Katar-Aus für HaalandVan Gaal mit Holland im Rollstuhl zum WM-Ticket – Play-offs für Kuntz

Louis van Gaal verfolgt das WM-Quali-Spiel der Niederlande gegen Norwegen nach seinem Fahrrad-Sturz von der Tribüne aus.

Louis van Gaal verfolgte das WM-Quali-Spiel der Niederlande gegen Norwegen am 16. November 2021 nach seinem Fahrrad-Sturz im Rollstuhl von der Tribüne aus.

Niederlande, Norwegen oder Türkei: Drei Teams hatten im Quali-Finale noch Chancen auf das Ticket für die WM 2022 in Katar. Holland holte sich am Ende den Startplatz, die Türkei hat Chancen in den Play-offs.

von Béla Csányi  (bc)

Rotterdam/Podgorica. Im Rollstuhl zum WM-Ticket für Katar 2022! Von der Tribüne aus hat Bondscoach Louis van Gaal (70) nach seiner Verletzung durch einen Fahrrad-Sturz den letzten Schritt der niederländischen Nationalmannschaft zur WM erlebt.

Durch ein 2:0 gegen Norwegen sicherte sich Oranje am Dienstag (16. November 2021) den letzten direkten WM-Startplatz aus Europa. Sowohl Gegner Norwegen als auch die Türkei im Parallelspiel in Montenegro (2:1) hatten auf einen Ausrutscher der Elftal gehofft, doch vor Geisterkulisse nach Teil-Lockdown in Rotterdam sorgte die Niederlande spät für die Entscheidung.

Die Niederlande jubeln über ein Tor in der WM-Qualifikation gegen Norwegen.

Zwei späte Tore bescheren den Niederlanden das WM-Ticket nach dem Sieg gegen Norwegen am 16. November 2021.

Für Türkei-Trainer Stefan Kuntz (59) bleibt jetzt noch der Weg über die Play-offs, Norwegen um Superstar Erling Haaland (21) muss alle WM-Hoffnungen begraben.

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Louis van Gaal gab seine Kommandos diesmal nicht aus der Coachingzone, sondern per Telefon an Co-Trainer Danny Blind (60), der auf der Trainerbank die Verantwortung hatte. Immer wieder war der Bondscoach mit Handy in der Hand oder am Ohr zu sehen, die Assistenten auf der Trainerbank auf Kurzwahl.

Alles andere als entspanntes Arbeiten, zumal Oranje es lange spannend machte. Ein Gegentor hätte beim Stand von 0:0 für das Abrutschen von Platz eins gereicht, weil die Niederlande zwar das Spiel kontrollierten, sich aber kaum gefährliche Chancen herausspielten.

Doch Norwegen, als Dritter in den finalen Spieltag gegangen, ging zu spät in die Offensive. Die Auswahl des früheren Kölner Bundesliga-Trainers Stale Solbakken (53) hatte ohne ihren großen Star-Stürmer kaum gefährliche Szenen anzubieten und kassierte durch das 0:1 von Steven Bergwijn in der 84. Minute den K.o.-Schlag. In der Nachspielzeit machte Memphis Depay endgültig den Deckel drauf.

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Platz zwei ging entsprechend an die Türkei, die aufgrund der deutlich schlechteren Tordifferenz selbst bei einem Unentschieden in Rotterdam keine Chance mehr gehabt hätte, an den punktgleichen Niederländern vorbeizuziehen. Durch den umkämpften 2:1-Sieg in Montenegro sicherte die Kuntz-Auswahl aber immerhin ihre Play-off-Teilnahme ab.

In Podgorica war von Anfang an Musik im Spiel. Die Gastgeber, die der Niederlande am Samstag noch die vorzeitige Qualifikation durch zwei späte Tore und das 2:2-Unentschieden vermasselt hatten, bereiteten auch Kuntz und der Türkei Kopfzerbrechen.

In der vierten Minute brachte Fatos Beqiraj die Gastgeber in Führung und schockte die Türkei. Die musste sich erst einmal schütteln, drehte das Spiel aber durch Tore von Kerem Aktürkoglu (22.) und Orkun Kökcü (60.).