So geht es ihm heuteJan Ullrich meldet sich bei Eurosport-Experte

Jan Ullrich ist nach seinem Absturz auf dem Weg der Besserung.

Jan Ullrich im Jahr 2013 beim Charity Bike Cup in Ditzingen. Jetzt (August 2021) fährt er wieder viel auf dem Rad.

Jan Ullrich hat 1997 als bisher einziger deutscher Fahrer die Tour de France gewonnen. Nach seiner Karriere geriet er in arge persönliche Schwierigkeiten, erlebte, auch verursacht durch Alkohol, einen schlimmen Absturz. Doch seit einigen Monaten ist er auf dem Wege der Besserung.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Merdingen. Wie geht es eigentlich Jan Ullrich (47)? Am Sonntag (29. August 2021) fand der 40. Ötztaler Radmarathon statt, eines der legendärsten Radrennen für Hobbyfahrer. Da war auch Ullrich nach seiner Karriere oft dabei. Er meldete sich vor dem Rennen.

Eurosport-Experte Jörg Ludewig berichtet von Telefonat mit Jan Ullrich

Ullrich meldete sich bei Eurosport-Experte Jörg Ludewig (45, unter anderem Profi bei Bayer Worringen, T-Mobile und Team Gerolsteiner). Der erzählte am Samstag (28. August) bei der Übertragung der Deutschland-Tour: „Jan Ullrich rief mich heute morgen an. Wollte einfach mal hören, wie es mir so geht. Fand ich ganz toll, hatte lange nichts von ihm gehört. Das hat mich sehr, sehr gefreut. Er ist auf dem absoluten Wege der Besserung, guter Dinge, gut gelaunt und auch wieder viel, viel auf dem Fahrrad. Die besten Grüße an alle Zuschauer und an die Fahrer und Fahrerinnen, die sich der harten Nummer in Sölden im Ötztal stellen. Er hat das ja auch häufig als Hobbyfahrer nach seiner Laufbahn unter die Räder genommen. Aber jetzt gerade ist er ganz froh, dass er in Merdingen sitzt.“

In Merdingen wurden kürzlich die Pläne von Jan Ullrich präsentiert: Er will dort ein neues Bike-Zentrum eröffnen. Neben dem Jan-Ullrich-Museum sollen in dem Komplex auch ein italienisches Restaurant, ein Café, eine Radwerkstatt, sowie Ladestationen für E-Bikes Platz finden. Hinter dem Projekt steht auch Investor Mike Baldinger. Ziel sei es den Radsport-Boom zu nutzen und Radtouristen aus ganz Europa anzusprechen. In dem Zentrum sollen 30 Arbeitsplätze entstehen.

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Am Sonntag hat Ullrich den legendären Ötztal-Marathon von zu Hause aus verfolgt. Bis zu 4000 Fahrer wollten den Rundkurs über 238 Kilometer von Sölden über vier Alpenpässe (Kühtaisattel, Brenner-, Jaufenpass und Timmelsjoch) nach Südtirol und wieder zurück bewältigen. Dabei mussten bei teisl eisiger Kälte 5500 Höhenmeter überwunden werden.

Ullrich sagte einmal nach einer erfolgreichen Teilnahme im Ziel: „Ich glaube, wer hier durch kommt, das sind alles Gewinner. Es ist egal, wer Erster oder Zweiter wird. Ich muss immer an die Leute denken, die sich wirklich schinden, die das ganze Jahr hierfür trainieren.“ Jan Ullrich kämpft sich auch zurück ins Leben und die Worte von Ludewig machen Hoffnung, dass Ullrich wieder ein Gewinner wird.