Die Skisprung-Saison geht mit großen Skandalen und einem wütenden Sven Hannawald zu Ende. Der ARD-Experte hat jetzt ein weiteres Mal Dampf abgelassen.
ARD-Experte außer sichSven Hannawald: „Meine große Liebe wird komplett lächerlich hingestellt“
von Béla Csányi (bc)
Seine aktiven Zeiten als Skispringer sind längst vorbei, aber der Ärger der vergangenen Wochen hat Vierschanzentournee-Legende Sven Hannawald (50) trotzdem sichtlich zugesetzt.
Zunächst flog das norwegische Team durch seine Betrugsmaschen bei den Anzügen der Skispringer auf, dann gestand auch der fünfmalige Tourneesieger Janne Ahonen (47), dass er sich während seiner Karriere ähnlicher Methoden schuldig gemacht habe. Hannawald versetzte das einen erneuten Nackenschlag.
Sven Hannawald schimpft über Norwegen-Betrüger
Im Interview mit Sport1 sagte der letzte deutsche Gewinner der Vierschanzentournee: „Ich finde es auf jeden Fall schade und auch traurig.“ Die Enttäuschung über den fehlenden Sportsgeist schlägt bei Hannawald aber auch immer wieder in Wut um.
„Wenn man den Sport aktuell googelt, dann liest man überall nur von Skandalen“, schimpfte er, kanzelte die halbgaren Ausreden mehrerer norwegischer Springer als „Schwachsinn“ ab.
„Das ist das Problem. Weil ich so sehr am Skispringen hänge und es mal meine größte Liebe war – und jetzt sehe ich, dass die komplett lächerlich hingestellt wird“, nannte Hannawald den Grund für die große Wut über die aktuellen Entwicklungen in seinem Herzenssport.
Die dreisten Betrügereien seien das Eine, befand Hannawald. Dass es allerdings überhaupt kein Einsehen gebe, mache die ganze Sache noch mal schlimmer und entziehe den betroffenen Athleten jegliche Glaubwürdigkeit.
„Das toppt natürlich nochmal die Dreistigkeit, die eh schon im Raum steht. Die Typen kann ich während meiner Lebenszeit sicher nicht mehr ernst nehmen“, sagte er auf Nachfrage zu den beiden Norwegern Johann André Forfang (29) und Marius Lindvik (26): „Die sehen nicht, wie sie die komplette Sportart runterziehen.“
Am kommenden Wochenende stehen im slowenischen Planica die letzten Weltcup-Wettbewerbe auf dem Programm, dann dürfte das Skispringen in der langen Sommerpause erst mal wieder zur Ruhe kommen. Nicht nur Sven Hannawald weiß genau: In der Olympia-Saison 2025/2026 muss sich dann dringend etwas ändern.