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„Oh mein Gott!“Olympia-Drama: Leichtathletik-Star bei Gespräch mit Trainer völlig geschockt

US-Siebenkämpferin Chari Hawkins beim tränenreichen Gespräch mit ihrer Trainerin beim Olympia-Wettkampf am 8. August 2024.

US-Siebenkämpferin Chari Hawkins beim tränenreichen Gespräch mit ihrer Trainerin beim Olympia-Wettkampf am 8. August 2024.

Dramatischer Siebenkampf-Fehlstart für Chari Hawkins bei Olympia. Schon nach der zweiten Disziplin platzten alle Medaillen-Träume, die US-Amerikanerin war anschließend völlig fassungslos.

von Béla Csányi  (bc)

Olympia ist seit jeher der Rahmen für die ganz großen Sport-Momente – und auch für die bittersten Enttäuschungen in den Karrieren vieler Athletinnen und Athleten.

Der Siebenkampf der Frauen in Paris kehrte am Donnerstag (8. August 2024) vor allem die negativen Seiten des Sports auf olympischem Niveau hervor. Los ging es am ersten Wettkampftag in Paris gleich mit der dramatischen Verletzung von Sophie Weißenberg (26), kurz darauf erlebte auch Chari Hawkins (33) aus den USA einen tragischen Moment.

Rückschlag für Chari Hawkins im Olympia-Siebenkampf

Den anfänglichen Hürdenlauf überstand die WM-Achte von 2023 bei ihrem Olympia-Debüt zwar noch unbeschadet, legte als Gesamt-Fünfte sogar einen vielversprechenden Start hin. Doch schon bei der zweiten Disziplin wurde Hawkins aus allen Olympia-Träumen gerissen.

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Als Einzige im Feld der Teilnehmerinnen brachte sie im Hochsprung keinen einzigen gültigen Sprung aufs Tableau, scheiterte dreimal an ihrer Einstiegshöhe von 1,71 Metern. Bei einer persönlichen Bestmarke von 1,85 Metern war der Salto nullo eine herbe Enttäuschung – und gleichzeitig schon das Ende aller Medaillen-Hoffnungen für das US-Girl!

Vor ihrem entscheidenden dritten Anlauf schloss Hawkins noch einmal die Augen, atmete ganz tief durch und redete sich selbst Mut zu. Doch erneut riss sie die Latte, wusste in den Momenten danach nicht so recht, wie ihr geschah. Auf ein erstes „Wow!“ folgte dann schnell die bittere Gewissheit.

Gleich im Anschluss trottete sie zu Trainer Craig Poole und einer weiteren Trainerin aus dem US-Staff auf der Tribüne. Dort wurde Hawkins dann von ihren Emotionen übermannt, strahlte die pure Fassungslosigkeit aus.

Die rechte Hand, welche die Siebenkämpferin zur Faust geballt und vor ihren Mund gehalten hatte, zitterte merklich. Aus dem rechten Auge kullerten die ersten Tränen, es folgte eine Mischung aus Schluchzen und Husten. „Oh mein Gott! Oh mein Gott“, rief sie als Erstes aus, sagte danach mit starrem Blick Richtung Tribüne: „Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich bin gerade so geschockt.“

Einen über die Mikrofone nicht zu verstehenden Einwand aus ihrem Team lehnte sie anschließend rigoros ab, sagte immer wieder „no, no, no“ und hockte sich verzweifelt auf den Stadion-Boden.

Zumindest Aufgeben kam für Hawkins nicht infrage, sie zog die folgenden Disziplinen eisern durch, belegte am Ende des ersten Tages und nach vier von sieben Teilwertungen aber weiterhin den letzten Platz.

Zur Einordnung: Hätte sie im Hochsprung selbst nur ihre anfängliche Höhe von 1,71 Metern gemeistert, wäre sie zur Halbzeit immerhin auf Rang 15 gelandet. Ein Sprung in die Nähe ihrer Bestleistung hätte sie vor dem zweiten Tag sogar locker in die Top Ten gespült.

So aber musste Hawkins auf die Zähne beißen und die verbleibenden Disziplinen allesamt mit der unmöglichen Herausforderung angehen, das Feld noch von hinten aufrollen zu müssen.