„Wahnsinn!“Gold am Morgen: Deutsche Triathlon-Staffel düpiert die Konkurrenz

Der Montagmorgen beschert dem deutschen Team einen unverhofften Olympiasieg. In der Triathlon-Mixed-Staffel holte Deutschland Gold.

Die letzte Olympia-Woche beginnt für die deutsche Mannschaft mit einer Medaille. Das deutsche Triathlon-Team holt in der Mixed-Staffel Gold!

Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann überraschten die Konkurrenz, Lindemann sicherte im Zielsprint den Olympiasieg für das deutsche Team, das sich gegen Großbritannien und die USA durchsetzte. „Wahnsinn!“, rief der ZDF-Kommentator.

Favoriten-Sturz in der ersten Runde

Die Staffel gehörte zum Kreis der Medaillen-Anwärter, der Olympiasieg war aber eine große Überraschung. Es war die erste deutsche Triathlon-Medaille seit 16 Jahren.

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Die favorisierte Staffel von Olympia-Gastgeber Frankreich verspielte aufgrund eines Sturzes von Startathlet Pierre le Corre nach einer Kollision mit dem Neuseeländer Hayden Wilde auf der zweiten Radrunde bei einer 180-Grad-Kurve ihre Medaillenchancen.

Die deutsche Staffel mischte von Beginn an im Medaillenkampf mit und lieferte sich ab Mitte des Rennes ein packendes Duell mit Großbritannien. Am Ende schloss das US-Team auf, sodass es zu einem dramatischen Dreikampf um Gold kam. Den entschied Lindemann auf der Zielgeraden zugunsten der deutschen Staffel.

Vor drei Jahren in Tokio hatte die Mixed-Staffel ihre olympische Premiere gefeiert. Bei dem Wettbewerb starten jeweils zwei Frauen und zwei Männer, die abwechselnd einen Triathlon über 300 Meter Schwimmen, 7 Kilometer Radfahren und 1,8 Kilometer Laufen absolvieren. Insgesamt nahmen 15 Nationen teil.

Die planmäßige Austragung des Wettkampfs war lange fraglich gewesen. Nachdem neue Testergebnisse eine verbesserte Wasserqualität in der Seine ergeben hatten, die innerhalb der vom Weltverband akzeptierten Grenzen lag, gab es wenige Stunden vor Rennstart grünes Licht. Somit blieb den Organisatoren ein zweites Debakel wie beim aufgrund der mangelhaften Wasserqualität um einen Tag verschobenen Triathlon der Männer erspart.

In den vergangenen Tagen hatten die Wasserwerte der Seine noch ungenügende Ergebnisse geliefert. Zwei Schwimmtrainings in dem großen Pariser Fluss, wo die erste von drei Teildisziplinen stattfand, waren ausgefallen. Die Verschiebungen hatten zu Kritik an der Planung und Ausrichtung des Events inmitten von Paris geführt. Neben den Triathleten sollen auch die Freiwasserschwimmer auf dem Abschnitt in der Seine ihre Wettkämpfe bestreiten. Für sie stünde aber grundsätzlich auch die Ruderstrecke als Ausweichort zur Verfügung. (are/dpa)