Sprinter-ZoffSie sind beide Olympiasieger: Newcomer schimpft Speed-König als „arrogant“

Noah Lyles verpasst die finalen Olympia-Tage wegen seiner Corona-Erkrankung, fährt mit einmal Gold und einmal Bronze nach Hause. Zum Abschied gab es von Konkurrent Letsile Tebogo keine warmen Worte.

Sprinter-Zoff bei Olympia! Im Stade de France ging es am Donnerstag (8. August 2024) nicht nur auf der Bahn über 200 Meter ab, auch die Pressekonferenz nach dem Rennen war nicht bloß ein Spaziergang.

Zuvor hatte Leichtathletik-Star Noah Lyles (27) den goldenen Doppelpack verpasst, war nach dem vorigen Sieg über die 100 Meter diesmal als Dritter über die Ziellinie geschossen. US-Star Lyles war trotz seiner Corona-Erkrankung angetreten, musste später geschwächt im Rollstuhl aus dem Stadion geschoben werden. Von der Konkurrenz setzte es zusätzlich einen verbalen Seitenhieb.

Olympiasieger genervt von Top-Sprinter Noah Lyles?

„Ich hoffe, alle hatten Spaß an der Show. Ob ihr jetzt für mich oder gegen mich wart, ihr müsst zugeben, dass ihr zugeschaut habt, oder?“, sagte Lyles schließlich am Freitag, als er sein vorzeitiges Olympia-Aus in einem Eintrag beim Kurznachrichtendienst X offiziell machte. Selbst im Feld der Konkurrenten sah das aber nicht jeder so.

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Letsile Tebogo (21) aus Botswana, der das Rennen über 200 Meter in 19,46 Sekunden für sich entschieden hatte, bezeichnete Lyles nach seinem Sieg als überheblich.

„Ich kann nicht das Gesicht der Leichtathletik sein, weil ich kein arroganter oder lauter Mensch bin wie Noah“, sagte Tebogo nach Gold über die Spezialstrecke von Lyles, der wie schon 2021 in Tokio Gold verpasste. In seinem Beitrag bei X gratulierte Lyles Sieger Tebogo und dem zweitplatzierten Bednarek immerhin fair. Eine Chance zur Revanche in Paris sieht er krankheitsbedingt aber nicht mehr.

„Ich denke, das wird das Ende von Olympia 2024 für mich sein. Es sind nicht die Olympischen Spiele, von denen ich geträumt habe, aber sie hinterlassen so viel Freude in meinem Herzen“, schrieb Lyles.

Ursprünglich hatte er angepeilt, auch in beiden Staffeln (4 × 100 Meter und 4 × 400 Meter) anzutreten und möglichst mit viermal Gold aus dem Stade de France heimzukehren. Letztlich blieb es für Lyles aber bei einmal Gold und einmal Bronze. (dpa/sid/bc)