Der Franzose Morhad Amdouni hat beim Marathon der Olympischen Spiele in Tokio für einen kuriosen, aber unsportlichen Moment gesorgt. Eliud Kipchoge verteidigte seinen Titel von 2016.
Alle Flaschen abgeräumtFranzose leistet sich beim Olympia-Marathon zweifelhafte Aktion
Sapporo. Beim olympischen Marathon hat Morhad Amdouni (33) für einen der kuriosesten – und augenscheinlich auch skandalösesten – Momente der Spiele gesorgt. Der Franzose räumte im Vorbeilaufen an einer Verpflegungsstation im Hitze-Rennen von Sapporo sämtliche Trinkflaschen vom Tisch ab. Erst bei der letzten Flasche griff er zu und sicherte sich selbst noch eine Abkühlung.
Olympia-Marathon wegen der Hitze in Tokio verlegt
Der Marathon-Wettbewerb bei den Olympischen Spielen in Tokio stand schon vor dem Start unter keinem guten Stern. Aufgrund der Hitze im japanischen Sommer wurde das Rennen über 42,195 Kilometer wie schon die Wettbewerbe im Gehen von der Hauptstadt Tokio nach Sapporo verlegt. Doch auch auf der Insel Hokkaido im Norden Japans, dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1972, herrschte brütende Hitze mit mehr als 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent.
Hier gibt es Amdounis Aktion im Video:
Dass sich die Marathonläufer daher während des Rennens abkühlen und etwas trinken können, ist nicht nur für die Wahrung der Medaillen-Chancen elementar wichtig, sondern auch für die Gesundheit der Athleten. Von 106 Startern erreichten am Ende nur 76 das Ziel. Die Aktion von Morhad Amdouni an der Verpflegungsstation nach 28 Kilometern erscheint daher in einem fragwürdigen Licht. Während er sich die letzte Flasche in der Reihe schnappte, hatten seine Konkurrenten hinter ihm keine Chance mehr auf ein Getränk.
Ob das unsportliche Verhalten disziplinarische Folgen für Amdouni, der am Ende 17. wurde, haben wird, ist noch nicht klar. Gewonnen hat den olympischen Marathon der Favorit und Weltrekordhalter Eliud Kipchoge (36). Der Kenianer verteidigte seinen Titel von Rio 2016 in einer Zeit von 2:08:38 Stunden und einem Vorsprung von 80 Sekunden vor dem Niederländer Abdi Nageeye (32). Dritter wurde Bashir Abdi (32) aus Belgien.