Er hat es schon wieder gemacht: Markus Rehm hat seinen eigenen Weltrekord erneut verbessert! In Innsbruck zeigte der deutsche Para-Weitspringer eine phänomenale Leistung.
Fabel-WeltrekordProthesen-Springer Markus Rehm mit sensationeller Leistung
Was ein Satz von Markus Rehm (33, Bayer Leverkusen) bei der Golden Roof Challenge im Herzen Innsbrucks. Am Samstag (11. Juni 2022) sprang der deutsche Leichtathlet nicht nur auf Platz eins, sondern verewigte sich erneut mit einem phänomenalen Sprung.
Auf unfassbare 8,66 Meter kam der Deutsche, der seit einem Unfall beim Wakeboarden (er kam im Alter von 14 Jahren in eine Schiffssschraube) mit einer Unterschenkel-Prothese startet, im Weitsprung und verbesserte damit seinen selbst aufgestellten Paralympics-Weltrekord um vier Zentimeter.
Nächster Rekord für Paralympics-Superstar Markus Rehm
Weltrekorde sind für Rehm schon Routine, schließlich hat der Leichtathlet bereits zum sechsten Mal eine neue weltweite Bestleistung aufgestellt. Zum ersten Mal gelang ihm dieses Kunststück 2015, wo er für seine heutigen Verhältnisse in L’Hospitalet de Llobregat nur mickrige 8,29 Meter sprang.
Logische Konsequenz aus der Reihe an Weltrekorden: Der Deutsche ist der beste Para-Weitspringer überhaupt – wurde im Jahr 2020 als Para Sportler des Jahrzehnts geehrt und das auch zu Recht.
Rehms Trophäen-Schrank platzt fast: Vier paralympische Goldmedaillen, siebenfacher Weltmeister sowie fünffacher Europameister – kaum ein Sportler kann dem Weitspringer in puncto Erfolgen das Wasser reichen.
So weit wie Rehm sprang übrigens noch nie ein deutscher Leichtathletik-Sportler. Der Deutsche Rekord liegt bei 8,54 Meter, aufgestellt von Lutz Dombrowski im Jahr 1980. Rehm selber kämpfte jahrelang darum, sich bei den Wettkämpfen wie Weltmeisterschaften oder Olympia auch mit Nicht-Paralympics-Athleten zu messen.
Rehm zog sogar vor den Sportgerichtshof, um seinen Start bei Olympia einzuklagen, doch sein Wunsch wurde abgeschmettert. Angeblich habe Rehm durch die Prothese Vorteile. Was natürlich umstritten ist, denn al Beinamputierte musste er den Umgang und Bewegungsablauf mit der Prothese erst mühsam erlernen.
Rehm sagte 2021 gegenüber Sport1: „Das Ziel bleibt, langfristig mehr gemeinsame Wettkämpfe zu bestreiten. Ich finde es einfach schade, wenn man das so knallhart trennt. Die ganze Diskussion um Vor- und Nachteile verstehe ich ja auch. Trotzdem muss man es doch hinbekommen, unseren Sport auf andere Weise zu präsentieren. Und das geht meiner Meinung nach zusammen viel besser als getrennt.“
Bei seinem erneuten Weltrekord beobachtete Rehm lange die anderen Wettbewerbe in Innsbruck. Erst gegen 22 Uhr durfte der deutsche Leichtathlet seine Qualitäten präsentieren. Auf Platz zwei landete der nicht behinderte Schweizer Simon Ehammer (22). (job)