenverteidigers vom FC Watford: „Zu keiner Zeit im Fußball kann man so etwas machen. Er weiß, was er vorhat, er geht so hoch rein.“
Nachdem sich Schiedsrichter Clément Turpin (42) die Szene am Spielfeldrand noch einmal angeschaut hatte, schickte er den 25-Jährigen mit dem ersten Platzverweis des Turniers frühzeitig zum Duschen.
Vollkommen zu Recht, wie auch Michael Ballack (47) bei MagentaTV bekannte: „Das ist fast mehr als eine Rote Karte, weil er mit beiden Füßen knapp über dem Knöchel noch voll durchzieht.“
Noch ist offen, ob Porteous bei der EM überhaupt noch einmal zum Einsatz kommen wird. Mit der Auftakt-Pleite schrumpften die schottischen Hoffnungen auf den Einzug in die K.o.-Phase deutlich. Sollte die Uefa sein Brutalo-Foul mit (mindestens) zwei Spielen Sperre quittieren, wäre die knappe Halbzeit in München letztlich schon die einzige EM-Erfahrung des Zweitliga-Verteidigers.