Gemeinsam mit ihrem Bruder Julian wollte Jacqueline Otchere die Stabhochsprung-Szene aufmischen, doch er verstarb viel zu früh. Dennoch ist er immer bei ihr...
„Was für ein Körper!“Olympia-Traum: Jacqueline Otchere begeistert Fans – doch die Trauer springt immer mit
Das nennt man wohl Model-Athletin! Auf ihrem Instagram-Account zeigt Jacqueline Otchere (25, Heidelberg) eindrucksvoll, was dazugehört, wenn man eine der besten Stabhochspringerinnen der Welt sein will. Turnerische Fähigkeiten, Schnelligkeit und jede Menge Athletik sowie Fleiß.
Auf Instagram zeigt sie ihren knapp 22.000 Followern regelmäßig Einblicke in ihr sportliches Leben. Ihre Bestleistung im Stabhochsprung: 4,60 Meter. Otchere, die Tochter des Ghanaers Charles und ihrer deutschen Mutter Claudia, startet für MTG Mannheim.
Wenn sie Videos oder Fotos hoch lädt, sind ihre Fans oft hin und weg. Einige Reaktionen auf ihr sportliches Talent und ihre Fitness:
- „Hübscheste Seele und Athletin“
- „Elegant schön“
- „Was für ein Körper!“
- „Bis Du eine Superheldin?“
- „Wow, was für eine wunderschöne Frau!“
Jacqueline lebt als Sportlerin vegan. Heißt: sie verzichtet auf Fleisch und tierische Produkte. Doch mit einer ausgewogenen und natürlichen Ernährung sind auch so Spitzenresultate zu erreichen.
2018 wurde Jacqueline Otchere deutsche Meisterin im Stabhochsprung in Nürnberg mit übersprungenen 2,45 Metern, 2019 gewann sie Bronze und 2021 in Braunschweig holte sie erneut den Titel mit 4,45 Metern.
In diesem Jahr wurde sie im Februar deutsche Meisterin in der Halle. Bei den Wettkämpfen in Leipzig übersprang sie 4,30 Meter.
Jacqueline Otchere: Bruder Julian verstarb viel zu früh
Sie kommt aus einer sportlichen Familie, begann im Alter von acht Jahren mit der Leichtathletik. Mit dabei auch ihre Brüder Colin (Sprinter) und Julian (auch Stabhochspringer). Mit Julian wollte sie die internationale Stabhochsprung-Szene aufmischen. Doch 2020 musste die Familie einen schlimmen Schicksalsschlag verkraften: Julian Otchere verstarb viel zu früh im Alter von nur 21 Jahren.
In der Traueranzeige schrieb die Familie: „Wir müssen unerwartet und plötzlich Abschied nehmen von unserem geliebten Sohn, kleinen Bruder und besten Freund. Er hat seinen Platz gefunden, uns aber lässt er in tiefer Trauer zurück.“
Jacqeline schrieb damals auf Instagram: „Nie hätte ich gedacht, dass ich meinen kleinen Bruder mit 23 Jahren verlieren würde. Das Leben kann so schnell vorbei sein, worüber man aber im normalen Alltag nicht nachdenkt. Ohne ihn wäre ich wohl nie zum Stabhochsprung gekommen und jetzt da, wo ich jetzt bin. Umso trauriger macht es mich, dass wir das gleiche Ziel Olympia nicht mehr beide zusammen erreichen können. Ein Teil von ihm wird aber immer in mir mitspringen.“
Julian hatte seine Schwester zuvor davon überzeugt, sich im Stabhochsprung zu probieren. Davor war sie eher Weitspringerin, Hürdenläuferin und Sprinterin.
Jacqueline Otchere arbeitet für Olympia-Traum
Die Olympischen Spiele 2021 in Japan verpasste sie nach einigen kleineren Verletzungen und weil sie sich auf ihr Studium konzentrierte. Jacqueline studiert neben der sportlichen Karriere an der Universität Heidelberg Biowissenschaften.
Ihr sportliches Ziel Olympia hat sie nicht aus den Augen verloren. Vor der anstehenden Freiluft-Saison in der Leichtathletik postete sie am 2. Mai 2022 ein Foto auf dem Trainingsplatz und schrieb dazu: „Große Reisen beginnen mit kleinen Schritten.“
In diesem Jahr stehen gleich zwei große Highlights an. Die Weltmeisterschaft steigt vom 15. bis 24. Juli in Eugene (USA), die Europameisterschaften folgen dann im August. Vom 15. bis 21. August geht es in München um Medaillen. Es wäre ein Heimspiel für Jacqueline Otchere. Die nächsten Olympischen Sommerspiele steigen am 2024 in Paris. (ubo)