Zwei von drei deutschen Hindernisläuferinnen schaffen es bei Olympia ins Finale. Die Dritte im Bunde bezahlt einen „dummen Anfängerfehler“ schwer.
„Dummer Anfängerfehler“Ziel-Drama um deutsche Läuferin – Krause mit Blut-Patzer
Was für ein Drama schon am Sonntagmorgen! Die Qualifikation wurde für die deutschen Hindernisläuferinnen bei den Olympischen Spielen zum Zitterspiel. Während Gesa Krause (32) einen Sturz gerade noch so verhinderte, machte Olivia Gürth (22) einen folgenschweren Fehler.
Die zweimalige Europameisterin Krause kam am Sonntag (4. August 2024) in ihrem Vorlauf über 3000 m Hindernis mehrmals ins Straucheln, touchierte zudem ein Hindernis mit ihrem Knie.
Deutsche Olympia-Läuferin jubelt zu früh
Die Folgen bekamen die TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer danach in Großaufnahme im Interview zu sehen: ein blutiges Knie, das womöglich wegen der Prellung noch anschwellen könnte.
Krause, die trotz der Strauchler schließlich als Dritte ihres Vorlaufs souverän ins Finale lief, gab am ARD-Mikro aber Entwarnung. „Das war Eigenverschulden, das war dumm, das hätte nicht passieren müssen“, analysierte sie den Patzer am letzten Hindernis. „Aber ich habe das Finale gesichert und das kann man glaube ich kühlen und in zwei Tagen wieder in den Griff kriegen.“
Während Krause in ihrem vierten olympischen Finale steht, verpasste Teamkollegin Olivia Gürth den Endlauf auf denkbar bittere Art und Weise. Gürth kämpfte in einer Sechsergruppe um einen Platz unter den ersten fünf, der zum Finale berechtigt hätte.
Auf der Zielgeraden lag sie auf Platz vier, die beiden Läuferinnen hinter ihr blieben ihr im Schlussspurt aber dicht auf den Fersen. Doch einen Meter vor dem Ziel nahm sie Tempo heraus, schien sich sicher, dass ein Platz unter den ersten fünf ihr gehörte.
Gürth hob schon leicht jubelnd die Arme. Doch sie lag falsch. „Ich bin nicht ganz sicher, ob sie das die Gefahr durch Liz Bird auf der Innenbahn erkannt hat“, sagte ARD-Kommentator Ralf Scholt (60), dem schon Böses schwante. „Sie hat für meine Begriffe einen Hauch zu früh die Arme hochgerissen.“
Nach bangen Momenten tauchte das niederschmetternde Ergebnis auf der Anzeigetafel und in der Grafik auf: Platz sechs, Finale verpasst. „Nein! Nein! Es ist nicht Platz fünf!“, rief Scholt entgeistert. „Olivia Gürth hat einen Hauch zu früh ihr Finale bejubelt. Es fehlt eine Hundertstelsekunde!“
Später bezeichnete er das verfrühte Jubeln der Olympia-Debütantin während der Übertragung des Vorlaufs mit der dritten deutschen Starterin Lea Meyer (26) als „dummen Anfängerfehler“.
Bei Meyer mussten die deutschen Fans und die Kommentatoren dann nicht zittern. Sie lief mit persönlicher Bestleistung in ihrem Vorlauf auf Platz drei und sicherte sich locker und souverän ihr erstes olympisches Finale.