Das vermeintliche Handspiel von Marc Cucurella war eine der entscheidenden Szenen im EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien. Viele Wochen nach der Partie äußert sich nun die Uefa zu der Aktion.
Mit zweimonatiger VerspätungUefa gesteht Mitschuld am deutschen Ausscheiden bei der Heim-EM
Durch überzeugende Auftritte in der Gruppenphase und ein souveränes Weiterkommen gegen Dänemark schaffte es die deutsche Nationalmannschaft bei der EM 2024, im ganzen Land Euphorie zu wecken. So war es nicht verwunderlich, dass sich viele Fans auch einen Erfolg im Viertelfinale am 5. Juni gegen Spanien vorstellen konnten.
Und das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) zeigte, dass die Hoffnungen der deutschen Fans durchaus berechtigt waren. In einer hochklassigen Partie begegnete die DFB-Auswahl dem iberischen Turnier-Favoriten auf Augenhöhe und lieferte „La Furia Roja“ einen spannenden Kampf.
Cucurella blockt Musiala-Schuss mit dem Arm
Kurz nach der Pause gingen die Spanier dennoch dank Dani Olmo (26) in Führung und stellten die Mannschaft rund um DFB-Kapitän Ilkay Gündogan (33) vor eine schwierige Aufgabe. Die deutsche Nationalmannschaft blieb jedoch cool und ließ sich vom Rückstand nur bedingt beeindrucken.
In der 89. Spielminute belohnte Florian Wirtz (21) die deutschen Bemühungen und erzwang mit seinem Treffer die Verlängerung. Dort machte vor allem das DFB-Team das Spiel und erarbeitete sich einige, teils hochkarätige Torchancen.
So spielte sich die Mannschaft von Nagelsmann auch in der 107. Spielminute bis zum Strafraum vor und Bayern-Star Jamal Musiala (21) kam zu Abschluss. Der stramme Schuss des quirligen Angreifers wurde jedoch von Marc Cucurella (26) mit dem linken Arm abgeblockt.
Doch der Elfmeterpfiff blieb trotz vehementer Beschweren der deutschen Spieler aus. Die Entscheidung von Schiedsrichter Anthony Taylor (45) wurde auch nicht vom VAR überstimmt und so blieb der DFB-Auswahl der Strafstoß verwehrt. Zwölf Minuten später war es dann Mikel Merino (28), der zum 1:2-Entstand aus deutscher Sicht einnickte.
Nach dem unglücklichen Ausscheiden gegen den späteren Europameister erhitzte die Elfmeterszene noch lange die Gemüter der Fans und aller Beteiligten. Über zwei Monate nach dem Spiel stufte die Uefa die Entscheidung des britischen Unparteiischen nun, zwar zunächst intern, aber dennoch offiziell als Fehler ein.
So zitiert das Portal „Relevo“ aus einem Dokument des Fußballverbandes: „Gemäß den neuesten Uefa-Richtlinien sollte ein Hand-Ball-Kontakt, der einen Torschuss verhindert, strenger bestraft werden und in den meisten Fällen ein Elfmeter verhängt werden, es sei denn, der Arm des Verteidigers befindet sich sehr nah am Körper oder berührt den Körper. In diesem Fall (Cucurella, Anm. d. Red.) verhindert der Verteidiger den Torschuss mit seinem Arm, der nicht sehr nah am Körper ist, wodurch er größer wird, sodass ein Elfmeter verhängt werden müsste.“
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Diese späte Einsicht bringt der deutschen Nationalmannschaft mehrere Monate nach dem Turnier nichts mehr, wirft aber erneut die Frage auf, wie es überhaupt zu der schwerwiegenden Fehlentscheidung kommen konnte.