Pfiffe bei OlympiaSein Opfer war erst 12: Vergewaltiger ausgebuht – er liebt die Schwester eines DFB-Stars

Steven van De Velde bei den Olympischen Spielen in Paris.

Der Olympia-Start von Steven van De Velde ist hochumstritten. Am Sonntag (28. Juli 2024) hatte er in Paris seinen ersten Auftritt.

Beachvolleyballer Steven van de Velde ist für Olympia qualifiziert, will in Paris eine Medaille. Bei seinem ersten Auftritt in Paris gab es deutliche Reaktionen.

Der Olympia-Start des niederländischen Beachvolleyballers Steven van de Velde sorgt für Aufsehen. Der mittlerweile 29 Jahre alte Sportler ist 2016 in England wegen der Vergewaltigung einer Minderjährigen zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Eine Petition auf der Online-Plattform „Change.org“ forderte die Disqualifikation des Niederländers von den Olympischen Spielen in Paris, die vom 26. Juli bis 11. August stattfinden. Die Petition wurde bis Sonntag (28. Juli 2024) mehr als 94.000 Mal unterschrieben.

Olympia-Aus gefordert: Verband steht hinter van de Velde

Doch van de Veldes Start konnte die Petition nicht verhindern: Am Sonntag trat der Niederländer gemeinsam mit seinem Partner Matthew Immers zu seinem ersten Match in der Gruppenphase an. Die Reaktion des Publikums? Eindeutig. Von den Tribünen gab es bei der Vorstellung Pfiffe und Buh-Rufe. Die sonst so partyfreudigen Beachvolleyball-Fans sahen im Anschluss eine 1:2-Niederlage des niederländischen Duos gegen Adrian Ignacio Carambula Raurich/Alex Ranghieri aus Italien.

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Van de Velde, zum Tatzeitpunkt 19, wurde in England wegen Vergewaltigung einer Zwölfjährigen zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt. Vor der Tat hatte er dem Kind Alkohol gegeben. Nach der Verbüßung eines Teils seiner Strafe wurde er in die Niederlande überstellt. Jetzt träumt er bei Olympia von der Goldmedaille für sein Heimatland.

Der niederländische Volleyball-Verband Nevobo veröffentlichte ein Statement seines Spielers und unterstützt ihn. „Wir kennen die Geschichte von Steven“, wurde Generaldirektor Michel Everaert auf der Internetseite des Verbandes zitiert. Van de Velde sei inzwischen wieder vollständig in die niederländische Volleyballgemeinschaft integriert.

Aufgrund seiner sportlichen Leistungen wurde er gemeinsam mit seinem Partner Matthew Immers als Team für die Olympischen Spiele in Paris nominiert. „Ich kann das Geschehene nicht rückgängig machen und muss die Konsequenzen dafür tragen. Es war der größte Fehler meines Lebens“, wurde van de Velde in der Mitteilung aus einem früheren Interview zitiert.

Dem Beachvolleyballer ist nach eigener Aussage bewusst, dass die Nominierung „im Vorfeld des größten Sportereignisses der Welt die Aufmerksamkeit der internationalen Medien auf sich zieht“.

Privat ist der Niederländer übrigens seit sechs Jahren mit einer Deutschen zusammen. Und sogar seit Neujahr 2022 verheiratet. Die Polizistin, die in der 2. Frauen-Volleyball-Bundesliga spielte und jetzt als Beachvolleyballerin aktiv ist, hat zudem einen berühmten Bruder. Kim Behrens, wie sie vor der Hochzeit hieß, ist nämlich die Schwester von Bundesliga-Star Kevin Behrens, der vor der Heim-EM der Fußballer sogar unter Bundestrainer Julian Nagelsmann sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte.

Auf Instagram postet Kim van de Velde, wie sie nun heißt, neben sportlichen Highlights auch Schnappschüsse von ihr mit ihrem Liebsten.

Steven van de Velde seit 2017 wieder bei internationalen Turnieren

Nach seiner Entlassung habe van de Velde den Verbandsangaben zufolge professionelle Beratung gesucht. „Er erweist sich als vorbildlicher Profi und Mensch, und seit seiner Rückkehr gibt es keinen Grund, an ihm zu zweifeln. Wir unterstützen ihn und seine Teilnahme in Paris, die er und Matthew verdient haben, voll und ganz“, sagte Everaert.

