Der Tod von Ayrton Senna jährt sich am 1. Mai zum 30. Mal. Eine Vertrauensperson der Formel-1-Ikone lebte lange Jahre in Köln.
30. Todestag der F1-IkoneAyrton Senna (†34): Seine Verbindung nach Köln, die kaum jemand kennt
Die Bilder haben sich eingebrannt. Die Emotionen, die beim Ansehen hoch kommen, fühlen sich noch frisch an. Traurig. Niederschmetternd. Fast wie von gestern. Doch am Mittwoch (1. Mai 2024) ist der tödliche Unfall von Formel-1-Ikone Ayrton Senna (†34) genau 30 Jahre her.
Als der Brasilianer, dreifacher F1-Weltmeister, am 1. April 1994 beim Grand Prix von San Marino (in Imola, Italien) in die Mauer an der Tamburello-Kurve kracht, verliert er sein Leben – und die Formel 1 einen ihrer großen Helden.
Ayrton Senna: Tragischer Unfall in Imola am 1. Mai 1994
Sennas Tod, sagte sein enger Freund und früherer Teamkollege Gerhard Berger einst, „war so, als sei die Sonne vom Himmel gefallen“.
Viele Fahrer verdrücken beim Gedanken an Senna über Jahre viele Tränen. Unvergessen der Gefühlsausbruch von Michael Schumacher 2000 nach seinem 41. Rennsieg in der Karriere (Senna hatte ebenso viele), als er in der PK kurz darauf gefragt wird, ob ihm das etwas bedeutet. „Yes, it does mean a lot to me“, so Schumacher, der Senna immer als sein Vorbild bezeichnete, damals unter Tränen.
Was viele nicht wissen: Genau wie „Schumi“, der aus Kerpen kommt, hat Senna eine (kleinere) Verbindung nach Köln. Und diese Verbindung hat einen Namen: Domingos Piedade.
Der Portugiese, 2019 im Alter von 75 Jahren verstorben, war ein bekanntes Gesicht der Motorsport-Szene, machte unter anderem AMG von einer kleinen Tuningfirma zum großen Namen mit 1200 Beschäftigten, als Teil des Daimler-Konzerns.
Er arbeitete mit Stars Emerson Fittipaldi, Nelson Piquet, Walter Röhrl oder Michele Alboreto. Auch Senna gehörte zu seinen Vertrauten, Anfang der 80er war Piedade Teil des Management-Teams des Brasilianers. Mit ihm reiste er zu vielen Rennen.
Piedade studierte in Köln, lebte über Jahre in der Stadt am Rhein. Er hielt auch zu den Rennfahrern im Rheinland engen Kontakt, nahm in Köln unter anderem an einigen Terminen mit Rolf Stommelen teil, der im Jahr 1983 bei einem Rennen in Kalifornien tödlich verunglückte. Piedade besaß auch die deutsche Staatsbürgerschaft.
Piedade war es auch, der schon frühzeitig ein Auge auf den jungen Michael Schumacher geworfen hatte. Schon 1988 schlug er Formel-1-Teambossen den jungen Kerpener (damals 18 Jahre jung) vor und bat sie, dem schnellen Kart-Champion Testfahrten in der Formel 3 zu besorgen.
Unter anderem hatte Schumacher Kartrennen gegen Piedades Söhne Guido (u.a. später Assistent und Betreuer von Ralf Schumacher) und Marc gewonnen, war der Konkurrenz teilweise deutlich davon gefahren.
Das richtige Auge und ein großer Einfluss: Beides zahlte sich für Piedade auch in diesem Fall aus. Auch auf sein Bestreben hin soll Schumacher erste Chancen in den Formel-Autos bekommen haben, stieg 1991 beim Grand Prix von Belgien in Spa in die Formel 1 ein. Der Rest ist, wie der traurige 1. Mai 1994, Motorsport-Geschichte.