Abstiegs-Alarm beim VfB Stuttgart und Schalke 04. Beide Klubs sind enttäuschend in die Saison gestartet, die Luft für die Trainer wird dünner. Am Montag erwischte es schließlich Pellegrino Matarazzo in Stuttgart.
Nächster Trainer-Rauswurf offiziellMatarazzo muss in Stuttgart gehen – Schalkes Kramer vor Job-Endspiel
Woche der Wahrheit in der Fußball-Bundesliga: Drei Trainer mussten im bisherigen Saisonverlauf ihren Hut nehmen, am Montag (10. Oktober 2022) erwischte es den nächsten Übungsleiter. Der VfB Stuttgart setzte Coach Pellegrino Matarazzo (44) vor die Tür!
Die Schwaben hatten am Sonntag unglücklich mit 0:1 gegen Union Berlin verloren. Tags darauf wurde dann bekannt: Matarazzo bekommt sein Endspiel am kommenden Samstag gegen den Keller-Rivalen VfL Bochum nicht! Bis auf Weiteres übernimmt Matarazzos bisheriger Assistent Michael Wimmer (42). Das bestätigten die Schwaben am Montagabend.
VfB Stuttgart trennt sich von Pellegrino Matarazzo
Matarazzo hatte die Stuttgarter im Dezember 2019 von Tim Walter (46) in der zweiten Liga übernommen und zum direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga geführt. In der laufenden Saison sind die Schwaben allerdings nach neun Spieltagen das einzige noch sieglose Team, mit fünf Remis und vier Pleiten (fünf Punkte) belegt der VfB aktuell den 17. Tabellenplatz.
Stuttgarts Sportchef Sven Mislintat hatte noch am Sonntagabend eine Lanze für den neuen Coach gebrochen, aber auch gesagt: „Am Ende muss man auch hier liefern.“ Die Klubführung tagte dann am Montag – und beschloss Matarazzos Rauswurf. Der Vertrag des Coaches lief noch bis Sommer 2024.
Wer fortan als Cheftrainer in Stuttgart an der Seite stehen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Matarazzo sagte zu seinem Abschied nach genau 100 Pflichtspielen für den VfB: „Es waren intensive und wunderschöne Jahre mit vielen unglaublichen Momenten und Erinnerungen, die für immer bleiben werden. Für die Chance, die mir hier ermöglicht wurde, im Trainergeschäft Fuß zu fassen, werde ich ewig dankbar sein.“
Schalke 04: Job-Endspiel für Trainer Frank Kramer
Und auch beim FC Schalke 04 wackelt der Trainer bedenklich. Frank Kramer (50) ist angesichts von Platz 16 in ernste Erklärungsnöte geraten. Dem Coach steht daher ein Job-Endspiel bevor.
Keine zehn Spiele hat der vor der Saison verpflichtete Kramer auf dem Buckel, doch noch vor Ende des ersten Saison-Drittels ist der Kredit des Trainers weitgehend aufgebraucht.
Vom komplett hilflosen Auftritt beim 0:4 bei Bayer Leverkusen zeigte sich die sportliche Führung „maßlos enttäuscht“, räumte ihrem Coach aber immerhin eine weitere Chance ein, um das Ruder doch noch herumzureißen. Welche Kräfte ein Trainerwechsel zumindest kurzfristig freisetzen kann, zeigte am Samstag ausgerechnet die Werkself, bei der Xabi Alonso (40) zum ersten Mal auf der Trainerbank saß.
Gelingt unter Kramer nicht schon am Freitag (14. Oktober 2022, 20.30 Uhr/DAZN) gegen die TSG Hoffenheim die von der sportlichen Führung geforderte „in allen Belangen verbesserte Leistung“, dürfte der frühere Junioren-Bundestrainer nicht mehr im Amt zu halten sein.
Als heißester Nachfolge-Kandidat gilt vor allem Thomas Reis (49), der in Bochum nach dem sechsten Spieltag seinen Hut hatte nehmen müssen und bereits im Sommer auf Schalke gehandelt worden war. (bc, kos)