Die größten Skandale der Olympischen Sommerspiele

Das waren die größten Olympia-Skandale der Geschichte

Annika Schleu beim modernen Fünfkampf 2021 in Tokio

Bei den Olympischen Spielen gab es über die Jahrzehnte schon zahlreiche Aufreger und umstrittene Urteile. EXPRESS.de hat die größten Skandale für euch in einer Bildergalerie zusammengefasst. (Foto: 5. August 2021)

Dorando Pietri bei seinem Marathon-Lauf bei den Olympischen Spielen

Bei den Olympischen Spielen 1908 in London stürzt der Italiener Dorando Pietri beim Marathon mehrfach. Gestützt von Helfern schleppt er sich über die Ziellinie. Doch die Goldmedaille wird ihm aberkannt, da Konkurrent John Hayes erfolgreich Protest eingelegt hatte. Pietri bekam bei der Siegerehrung dennoch einen Pokal für seinen Kampfgeist von Königin Alexandra von England überreicht. (Foto: 1908er Jahre)

Wyndham Halswelle läuft im Ziel bei seinem Olympiasieg ein

Konkurrenzlos zu Olympischen Gold: Bei den Spielen 1908 in London gewann Wyndham Halswelle das 400-Meter-Finale, ohne einen einzigen Konkurrenten. Doch wie kam es dazu? Zwei Tage zuvor standen noch vier Läufer im Finale. Gelaufen wurde noch nicht, wie heute, in vorgegebenen Bahnen. So kam es, dass der US-amerikanische Läufer John Carpenter Halswelle wegblockte. Dieses Manöver ist laut den US-Regeln erlaubt. Die Spiele fanden jedoch in London statt. Dort gelten die Regeln des britischen Verbandes und der vermeintliche Sieger Carpenter wurde disqualifiziert. Die zwei weiteren US-Läufer boykottierten das neu angesetzte Finale solidarisch. Nach genau 50,0 Sekunden erreicht Halswelle die Ziellinie und sichert sich den konkurrenzlosen Olympiasieg.

Jim Thorpe posiert in seiner Football-Ausrüstung

Jim Thorpe, der „König der Athleten“. Bei den Spielen 1912 in Stockholm gewann er Gold im Fünf- und im Zehnkampf. Er galt als sportliches Ausnahmetalent. Der schwedische König Gustav V. adelte ihn: „Sie sind der größte Athlet der Welt. Ich betrachte es als Ehre, Ihre Hand zu schütteln“. Doch ein Jahr später bekommt er seine Medaillen aberkannt. Thorpe hat Geld angenommen und verstieß deshalb gegen die Amateurregeln des IOC. Er wurde auf Lebenszeit gesperrt. 1982 wurde er jedoch vom IOC rehabilitiert. Er gilt als einer der größten Multitalente der olympischen Geschichte.

Paavo Nurmi als Fackelträger bei den Spielen 1952

Jahrhundertläufer darf nicht starten! 1932 in Los Angeles bekam Finnlands Lauflegende Paavo Nurmi ein Startverbot. Neun Gold- und drei Silbermedaillen konnte er in den vergangenen Jahren bereits sammeln. Doch wegen einer zu hohen Reisekostenabrechnung soll er den Amateurstatus verletzt haben. Der Internationale Leichtathletikverband (IAAF) entzog ihm die Starterlaubnis. Viele vermuteten eine politisch motivierte Entscheidung dahinter, da der damalige Präsident des IAAF der Schwede Sigfrid Edström war.

Siegerehrung im Florettfechten bei den Spielen 1936 in Berlin

Die Schatten der Nazi-Zeit: Bei der Siegerehrung bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin hob Florettfechterin Helene Mayer, Tochter eines jüdischen Vaters, den Arm zum Hitlergruß. Die Hochspringerin Gretel Bergmann durfte wie alle anderen Personen jüdischen Glaubens aufgrund ihrer Herkunft nicht an den Spielen teilnehmen. Wegen der starken Leistungen und Medaillen-Chancen von Mayer wurde eine Ausnahme gemacht. Das klare Ziel war es, die „Überlegenheit der deutschen Herrenrasse“ zu demonstrieren.

