Ein Mitfavorit joggt bei den Olympischen Spielen im Schneckentempo über die Hürden. Was steckt dahinter?
„Was macht der da?“Sprint-Star trabt Feld hinterher – Erklärung für rätselhaften Auftritt gibt er selbst
Einen solchen Vorlauf hatten wohl auch die Leichtathletik-Experten der ARD noch nicht gesehen. Ein Mitfavorit über die 100 Meter Hürden legte bei den Olympischen Spielen in Paris einen bizarren Auftritt hin.
„Jetzt mal genau hinschauen“, kündigte ARD-Kommentator Ralf Scholt (60) die kuriose Szene, die im linearen TV als Aufzeichnung gezeigt wurde, an.
Freddie Crittenden mit Trainingslauf – trotzdem darf er nochmal
„Der Zweite von rechts. Das ist Freddie Crittenden, der zweitbeste Hürdenläufer in diesem Jahr“, erklärte Scholt den Zuschauerinnen und Zuschauern. „Was macht der da? Der macht 'nen Trainingslauf.“
In der Tat joggte der 30-Jährige, der mit einer Zeit von 12,93 Zweiter in der Weltjahresbestenliste ist, entspannt über die Hürden. „Trippelditripp, trippelditrapp, trippelditropp“, scherzte Scholt, der zuvor schon das Zieleinlauf-Drama der deutschen Hindernisläuferin Olivia Gürth kommentiert hatte. War der US-Amerikaner etwa nur als Tourist nach Paris gereist?
Nein, Crittenden dürfte durchaus mit Ambitionen im Gepäck gekommen sein. „Er läuft 18 Komma ‚Schlag mich tot‘ und wäre unter normalen Umständen ausgeschieden. Aber hier gibt es ja diese schöne Repechage, diesen Hoffnungslauf“, klärte Scholt über die neue Regelung auf. Der Hürden-Jogger bekommt also noch eine weitere Chance, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren.
Doch warum versuchte es Crittenden gar nicht erst auf direktem Weg im regulären Vorlauf? Spielte der US-Boy mit der Konkurrenz Psychospielchen nach dem Motto: „Ich bin so gut drauf, ich jogge hier erstmal ein bisschen durch das Stadion?“
Crittenden hatte eine andere Erklärung für seinen bizarren Auftritt. Gegenüber dem US-Sender NBC gab er an, dass er leicht angeschlagen sei und seinem Körper einen Tag mehr Zeit geben wolle, um sich von den Beschwerden zu erholen. Die Hoffnungsläufe steigen am Montag. Dann muss Crittenden aber voll da sein – und hoffen, dass sein Körper mitspielt.