Premiere im deutschen Profi-Fußball – und das bei Viktoria Köln! Beim Drittliga-Spiel gegen den VfL Osnabrück stand Trainer Olaf Janßen im Fokus.
„Nein ... bitte ... bitte“TV-Experiment mit Kölner Trainer: Sein Flehen am Spielfeldrand ist für alle zu hören
Das gab es zuvor noch nicht im deutschen Profi-Fußball: Beim Drittliga-Spiel zwischen Viktoria Köln und dem VfL Osnabrück konnten Fans das Coaching von Kölns Trainer Olaf Janßen am Bildschirm miterleben.
Für das Experiment hatte sich der 58-Jährige verkabeln und mit einem Mikrofon ausstatten lassen. „Ich freue mich. Ich konnte mich so ein bisschen darauf vorbereiten“, sagte Janßen vor der Partie bei Magenta TV.
So erlebte Janßen die TV-Premiere
Seine Anweisungen, Sprüche und Emotionen konnten Zuschauerinnen und Zuschauer beim Bezahlsender innerhalb der Live-Übertragung zeitversetzt hören. Einige Highlights gibt's oben im Video.
„Hau das Ding rein“, sagte Janßen vor dem Handelfmeter in Richtung des Torschützen Lex Tyger Lobinger, der in der 24. Minute zum 1:0 traf. „Jaaaaa“, jubelte der Trainer anschließend in sein Mikrofon, „come on, Männer. Auf geht's.“ Ähnlich war seine Reaktion nach dem entscheidenden 2:0 durch ein Eigentor des Osnabrückers Dave Gnaase (54.).
In der Halbzeitpause wurde ein Zusammenschnitt weiterer Schnellanalysen und Anfeuerungen Janßens gezeigt. Während des Spiels gegen den Tabellenletzten wurden insgesamt vier Mitschnitte zeitversetzt eingespielt.
Nach der Begegnung wurde Janßen selbst mit einigen Highlights konfrontiert. So feuert er nach einem unglücklichen Ballverlust seine Spieler an: „Völlig egal, völlig egal, weiter geht's!“
In einer Szene stand er flehend am Spielfeldrand: „Nein. Bitte ... bitte.“ Er wurde offensichtlich erhört – und durfte am Ende über drei Punkte jubeln.
„Ich glaube, dass mich das in keinster Weise beeinflusst hat. Ich habe da gar nicht drüber nachgedacht, dass da ein Mikrofon hängt. Ich war in den 90 Minuten ganz bei meiner Mannschaft und ganz bei meinem Spiel. Ich weiß auch nicht mehr, was ich alles gesagt habe. Es sind viele Emotionen drin, es war ein brutal wichtiges Spiel für uns“, sagte Janßen, der mit Viktoria auf Platz zehn der Tabelle liegt.
Magenta TV hatte zuletzt schon beim Eishockey einen ähnlichen Ansatz gewählt. Damals wurden Bilder und Ansprachen aus den Kabinen der deutschen Männer- und Frauen-Nationalmannschaft gezeigt. (are/dpa)