Lutz Long und sein Freund Jesse Owens

Verbotene Freundschaft. Zwei Ausnahmetalente, Konkurrenten und gleichzeitig Freunde? Das traf auf den deutschen Lutz Long und den US-Amerikaner Jesse Owens zu. Die beiden duellierten sich im Weitsprung, doch es bleibt eine Geste für die Ewigkeit. Denn der von Adolf Hitler ausgerufene „Kampf der Rassen“, fand zwischen diesen beiden Athleten nicht statt. Beide gingen Arm in Arm zur Siegesfeier, nach dem Owens Long im Duell um die Goldmedaille schlug. Dass Owens bei den Spielen 1936 in Berlin insgesamt viermal Gold gewann, sahen viele Hitler-Anhänger als Affront gegen die „weiße Herrenrasse“. Long wurde später vom NS-Regime aufgrund der Freundschaft angewiesen: „Umarmen Sie nie wieder einen N****“.

Ervin Zador mit blutüberströmten Gesicht

„Das Blutspiel von Melbourne“: 1956 bei den Olympischen Spielen in Melbourne brodelte die Stimmung beim Wasserball-Halbfinale zwischen Titelverteidiger Ungarn und der UdSSR. Denn noch zwei Wochen zuvor hatten Truppen der UdSSR in Budapest die Demokratiebewegung blutig niedergeschlagen. Bei den Spielen entsteht dieses symbolträchtige Bild. Der abgebildete ungarische Spieler Ervin Zador bekommt fünf Minuten vor Ende einen Ellenbogenschlag eines sowjetischen Spielers ab. Das blutüberströmte Gesicht sorgt im Schwimmbecken und auf den Rängen für Kämpfe und Chaos. Die Schiedsrichter brechen das Spiel aus Angst vor weiteren Eskalationen ab. Das Bild geht um die Welt und die internationale Presse titelt vom „Blood in the Water Match“.

Tamara und Irina Press bei den Spielen 1960 in Rom

Wirklich Frauen? Diese Frage stellte sich bei den Spielen 1960 und 1964 viele. Der Grund, die ukrainischen Geschwister Tamara und Irina Press. Die beiden teilten sich die Goldmedaillen in den Disziplinen 80 Meter Hürden, Fünfkampf, Kugelstoßen und Diskuswurf. Aufgrund ihrer bulligen Erscheinung zweifelten viele an ihrem Geschlecht. Die Presse berichtete von den „Press Brothers“. Das Duo zog vor den Europameisterschaften 1966 seine Teilnahme zurück, als angekündigt wurde, dass Geschlechter-Tests eingeführt werden. Die Presse sah dies als Schuldeingeständnis an. (Foto: 08. August 1960)

Tommie Smith und John Carlos bei der Siegerehrung nach dem Finale des 200-Meter-Lauf

Folgenschwere Olympia-Faust. Bei den Spielen 1968 in Mexico-City recken Goldmedaillengewinner Tommie Smith und Bronzemedaillengewinner John Carlos ihre Fäuste in die Luft. Was nach einer Geste der Freude aussieht, hat einen spannenden Hintergrund. Die beiden Sprinter setzten sich mit ihrer Geste für die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung „Black Power“ ein. Ihr Protest hatte zur Folge, dass sie das Olympische Dorf verlassen mussten und wie Ausgestoßene behandelt wurden. Auch nach ihrer aktiven Karriere setzten sich die beiden für Bürgerrechte ein.

Hans-Gunnar Liljenwall bei seinem Springreiten im Modernen Fünfkampf 1968 in Mexico

„Mit Promille zu Bronze“: Das hatte sich Hans-Gunnar Liljenwall bei den Spielen 1968 in Mexiko gedacht, als er nach seinen Aussagen nur „zwei Bier“ getrunken hatte, um vor dem Schießen seine „Nerven zu beruhigen“. Der Schwede sicherte sich Bronze im Mannschaftswettbewerb im Modernen Fünfkampf. Der anschließende Dopingtest sorgte für großes Erstaunen, als ihm 0,81 Promille Alkohol im Blut nachgewiesen wurden. Daraufhin wurde ihm die Medaille aberkannt.

