Im ersten Vorlauf über 500 Meter kommt es bei Olympia zu einem Massensturz. Besonders zwischen zwei Läufern herrscht danach böses Blut.
Massensturz bei OlympiaLäufer geht auf Konkurrenten los und äußert bösen Verdacht: „Sind in Frankreich“
Bei Radrennen wie der Tour de France ein häufiges Bild, in der Leichtathletik aber höchst selten: Bei den Olympischen Spielen kommt es im Vorlauf über 5000 Meter zu einem Massensturz.
Nach einem Gerangel auf der Zielgeraden stürzen gleich vier Läufer im Stade de France. Auslöser war eine Auseinandersetzung zwischen dem Briten George Mills und dem Franzosen Hugo Hay.
Brite nach Sturz stinksauer: „Das ist der Typ“
Der auf der Innenbahn laufende Lokalmatador und Mills bearbeiteten sich im Kampf um die bessere Position gegenseitig mit den Ellbogen. Dadurch kam der Brite ins Straucheln, riss auch einige Konkurrenten mit. Am Ende lagen er und drei weitere Kollegen auf der lila Bahn. Schon eine Runde zuvor war Mohammed Ahmed (Kanada) zu Fall gekommen.
Nach dem Rennen wurde es dann richtig hitzig. Mills redete wild auf Hay ein, weil er den Franzosen offenbar für den Sturz verantwortlich machte. Als er bei Eurosport das Desaster erklären sollte, ging Hay gerade hinter ihm vorbei. „Das ist der Typ, der mich rausgehauen hat“, sagte Mills und zeigte auf den Franzosen, den er anschließend fast angewidert anschaute. Er hat einen Schritt nach außen gemacht.
Hay zeigte sich überrascht. „Für mich war das gar nichts. Wie ich bereits zu George gesagt habe: Ich werde mir die Bilder anschauen und wenn ich derjenige bin, der es ausgelöst hat, werde ich mich entschuldigen.“
Auf die Frage, ob der britische Verband Protest einlegen würde, sagte Mills: „Ich hoffe es, aber das liegt nicht an mir.“ Dann deutete er eine mögliche Voreingenommenheit der Entscheider an. „Wir sind hier in Frankreich ein Franzose hat mich rausgehauen. Ich kann mit nicht vorstellen, dass da was passiert.“ Ein Tiktok-Video des Interviews siehst du hier:
Damit lag er allerdings falsch. Denn aus dem Drama um Mills und Co. noch ein Happy End, dank einer Jury-Entscheidung rückte der 25-Jährige ebenso wie Thierry Ndikumwenayo (Spanien), Mike Foppen (Niederlande) und Dominic Lokinyomo Lobalu aus dem Flüchtlings-Team in den Endlauf nach. Hay durfte seinen sportlich erreichten Finalplatz ebenfalls behalten.
Auch der zweite Vorlauf mit Norwegens Superstar Jakob Ingebrigtsen, der tags zuvor völlig überraschend eine Medaille über 1500 Meter verpasst hatte, verging nicht ohne Zwischenfall, ebenfalls auf der Zielgeraden kam ein Läufer zu Fall.
Ingebrigtsen zeigte sich von dem Chaos einen Tag nach seiner Pleite unbeeindruckt und schaffte es über die längere seiner zwei Parade-Strecken locker in den Endlauf. (mit sid)