Silbermedaille für Malaika Mihambo, doch für die Olympiasiegerin von Tokio war der zweite Platz bei Olympia in Paris eine bittere Enttäuschung. Unter Tränen verließ sie am Ende das Stadion – im Rollstuhl.
Tragischer Mihambo-AbendTränen-Aus nach Olympia-Silber: Weitsprung-Star im Rollstuhl aus dem Stadion
Malaika Mihambo (30) schlug die Hände vor den Kopf und kniete nieder: Drei Jahre nach dem goldenen Satz von Tokio im letzten Versuch gelang der Weitspringerin und großen Olympia-Hoffnungsträgerin dieses Kunststück im Stade de France kein zweites Mal.
Mit Silber holte die Europameisterin am Donnerstag (8. August 2024) aber immerhin eine Medaille. Doch nach dem Wettkampf folgte der Zusammenbruch, Mihambo weinte, war untröstlich und wurde mit Luftnot am Ende in einem Rollstuhl aus dem Stadion gebracht.
Malaika Mihambo nach Olympia-Wettkampf untröstlich
Mihambo landete für die Silbermedaille bei 6,98 Metern. Damit sprang die 30-Jährige zwölf Zentimeter weniger als Tara Davis-Woodhall aus den USA. Das reichte immerhin zur zweiten deutschen Leichtathletik-Medaille nach Silber für Zehnkämpfer Leo Neugebauer.
Mit einem weiteren Erfolg hätte Mihambo als erste Weitspringerin der Olympia-Geschichte zweimal nacheinander Gold geholt. Die Athletin der LG Kurpfalz ist außerdem je zweimal Weltmeisterin und Europameisterin.
In eine US-Fahne gehüllt und mit einem bunten Cowboy-Hut feierte diesmal Davis-Woodhall. Die 25 Jahre alte WM-Zweite war 2021 in Tokio noch Sechste gewesen. Bronze bejubelte ihre US-Teamkollegin Jasmine Moore mit 6,96 Metern.
Ihren EM-Titel vor zwei Monaten in Rom hatte sich Mihambo mit der Jahresweltbestleistung von 7,22 Metern gesichert. Damit brachte sie sich auch in die Favoritenrolle für Olympia.
Eine Corona-Infektion bremste die dreimalige Sportlerin des Jahres danach in der Vorbereitung aus, trotzdem kam sie rechtzeitig wieder in Form. Die Qualifikation im Stade de France meisterte Mihambo nach zwei ungültigen Versuchen erst im letzten Sprung mit 6,86 Meter.
Nach dem Wettkampf, bei dem sie ihren letzten Versuch mit der finalen Chance auf Gold vor dem Sprung abbrach, brachen bei Mihambo dann alle Dämme, auch das tröstende Zureden ihrer engsten Vertrauten auf der Tribüne konnte die Weitspringerin nicht trösten.
So musste sich am Ende das medizinische Personal im Stade de France um Mihambo, die anfangs noch mit einer Deutschland-Fahne posiert und gejubelt hatte, kümmern. Auch beim Abtransport im Rollstuhl weinte die Silbergewinnerin, erlebte so trotz des Silber-Gewinns einen tragischen Olympia-Abend.
Entwarnung gab es immerhin etwas später, als Mihambo in einer ersten Reaktion versicherte: „Mir geht es jetzt besser“. Sie sagte aber auch: „Ich fühle mich immer noch müde und erschöpft.“ Als Spätfolge der Corona-Infektion „hatte ich Probleme mit meiner Lunge beim Atmen. Ich musste die ganze Zeit irgendwelche Atemübungen machen, weil ich sonst den Wettkampf gar nicht überstanden hätte“. (sid/dpa/bc)