Schiedsrichter, Spieler und Betreuer diskutieren am Schiedsgericht - Wer ist Olympiasieger

Wer ist denn nun Olympiasieger? Beim Basketball-Finalspiel zwischen der Sowjetunion und der USA bei den Spielen 1972 in München, kam es zu einem Eklat. Seit 1936 konnte sich die USA jede Goldmedaille sichern. Von 63 Spielen wurden 63 Siege eingefahren. Doch die Sowjets stießen sie in München vom Thron. Die Art und Weise war jedoch sehr kontrovers. Bei noch drei Sekunden auf der Uhr und Führung USA mit 50:49 gab es Diskussionen um die Rechtmäßigkeit einer Auszeit des Teams der UdSSR. Der anschließende Korbversuch blieb erfolglos und die USA feierte ihren sicher geglaubten Olympiasieg. Doch die Hallenuhr war beim vermeintlich letzten Angriff falsch eingestellt worden und die Sowjets bekamen erneut den Ball. Der darauffolgende letzte Angriff war erfolgreich. Mit 50:51 verlor das Team aus den USA zum ersten Mal. Aus Protest über die Entscheidungen blieb das US-Team der Siegerfeier am nächsten Tag fern. (Foto: 06. September 1972)

Die Anzeigetafel bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1976 im Olympic Stadium Montreal

Rugby-Team verursacht Boykott: Weil das Weltbekannte neuseeländische Rugby-Team „All Blacks“ eine Reise durch Südafrika bestritten hatte, forderten afrikanische Staaten den Ausschluss Südafrikas, Rhodesien (heute Simbabwe) und Neuseelands. Der Vorwurf war, dass Neuseeland mit seinen Spielen in Südafrika gegen den internationalen Sportbann gegen das Apartheid-Regime verstoßen hat. Das IOC lehnte diese Forderung ab, da Rugby kein olympischer Sport sei. Insgesamt sorge das für einen Boykott von 29 Ländern. (Foto: 17. Juli 1976)

Fecht-Duell zwischen Jim Fox und Boris Onyschtschenko kurz bevor der Manipulatiosn-Skandal aufgedeckt wurde

Manipulations-Skandal: Der Olympische-Geist soll Fairness verkörpern. Doch davon hielt Boris Onyschtschenko scheinbar nicht viel. Er manipulierte bei den Spielen 1976 in Montreal seinen Degen so, dass er im Griff seiner Waffe einen zusätzlichen Knopf anbrachte, womit er durch Betätigung des Ringfingers die Trefferansage bei seinem Gegner auslösen konnte, ohne ihn tatsächlich zu treffen. Der Fünfkämpfer Jim Fox wurde misstrauisch und eine spätere Untersuchung sorgte dafür, dass Onyschtschenko lebenslang gesperrt wurde. (Foto: 19. Juli 1976)

Der Kalte Krieg erreicht Lake Placid und sorgt für einen Aufruf zum Boykott der Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau

Der Westen schaut zu: Der Kalte Krieg war so heiß wie nie zuvor und aufgrund des Einmarschs der Sowjets in Afghanistan, ein halbes Jahr vor den Spielen, entschlossen sich die Bundesrepublik, die USA und weitere 61 Verbündete, die Spiele 1980 in Moskau zu boykottieren. Insgesamt nahmen nur 81 Staaten teil. (Foto: 23. Februar 1980)

Das Olympisches Feuer im Los Angeles Memorial Coliseum brennt während der Abschlussfeier der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles

Boykott-Revanche. Bei den Spielen vier Jahre später 1984 in Los Angeles revanchierte sich der Ostblock einschließlich der DDR und boykottierte seinerseits die Spiele. Die Spannungen zwischen den beiden Supermächten USA und Sowjetunion blieb im Vorfeld bestehen. Als Grund wurde die mangelnde Sicherheitsgarantie für Sportler angeführt. Diesmal waren es jedoch 140 Nationen, die an den Spielen teilnahmen. (Foto: 12. August 1984)

Gabriela Andersen Schiess (Schweiz) schleppt sich vollkommen entkräftet über die letzten Meter des Olympischen Marathonrennens 1984

