Wie geht es Marcell Jacobs? Die Frage nach dem Gesundheitszustand des soeben entthronten Olympiasiegers über 100 Meter trieb am Sonntag nach dem Finale in Paris viele Leichtathletik-Fans um.
Mitten im Leichtathletik-HighlightOlympiasieger über 100 Meter verletzt – Fans denken nur an eines
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Marcell Jabocs humpelt mit dick bandagiertem und mit Eis gekühltem Oberschenkel nach dem Olympia-Rennen über 100 Meter aus dem Stadion.
von Béla Csányi (bc)
Auch auf der Olympia-Bühne ist er jetzt als schnellster Mann der Welt entthront! Der Italiener Marcell Jacobs (29) konnte seine Goldmedaille aus Tokio über die 100 Meter in Paris nicht verteidigen, musste sich als Fünfter unter anderem Nachfolger Noah Lyles (27) aus den USA geschlagen geben.
Beim großen Leichtathletik-Highlight, auf das am Sonntagabend (4. August 2024) die Augen aus aller Welt gerichtet waren, kam der frisch gebackene Doppel-Europameister (Einzel und in der Staffel) zwar bis ins Ziel, musste sich aber gleich danach in medizinische Behandlung begeben.
Marcell Jacobs meldet sich nach Schreckmoment bei Olympia
Jacobs hatte es offensichtlich am linken Oberschenkel erwischt, humpelnd und mit dick bandagiertem Bein verließ er wenig später den Innenraum des Stade de France, in dem Showman Lyles noch ausgiebig seinen Fotofinish-Sieg über die prestigeträchtigste aller Strecken feierte.
Das Einzelrennen war damit gelaufen, doch alle Leichtathletik-Fans dachten schon im nächsten Moment nur an eines: die Staffel! Auch in der Live-Übertragung ordnete das Kommentatoren-Duo Ralf Scholt und Willi Hark umgehend ein: „Ein Schlag natürlich für die Staffel-Ambitionen der Italiener.“
Bereits vier Tage nach dem Einzel-Finale über die 100 Meter beginnen die Vorläufe für die Olympia-Staffeln über 4 × 100 Meter, auch hier geht Italien als amtierender Gold-Gewinner und mit entsprechend hohen Erwartungen auf die Tartanbahn des Stade de France.
2021 in Tokio hatten Jacobs und Co. in 37,50 Sekunden die Konkurrenz aus Kanada (Silber) und China (Bronze) geschlagen. Ohne Jacobs wäre die Wiederholung des Husarenstücks kaum vorstellbar. Doch der Sprint-Star gab im italienischen Fernsehen überraschend schnelle Entwarnung.
„Schmerzen im Oberschenkel? Nein, es war nur ein Krampf, vielleicht hatte ich nicht genug getrunken. Wir werden das morgen lösen und dann bin ich bereit, um über 4 × 100 Meter auf die Piste zu gehen“, versicherte Jacobs.
Mit einer Zeit von 9,85 Sekunden, deutlich unter den 10,02 Sekunden beim EM-Titel in Rom Anfang Juni, präsentierte er sich im Finale von Paris schon mal in guter Form. Nach dem überstandenen Schreckmoment soll es jetzt zumindest im Team die nächste Olympia-Medaille geben.