„Nicht die einfachste Situation“Ter Stegen spricht über die Funkstille zwischen ihm und Manuel Neuer

Deutschlands Torhüter Marc-André ter Stegen feiert den 5:0-Sieg mit seinen Mannschaftskollegen.

Beste Laune: Marc-André ter Stegen drehte nach dem 5:0-Sieg gegen Ungarn am Samstag (7. September 2024) mit seinen Mannschaftskollegen eine Ehrenrunde.

Nach dem Rücktritt von Manuel Neuer ist Marc-André ter Stegen nun die feste Nummer eins im deutschen Tor. Gegen Ungarn blieb er ohne Gegentreffer und war entsprechend glücklich.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Für einen Torwart war die Begegnung gegen Ungarn äußerst undankbar. 79 Minuten konnte Marc-André ter Stegen (32) am Samstag (7. September 2024) sein Können nicht wirklich zeigen. Doch dann tauchte Kevin Csoboth vor ihm auf und Deutschlands neue Nummer eins war zur Stelle.

„Auch für mich ist es gut, wenn wir die Null halten wollen. Die Mannschaft war einfach happy“, sagte der Barcelona-Keeper nach dem 5:0 in Düsseldorf. In der Nähe seiner alten Heimat fühlte sich ter Stegen wohl. „Es fühlt sich gut an, gerade nach dem Ergebnis. Es war ein runder Abend“.

Marc-André ter Stegen: 35 Ballkontakte und eine Parade

Der Schlussmann war in seinem 41. Länderspiel meist nur als Anspielstation gefordert, hatte 35 Ballkontakte. „Ich hatte nicht viel zu tun. Dadurch, dass ich aber häufig mit dem Fuß am Ball war, hatte ich das Gefühl, dass ich im Spiel bleibe. Ich war hellwach bis zum Ende“, freute er sich.

Alles zum Thema Deutsche Fußball-Nationalmannschaft

Lange musste der frühere Gladbacher auf diesen Moment warten. Erst der Rücktritt von Weltmeister Manuel Neuer (38) hat die Verhältnisse im deutschen Tor geklärt. Der Bayern-Keeper hat sich übrigens seit seiner Entscheidung weiterhin nicht beim ehemaligen Stellvertreter gemeldet.

„Es gab keinen Kontakt, noch sonst irgendwas. Ich habe da keine Erwartungshaltung, ganz grundsätzlich nicht“, räumte ter Stegen ein und zeigte sogar Mitgefühl. „Wir verstehen uns gut. Für ihn ist das jetzt sicherlich auch nicht die einfachste Situation zuzuschauen. Du hast ja dann trotzdem das Gefühl: Ich könnte ja eigentlich noch. Er ist ein toller Torwart nach wie vor.“

Die Neuer-Ära im Nationalteam ist vorbei. Nun ist der Kronprinz auf dem Weg zur WM 2026 gefordert. „Die Situation ist jetzt natürlich eine andere, aber nichtsdestotrotz muss man immer Leistung zeigen. Das habe ich in der Vergangenheit gemacht und das ist auch das Ziel für jetzt. Ich will ein Rückhalt für die Mannschaft sein, das habe ich geschafft“, sagte er.

Überhaupt möchte ter Stegen nicht die permanenten Vergleiche zum Bayern-Star ziehen. „Ich bin sicher komplett anders, komplett verschieden, zu dem, was Manuel meistens gemacht hat. Wir sind sehr unterschiedlich.“

Während die Premiere als feste Nummer eins eher entspannt ablief, dürfte am Dienstag in Amsterdam gegen die Niederlande mehr Arbeit warten. „Das wird ein komplett anderes Spiel“, ist sich der Keeper sicher.