Läuferin bricht zusammen. Torkelnd und völlig entkräftet trifft Marathonläuferin Gabriela Andersen-Schiees bei den Spielen 1984 in Los Angeles zum Ziellauf ins Stadion ein. Komplette Fassungslosigkeit über den Zustand macht sich beim Anblick der Sportlerin breit. Am Ende erreicht sie als 37. das Ziel mit einer Zeit von zwei Stunden, 48 Minuten und 42 Sekunden. Eine eigentlich unbedeutende Platzierung, die über die Gesundheit der Sportlerin gestellt wurde? Hätte jemand eingegriffen, wäre sie disqualifiziert worden. Angekommen im Ziel kollabierte sie. (Foto: 05. August 1984)

Roy Jones Jr. nach dem verlorenen Finale im Boxen gegen Si-Hun Park

Skandal-Urteil: Beim Boxkampf-Finale 1988 in Soul kämpfen der erst 19-jährige US-Amerikaner Roy Jones Jr. gegen den südkoreanischen Lokalmatador Si-Hun Park. Jones dominiert das Finale. Er zwingt Park auf die Matte, der wird in der zweiten Runde vom Ringrichter angezählt und Jones scheint der klare Sieger zu sein. Doch zur Überraschung aller entscheiden die Punktrichter, dass Park 3:2 gewinnt. Jones bricht in Tränen aus und ist am Boden zerstört. Lokalmatador Park kann sein Unglauben über die Entscheidung nicht verstecken. Im Nachgang der Spiele werden die drei Punktrichter suspendiert. (Foto: 02. Oktober 1988)

Ben Johnson bei seinem Ziellauf im Finale über 100 Meter vor seinem Rivalen Carl Lewis

Doping-Skandal. Der Kanadier Ben Johnson deklassiert seinen größten Rivalen Carl Lewis im Finale des 100-Meter-Laufs bei den Spielen in Soul 1988. Weltrekordzeit! Doch vom meistgefeierten Leichtathleten aller Zeiten wurde der Kanadier zum unbeliebtesten. Denn einen Tag später wird er des Dopings überführt. Er gibt zu, schon sieben Jahre lang verbotene Substanzen zu benutzen. Es ist einer der größten Skandale der olympischen Geschichte. (Foto: 24. September 1988)

Die Siegerehrung der Einzelzeitfahren, v.li.: Jan Ullrich (Deutschland), Olympiasieger Viatcheslav Ekimov (Russland) und Lance Armstrong (USA)

Medaillen futsch: Bei den Spielen 2000 in Sydney sichert sich der US-amerikanische Rad-Dominator Lance Armstrong Bronze. Doch Jahre später der tiefe Fall: Doping. Er gestand, dass er bei den Olympischen Spielen und allen weiteren Erfolgen leistungssteigernde Mittel genutzt hatte. Er wurde rückwirkend lebenslänglich gesperrt. Alle Medaillen musste er wieder zurückgeben. (Foto: 30. September 2000)

Ekaterini Thanou und Konstantinos Kenteris (beide Griechenland) werden bei ihrer Rückkehr von der Europameisterschaft am Flughafen mit Blumen empfangen

Doping-Flucht. Noch bevor die Olympischen Spiele 2004 in Athen offiziell losgingen, kam es zu einem Skandal. Kostas Kenteris und Ekaterina Thanou verpassen vor den Heim-Spielen eine Doping-Kontrolle am Abend vor der Eröffnungsfeier. Die anschließende Frist von zwei Stunden verpassen beide auch. Ein erfundener Motorradunfall soll der Grund gewesen sein. Der Start wird ihnen entzogen. Anschließend werden beide auch noch für zwei Jahre gesperrt. (Foto: 13. August 2004)

Robert Fazekas nach dem Gewinn der Goldmedaille im Diskuswurf

Doping-Trick geht schief! Nach dem Gewinn der Goldmedaille von Robert Fazekas (Ungarn) bei den Spielen 2004 in Athen, verweigerte er zunächst die Dopingkontrolle. Damit kam er aber nicht weit. Deshalb versuchte er die Urin-Probe zu vertauschen. Die Medaille wurde aberkannt und Fazekas wurde für zwei Jahre gesperrt. Er selbst beteuerte trotzdem seine Unschuld. (Foto: 24. August 2004)

Ludger Beerbaum (Deutschland) - Olympiasieger in der Teamwertung bei den Olympischen Sommerspielen 2004 - beißt glücklich in seine Goldmedaille

