Wie steht es wirklich mit der Pünktlichkeit der Deutschen Bahn oder den Mitbewerbern? Zwei Reisende schildern ihre persönlichen Horror-Erlebnisse mit der Bahn.
Reisende und ihre Bahn-SchockerIn Köln-Deutz gestrandet: Dann Taxi für 400 Euro
Michael Gschoßmann fährt viel mit der Bahn und eigentlich auch gerne. Doch der am Mittwoch (12. Juni 2024) veröffentlichte Qualitätsbericht der go.Rheinland sorgt bei ihm für Kopfschütteln.
EXPRESS.de hat Details aus dem Bericht veröffentlicht. Unter anderem hieß es da: „2023 lag die durchschnittliche Verspätung bei den drei Produktgruppen Regionalexpress (RE), Regionalbahn (RB) und S-Bahn bei 2:47 Minuten. Im Vergleich zu 2022 waren die Züge damit 17 Sekunden pünktlicher (2022/3:04 Minuten).“
2:47 Minuten Bahn-Verspätung – Reisende schildern andere Fälle
Gschoßmann hat da ganz andere Erfahrungen gemacht und schildert drei Fälle. Zwei beziehen sich auf den Fernverkehr, der im go.Rheinland-Qualitätsbericht allerdings nicht berücksichtigt wurde.
Fall 1, Frankfurt-Flughafen Bahnhof: „Ich wollte einen Zug nehmen – vorgeplant – der für meine Ankunftszeit in Frankfurt passen sollte. Ich lag richtig. Mein Zug war der einzige als pünktlich ausgewiesene ICE in Richtung Köln. Vier vorher angekündigte Züge hatten zum Teil Verspätungen von mehr als 60 Minuten. Was passierte? Der einzige pünktliche ICE wurde in Frankfurt festgehalten, obwohl es eine internationale Verbindung war.“
Fall 2, Fahrt vom Kölner Hauptbahnhof zum Flughafen in Frankfurt: „Ich hatte einen ganz frühen Zug gesucht, um ja zeitgerecht für den Abflug da zu sein. Die Abfahrt war sehr pünktlich, aber in Höhe der Haltestelle Köln-Trimbornstraße hielt der ICE, weil ein nicht geplanter anderer Zug auf dem ICE-Gleis war. Bin gerade noch rechtzeitig in Frankfurt angekommen.“
Fall 3, Fahrt vom Kölner Hauptbahnhof zum Düsseldorfer Flughafen: „Am Montag (4. Juni 2024) musste ich zum Flughafen in Düsseldorf. Die Abfahrt in Köln war sehr pünktlich. Jedoch schaffte es der RRX, bis zum Flughafen in Düsseldorf 24 Minuten Verspätung herauszufahren.“
Peter Stoppa strandet in Köln-Deutz – bleibt nur noch das Taxi
Auch Peter Stoppa berichtet gegenüber EXPRESS.de von seinem bitteren Bahn-Erlebnis: „Am 6. Juni 2024 wollten wir von Sechtem nach Frankfurt-Flughafen fahren. Als ich im Internet nachschaute, ob der Zug Verspätung habe, stellte ich fest, dass der Zug ausfällt. Ich habe nach einer Alternative gesucht, um rechtzeitig unseren Flug in Frankfurt zu erreichen. Tatsächlich ging das über Köln.“
Wie sind deine Erfahrungen mit der Deutschen Bahn oder den Mitbewerbern? Was war deine Rekordverspätung und hast du dadurch einen wichtigen Termin verpasst? Schicke uns deine Erlebnisse mit der Bahn an koeln@express.de (Solltest du nicht damit einverstanden sein, dass wir deinen Namen und deine Meinung auf unserer Website zitieren, dann schreib das einfach explizit in deine Nachricht.)
Stoppa weiter: „Leider kam am Bahnhof Sechtem die Durchsage, dass der Zug nach Köln 40 Minuten Verspätung hat, der passende Zug in Köln wäre dadurch nicht mehr erreichbar gewesen. Als wir uns gerade entschlossen hatten, wieder nach Hause zu fahren und den Weg nach Frankfurt mit dem Auto zurückzulegen, fuhr ohne vorherige Ankündigung ein Zug nach Köln ein. Die Reise schien gerettet und wir fuhren nach Köln-Deutz.“
„Auf dem Bahnsteig angekommen, zeigte die Abfahrtstafel, dass auch dieser Zug ausfiel, man beim Nachfolgezug mit 60 bis 90 Minuten Verspätung rechnen müsste. Um unseren Flug nach Vancouver zu erreichen, blieb jetzt nichts anderes mehr übrig, als ein Taxi nach Frankfurt zu nehmen, was eine Mehrbelastung der Reisekasse in einer Höhe von ca. 400 Euro bedeutete.“