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Tabu-ThemaScheinfreundin, Angst vor Outing: Schwuler Fußball-Profi packt aus!

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Es ist vielleicht das größte Tabuthema im Männer-Fußball: Homosexualität.

Im aktiven deutschen Profi-Bereich gibt es niemanden, der sich geoutet hat – lediglich Thomas Hitzlsperger im Januar 2014, nach dem Ende seiner Karriere.

Ein aktiver Profifußballer hat nun auf der Internet-Plattform „Reddit“ sein Schweigen gebrochen. Unter dem Pseudonym „eckfahne“ hat sich der Kicker einem „AMA“ („Ask Me Anything“) gestellt und einen interessanten Einblick in seinen angeblichen Alltag gewährt.

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Bei einem anonymen „AMA“ ist die Identität des Hauptdarstellers schwer zweifelsfrei zu belegen. Die Antworten von „eckfahne“, der seine Identität mit einer unkenntlich gemachten Kopie seines Vertrages belegen will, regen allerdings in jedem Fall zum Nachdenken an.

Outen? „Das kann ich nicht“

Er ist Anfang 20 und Stürmer eines deutschen Drittligisten, „eckfahne“ verdient etwa 9000 Euro pro Monat. Von seiner Homosexualität weiß nicht einmal seine Familie – lediglich der beste Freund und die beste Freundin kennen die Wahrheit.

Ein Outing innerhalb der Mannschaft? Oder gar noch öffentlicher? „Das kann ich nicht“, schreibt „eckfahne“. „Nachgedacht habe ich darüber natürlich. Und ich denke, dass es in den Medien auch Aufmerksamkeit und vielleicht sogar Rückendeckung geben würde. Aber irgendwann ist das vorbei und man ist ‚trotzdem geoutet‘.“

Beste Freundin spielt seine feste Partnerin

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Fans des FC St. Pauli setzen ein Zeichen gegen Homophobie. Ob das für den überfälligen Tabu-Bruch in der „Männerdomäne Fußball“ reicht, ist eher unwahrscheinlich.

Vor den Teamkollegen gibt die eingeweihte beste Freundin von „eckfahne“ seine feste Partnerin. „Klingt klischeehaft“, meint auch der Kicker. Eine echte Beziehung hatte er noch nie. „Fußball steht mir halt mehr oder weniger im Weg, aber das nehme ich dafür in Kauf. Ist halt schon mein Traum“, schreibt „eckfahne“.

Sex-Verabredungen gibt’s via Dating-Apps – aber ohne Profilbild und nur mit nicht fußballinteressierten Männern. So kommt allerdings etwas Einsamkeit auf: „Manchmal vermisse ich jemanden am Abend zum Einschlafen.“

„Hummels ist auch ganz nett“

Sein Geschmack ist sonst offenbar relativ mainstream. Auf die Frage, welche Nationalspieler er sexy findet, antwortet der Drittliga-Kicker: „Manuel Neuer und Joshua Kimmich haben etwas. Mats Hummels ist auch ganz nett.“

Auf dem Platz ist „eckfahne“ selbstverständlich nicht von anderen Fußballern zu unterscheiden – sonst hätte er es nicht in die Dritte Liga geschafft. Auch dumme Sprüche wie „schwuler Pass“ sind ihm schon rausgerutscht. „Sehr unterbewusst, wenn man dann halt so drin ist. Gegenwind gibt’s nicht, auch von mir nicht. Ich find’s aber auch nicht schlimm“, so „eckfahne“. „Richtig wen Homophoben habe ich noch nicht erlebt.“

Ein Outing steht dennoch auch in absehbarer Zukunft nicht an. „Aber vielleicht einfach normal mit meinem Freund durch die Gegend laufen, würde ich mir wünschen nach meinem Karriereende“, schreibt „eckfahne“.

(ckr)