Wirklich Doping? Die deutschen Springreiter verlieren ihre in Athen 2004 gewonnene Goldmedaille nach über einem Jahr. Der Grund waren Dopingvorwürfe gegen das Pferd „Goldfever“ von Ludger Beerbaum. Er selbst weist die Vorwürfe zurück und erklärt den positiven-Dopingbefund durch die Nutzung einer Salbe gegen Hautirritationen. Das glaubte ihm auch der internationale Sportgerichtshof CAS. Die Verantwortlichen entschieden dennoch auf einen Regelverstoß. Beerbaum wurde seine Goldmedaille aberkannt und das deutsche Team von Gold auf Bronze herabgestuft. (Foto: 24. August 2004)

Die beiden chinesischen-Turnerinnen Jiang Yuyan und He Kexin feiern ihre Goldmedaille

Betrugsfall bei China? Sind sie tatsächlich schon 16 Jahre alt? Bei den Spielen 2008 in Peking gewinnen Chinas Turnerinnen Medaille um Medaille. Das IOC hat eine klare Forderung, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Spielen mindestens 16 Jahre sein müssen. Zwei Athletinnen wirken jedoch deutlich jünger. Die zweifache Goldmedaillen-Gewinnerin He Kexin und Teamkollegin Jiang Yuyan. Der Vorwurf war, dass beide zwei Jahre älter geschummelt wurden. Beweisen konnte man es aber nicht. (Foto: 13. August 2008)

Angel Valodia Matos (Kuba) tritt Hauptkampfrichter Chakir Chelbat (Schweden) mit voller Wucht

Brutaler Angriff. Eine unglaubliche Szene ereignete sich im Halbfinale beim Taekwondo-Kampf zwischen Angel Valodia Matos aus Kuba und Arman Chilmanov aus Kasachstan bei den Spielen 2008 in Peking. Matos führt mit 3:2, verletzt sich dann aber am Fuß. Er schafft es nicht in der vorgegebenen Behandlungszeit wieder kampffähig zu sein. Der Kampfrichter Chakir Chelbat (Schweden) disqualifiziert ihn. Daraufhin brennen Matos alle Sicherungen durch und er verpasst dem Kampfrichter einen brutalen Tritt Richtung Kopf. Matos wird daraufhin Lebenslang gesperrt. (Foto: 23. August 2008)

Ara Abrahamian protestiert nach seiner Niederlage im Halbfinale

Korruptionsvorwürfe? Diese erhebt Ringer Ara Abrahamian (Schweden) gegenüber dem Ringrichter bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. Im Halbfinale verlor der 33-Jährige nach einer umstrittenen Entscheidung des Ringrichters gegen den Italiener Andrea Minguzzi. Der Goldmedaillen-Traum ist geplatzt. Doch Abrahamian hatte schnell einen Schuldigen gefunden. Er witterte eine Verschwörung, da der Ringrichter wie sein Gegner aus Italien stammte. Doch jeder Protest war vergeblich. Abrahamian sicherte sich noch Bronze, doch legte die Medaille bei der Zeremonie in der Mitte der Ringmatte als Protestaktion ab. Das IOC reagierte und entzog ihm die Medaille und sperrte ihn lebenslänglich. Das war Abrahamian aber egal. Noch in Peking verkündete er seinen Rücktritt vom aktiven Sport. (Foto: 14. August 2008)

Wang Xiali und YuYang bei ihrem Badminton-Spiel bei den Olympischen Spielen 2012

Manipulationseklat. Absichtliches Verlieren bei Olympischen Spielen? Eigentlich unvorstellbar. Doch 2012 in London war dies der Fall. Im Badminton der Damen werden acht chinesische-Spielerinnen disqualifiziert, weil sie Vorrundenspiele in der Doppelkonkurrenz absichtlich manipuliert hatten. Ihr Ziel war es, mutmaßlich leichtere Gegnerinnen in den K.o.-Spielen zu bekommen. Das Top-gesetzte Duo Wang Xiali und Yu Yang verlor offenkundig absichtlich und der ausgetüftelte Plan ging nach hinten los. (Foto: 31. Juli 2012)

