Die Zahl der Schockanrufe in Köln steigt weiter. Die Zahlen-Bilanz der Polizei fällt erschütternd aus.
Kein Ende der Schockanrufe2,3 Millionen Euro in Köln erbeutet – „ihre Tochter hat ein Kind getötet“
Seit Jahren sind die Ermittlungen bezüglich der Schock-Anrufe gegenüber Seniorinnen und Senioren ein großes Thema in der Polizei-Arbeit. Doch noch immer verspricht die perfide Masche von Betrüger-Banden große Erfolge.
Denn: Die Zahlen, die die Kölner Polizei am Freitag (15. November 2024) veröffentlichte, sind erschütternd. Seit Jahresbeginn 2024 haben Betrügerinnen und Betrüger alleine in Köln bei etwa 40 Fällen mit dieser Masche etwa 2,3 Millionen Euro erbeutet – was für eine Zahl!
Aktueller Fall aus Köln: Seniorin (75) wollte Goldbarren übergeben
Ein aktueller Fall war zwar nicht erfolgreich, zeigt aber erneut den Hinterhalt, in den ältere Menschen gelockt werden. Diesmal im Fokus: eine 75-Jährige aus Köln.
Die ältere Dame hatte am Donnerstag (14. November) auf einer Polizeiwache mitgeteilt, zunächst einen Anruf auf ihrem Festnetz „von der Polizei in Frankfurt“ erhalten zu haben. Der Anrufer habe behauptet, ihre Tochter habe ein Kind totgefahren und anschließend Fahrerflucht begangen. Für die Freilassung der zwischenzeitlich festgenommenen Tochter müsse sie nun eine Kaution hinterlegen.
Hier lesen: Perfide Masche in Köln – Betrug fällt erst auf, wenn die Mahnung kommt
Unmittelbar danach, so die 75-Jährige weiter, habe sie ein „Richter Meyer“ zu diesem Fall auf ihrem Handy kontaktiert. Durch eloquente und scheinbar amtliche Gesprächsführung hatte dieser Betrüger die Kölnerin dazu gebracht, das Gespräch nicht abzubrechen, sondern mehrere auf ihrer Bank abgeholte Goldbarren mit einem Taxi zu einem vereinbarten Übergabeort in der Innenstadt zu fahren.
Die Rettung für die ältere Dame: Nachdem der dort angekündigte Abholer nicht erschienen war, wandte sich die verunsicherte Seniorin an die Polizei.
Hier unsere Bildergalerie ansehen:
Die Kölner Polizei hat einen erneuten Anstieg solcher Angriffe verzeichnet und warnt. Ein Sprecher: „Wenn Sie einen solchen Anruf erhalten, legen Sie sofort auf! Rufen Sie umgehend den/die angeblich verunfallte bzw. straffällige Angehörige/n über die Ihnen bekannte Rufnummer an! Niemals fordern Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gerichte Bürgerinnen oder Bürger telefonisch zur Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen auf!“ Dazu solle über die 110 die echte Polizei über den Fall informiert werden.
Wichtig in solchen Fällen kann auch „Vorarbeit“ sein. Gerade junge Familienmitglieder wissen über die Maschen der Betrüger-Banden besser Bescheid und sollte Seniorinnen und Senioren frühzeitig warnen.