„Normalerweise habe ich das unter Kontrolle“Höhenangst: Deutscher Skispringer lässt Wettkampf aus

Philipp Raimund verzieht skeptisch das Gesicht.

Philipp Raimund am 23. März 2025 in Lahti. Der deutsche Skispringer lässt das Skifliegen in Planica aus.

Skispringer Philipp Raimund fühlt sich nicht wohl – und verzichtet daher auf den letzten Saisonwettkampf.

Skispringer Philipp Raimund wird auch beim letzten Wettbewerb der Saison aufgrund seiner derzeitigen Probleme mit Höhenangst nicht antreten.

„Ich werde nicht fliegen“, sagte der 24 Jahre alte Oberstdorfer am Samstag in der ARD mit Blick auf das Weltcup-Finale der besten 30 am Sonntag auf der Flugschanze im slowenischen Planica (9.30 Uhr/ARD und Eurosport).

Philipp Raimund: „Ich habe noch ein paar Sachen im Kopf ...“

Raimund habe an den ersten drei Tagen in Planica durchaus Lust auf einen Start bekommen. „Aber ich werde die Sache nächstes Jahr auf eine andere Weise angehen. Ich habe noch ein paar Sachen im Kopf, die ich noch nicht wegstreichen kann“, sagte Raimund, der sich auf der kleineren Großschanze von Planica an das Fluggefühl herantasten will.

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Der WM-Sechste Raimund ist zwar in der noch laufenden Saison unter anderem vom „Monsterbakken“ in Vikersund geflogen, der Luftstand der Springer in Planica ist aber außergewöhnlich hoch.

„Normalerweise habe ich das unter Kontrolle, und im Normalfall ist es auch kein Problem beim Skispringen“, hatte Raimund am Donnerstag in den sozialen Medien über seine Höhenprobleme erklärt, wegen der er die ersten Wettkämpfe in Planica schon ausgelassen hatte.

„Allerdings habe ich von Zeit zu Zeit den Fall, vor allem beim Skifliegen, dass mein Körper reagiert, ohne dass ich es beeinflussen kann. Dann verliere ich so für anderthalb Sekunden die Kontrolle und kann mich nur noch beobachten, während ich quasi in einer Klaue festgehalten werde.“

Wenngleich „95 Prozent“ seiner Sprünge davon nicht beeinflusst seien, wolle Raimund gerade in Planica kein Risiko eingehen, „wenn ich nicht weiß, ob ich immer noch der Pilot bin oder zumindest reagieren kann“.

Der zweimalige Junioren-Weltmeister hatte zuletzt angekündigt, sich die ersten drei Tage in Planica anzuschauen, „um ein Gefühl für alles zu bekommen, zuzusehen und zu lernen. Und vielleicht fliege ich am Sonntag.“ Denn steigt das Weltcup-Finale. „Aber ich werde nicht fliegen, wenn ich mich nicht bereit und glücklich dafür fühle.“ (sid/dpa)