Diskussionen mit der Jury über eine nicht registrierte Weite von Betty Heidler

Verschwundene Hammer-Weite: Was passiert, wenn die Kampfrichter deine Wurf-Weite verlieren? Damit musste sich die deutsche Hammerwerferin Betty Heidler bei den Spielen 2012 in London auseinandersetzten. Mit ihrem zweiten Wurf schaffte sie eigentlich eine sehr gute Wurf-Weite. Die Medaille war zum Greifen nah. Doch auf der Anzeige tauchte die Weite ihrer Konkurrenten auf, die vier Meter kürzer war. Die Suche nach Heidlers Weite begann. Ihr zugesprochener Zusatz-Wurf brachte kein gutes Ergebnis. Die Träume schienen geplatzt. Doch dann, aus den Tiefen der Datenerfassung tauchte sie auf: 77,12 Meter und Bronze für Heidler. Einer der skurrilsten Olympia-Momente, der am Ende doch noch ein gutes Ende hatte. (Foto: 10. August 2012)

Renaud Lavillenie mit Händem vor dem Gesicht nach seinem verlorenen Finale

Bittere Tränen. Pfiffe und Buhrufe überschatten das Finale der Männer im Stabhochsprung. Das Ziel des Publikums ist der Franzose Renaud Lavillenie. Dieser steht nämlich mit dem Brasilianer Thiago Braz da Silva bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) im direkten Duell um die olympische Goldmedaille. Das Publikum versucht alles, um Lavillenie zu beeinflussen. Mit Erfolg. Der Olympiasieger von 2012 verliert tatsächlich gegen da Silva. Im Nachgang äußerte sich der frustrierte Franzose und vergleicht seine Situation mit der von Jesse Owens, der aufgrund seiner Hautfarbe 1936 in Berlin im Fokus stand. Für den deplatzierten Vergleich entschuldigte er sich nachträglich wieder. (Foto: 15. August 2016)

Das US-Schwimmteam feiert seine Goldmedaille

Randale-Eklat: Bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro kam es in einer Tankstelle zu Randalen. Im Mittelpunkt dieser das US-Schwimmteam. Um sich Ärger zu ersparen, erfanden die vier Schwimmer Ryan Lochte, Jimmy Feigen, Gunnar Bentz und Jack Conger einen Überfall. Sie behaupteten mit vorgehaltener Waffe bedroht worden zu sein. Die Geschichte entpuppte sich als Lüge. Gerade Lochte beharrte stets darauf, die Wahrheit gesagt zu haben. Die Konsequenzen für ihn waren eine Anklage wegen Falschanzeige, der Verlust von Sponsoren, ausbleibende Fördergelder und eine zehn Monate lange Sperre. (Foto: 22. August 2016)

Annika Schleu versucht verzweifelt ihr Pferd wieder unter Kontrolle zu bringen

Tierquälerei? Bei den Spielen 2021 in Tokio ereignete sich ein absolutes Drama. Die deutsche Reiterin Annika Schleu kämpfte unter Tränen verzweifelt darum, ihr Pferd „Saint Boy“ in die Spur zu bekommen. Heftige Peitschenhiebe und der starke Einsatz der Sporen, der immer wieder von der Trainerin Kim Raisner mit den Worten „Hau drauf, hau richtig drauf“ angetrieben wurde, sorgte für Entsetzen bei den Zuschauern. Ist das Tierquälerei, war die Frage danach. Dieser Vorfall sorgte für enorme Diskussionen, ob das Reiten im modernen Fünfkampf weiterhin stattfinden sollte. Für die Spiele 2024 in Paris ist der Reitsport noch ein Teil des Modernen Fünfkampfs. Erst danach soll er ersetzt werden. (Foto: 06. August 2021)

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Auch das Nationale Olympische Komitee stellte sich hinter den Sportler, der seit 2017 wieder an internationalen Turnieren teilnimmt. Das NOK verwies auf geltende Richtlinien, unter denen niederländische Athleten nach einer Verurteilung in den Spitzensport zurückkehren können. Van de Velde erfülle alle Kriterien für eine Olympia-Nominierung.

Wenn er die Bilder eines Interviews von damals sehe, sei er dankbar für die zweite Chance, die er bekommen habe, sagte der Beachvolleyballer. „Aber ich denke auch an den Teenager zurück, der ich war, der unsicher war, nicht bereit für ein Leben als Spitzensportler und innerlich unglücklich, weil ich nicht wusste, wer ich war und was ich wollte“, sagte der 29-Jährige. (dpa/are/can)