Sie feierten die ganze Nacht: Der Klassenerhalt des VfL Bochum ist eine der großen Sensationen dieser Bundesliga-Saison, der Sieg bei Borussia Dortmund machte es perfekt.
Nach Sensationssieg beim BVBBochum lässt es bis halb sechs morgens krachen
Ilja Kaenzig (48) hatte noch sichtlich müde Augen, als er den Husarenritt des VfL Bochum zum Klassenerhalt in der Bundesliga beim Sport1-„Doppelpass“ erklären durfte. Der ehemalige Zögling von Reiner Calmund (73) bei Bayer Leverkusen ist einer der Architekten, der gemeinsam mit Sportchef Sebastian Schindzielorz (48) und Coach Thomas Reis (48) das Wunder von der Castroper Straße möglich machte.
Also wurde gefeiert bis in die frühen Morgenstunden. „Harte Arbeit muss auch hart gefeiert werden“, schmunzelt der Schweizer und erntet dafür den Applaus des Doppelpass-Publikums. „Ich habe meinen Schlaf für die Sendung unterbrochen. Gleich geht es wieder ins Bett.“ Mit dem 4:3 am Samstag (30. April 2022) beim ungleich größeren Reviernachbarn Borussia Dortmund hatte sich der VfL Bochum ein weiteres Jahr Bundesliga-Zugehörigkeit gesichert – und entsprechend groß war die Freude. Bis halb sechs am Morgen sollen die Feierlichkeiten gegangen sein.
Simon Zoller glücklich nach Klassenverbleib des VfL Bochum
„Für das hier habe ich mir sechs Monate lang den Arsch aufgerissen“, freute sich Simon Zoller (30), der gerade rechtzeitig seine Kreuzbandverletzung überwunden hatte, nach dem Bad in den Fans und dem Feiern auf dem Zaun im Gästeblock des Dortmunder Signal-Iduna-Parks.
„Es ist die Krönung der Saison, wenn du mit einem Sieg beim BVB den Klassenerhalt klarmachst“, sagte VfL-Trainer Reis. „Wir haben ganz Bochum stolz gemacht.“ Also gab er Feuer frei für die große Party.
Die könnte die Vorbereitung auf das nächste Wochenende etwas beeinträchtigen. Siegtorschütze Milos Pantovic (25): „Ob wir es bis Dienstag zum Training schaffen, weiß ich noch nicht.“
Ilja Kaenzig über das Erfolgsrezept des VfL Bochum
Kaenzig aber blieb auch in der Fußball-Talkshow weiter auf dem Boden. Eine neue Ära der Unabsteigbaren sah er noch nicht. „Wir haben auch in der nächsten Saison ein genauso schweres Jahr vor uns, wir werden wieder der Abstiegskandidat Nummer eins sein. Das Erfolgsrezept für klare Strukturen heißt Vertrauen, daraus entsteht Ruhe und Kontinuität“, sagte der Bochum-CEO. „Vor zwei Jahren waren wir noch 15. in der zweiten Liga. Wir haben am Personal festgehalten, während viele Konkurrenten Entscheidungen treffen, wie gerade der Wind weht. Wir werden auch im nächsten Jahr versuchen, die einfachen Dinge gut zu machen, dann haben wir wieder eine Chance.“