Der deutschen Handball-Nationalmannschaft ist die EM-Generalprobe geglückt. Sorgen macht sich die DHB-Auswahl um ihren Rechtsaußen.
„Wir fühlen mit ihm“Starke Generalprobe überschattet: DHB-Star verpasst Heim-EM
Generalprobe geglückt, die Heim-EM kann kommen: Deutschlands Handballer haben ihren letzten EM-Härtetest bestanden. Am Samstag (6. Januar 2024) traf die DHB-Auswahl in Kiel erneut auf Portugal. Dabei feierte die Mannschaft Bundestrainer Alfred Gislason (64) einen 35:31-Erfolg.
Überschattet wurde der Sieg allerdings von einem bitteren EM-Aus: Rechtsaußen Patrick Groetzki (34) hat sich am rechten Fuß verletzt und verließ noch vor Ende der Partie die Halle, um sich im Krankenhaus untersuchen zu lassen.
Patrick Groetzki verpasst Heim-EM
Der Linkshänder von den Rhein-Neckar Löwen wollte in der 23. Minute gerade zum Sprung in den Kreis ansetzen, ehe er seine Bewegung abbrach und wenig später humpelnd das Feld verließ. Auf der Bank wurde der rechte Fuß des 34-Jährigen gekühlt.
ARD-Experte Jogi Bitter (41) mutmaßte: „Ach, du Scheiße. Das sieht nicht gut aus im Hinblick auf das Turnier.“ Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter ergänzte vor Ende der Partie: „Es ist fast dramatisch, er hat sich so lange herangearbeitet.“
Groetzki war erst im vergangenen November wegen einer Verletzung der Plantarfaszie, einer Sehnenplatte an der Fußsohle, längere Zeit ausgefallen. Für die Vorbereitung meldete er sich aber rechtzeitig fit, sein Comeback gab er am 20. Dezember in der Bundesliga.
Nun die Diagnose: „Eine erste radiologische Untersuchung ergab, dass die alte Fußverletzung, die Groetzki bis Anfang Dezember außer Gefecht gesetzt hatte, wieder aufgetreten ist und daher zum EM-Aus für den Nationalspieler der Rhein-Neckar Löwen führt“, teilte der DHB am Samstagabend mit.
„In erster Linie ist das eine extrem bittere Diagnose für Patrick, die natürlich auch die Nationalmannschaft sowie die Rhein-Neckar Löwen hart trifft. Wir fühlen mit ihm und wünschen für die anstehende Reha alles Gute“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer (46).
Eine Nachnominierung hielt sich Bundestrainer Alfred Gislason zunächst offen. „Wir werden uns intern jetzt abstimmen, wie wir nach diesem Ausfall reagieren werden“, sagte Kromer. Bis zum 9. Januar muss der offizielle Kader der Europäischen Handball-Föderation EHF gemeldet werden.
Groetzki sollte bei der anstehenden Heim-EM (10. bis 28. Januar) gemeinsam mit Timo Kastening (MT Melsungen) eigentlich das Gespann auf Rechtsaußen bilden. Mit 172 Länderspielen ist der Mannheimer der erfahrenste Spieler im 18-köpfigen Aufgebot von Gislason. Deutschland trifft am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Dyn) im Rahmen des Zuschauer-Weltrekordspiels in Düsseldorf zum EM-Auftakt auf die Schweiz.
Ein Ausfall Groetzkis würde einen weiteren personellen Rückschlag für die deutsche EM-Mission bedeuten: In der ersten Vorbereitungsphase unmittelbar vor dem Jahreswechsel hatte sich bereits Spielmacher Marian Michalczik (26) von der TSV Hannover-Burgdorf eine Muskelverletzung im Bein zugezogen und seine EM-Teilnahme absagen müssen.
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Spielmacher Juri Knorr (23) avancierte mit sechs Treffern zum besten Torschützen im spielfreudigen deutschen Team. Zudem zeigte sich Torhüter Andreas Wolff (32) vor 9113 Zuschauern mit etlichen spektakulären Paraden in EM-Form.
Nachdem eine zwischenzeitliche Sieben-Tore-Führung in der zweiten Halbzeit auf einen Treffer geschmolzen war, musste es in der Schlussphase die vermeintliche Stammsieben richten. (sid)