Köln – „Es gibt keinen medizinischen Grund, warum Frauen die Pille nicht einfach durchnehmen und dann einfach nicht mehr bluten.“ Mit diesem Satz dürfte Komikerin Carolin Kebekus (40) viele Frauen überraschen.
In der „Carolin Kebekus Show” spricht die Kölnerin nicht nur über ein Thema, das längst kein Tabu mehr sein sollte, sie sagt auch: Monatliche Krampfanfälle, Stimmungsschwankungen und übermäßiger Blutverlust wären in gewissem Maße vermeidbar.
Carolin Kebekus über Profitgeschäft von Tamponherstellern und Co.
Hinter der siebentägigen Pillenpause und der einsetzenden Monatsblutung steckt weniger ein körpereigener Reinigungsprozess, als industrieller Profit der Hersteller von Binden, Tampons und Co., so Kebekus.
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Sie selbst habe zu Anfang nicht glauben können, dass die Blutung während der Pilleneinnahme medizinisch keinerlei Vorteil für die Frauen hat. Doch Dr. med. Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin aus Berlin, bestätigt: „Die Blutung ist künstlich hervorgerufen und bietet keinen Vorteil. Der Vorteil besteht für die Industrie, die Menstruationsprodukte vertreibt.“
Troisdorf: Apothekerin erklärt Pillenpause
Dabei wird Frauen oft schon bei der ärztlichen Beratung empfohlen die siebentägige Pillenpause einzuhalten. Ute Lichte, Apothekerin beim Troisdorfer Beratungsunternehmen jobelius-solutions in health care, erklärt warum: „Benötigt wird eine Pillenpause nicht, aber man wollte damit dem natürlichen Zyklus nahe kommen. Die Pause kann ja auch Vorteile haben. So merkt man beispielsweise rechtzeitig, ob man nicht doch ungewollt schwanger geworden ist.”
Dann fügt sie hinzu: „Andererseits kann für Frauen, die unter der Pillenpause leiden, weil sie beispielsweise starke Unterleibsschmerzen bekommen, ein Langzeitzyklus eine Erleichterung sein.”
Apothekerin aus Troisdorf rät zu Gynäkologen-Gespräch
Grundsätzlich sollte man auch bei einem Langzeitzyklus mal eine Pause einlegen, schließlich hat die Pille auch Nebenwirkungen wie ein erhöhtes Thromboserisiko.
„Am besten, man entscheidet sich für eine Einnahmemethode zusammen mit dem Gynäkologen so kann man gemeinsam entscheiden was für einen individuell am besten ist!"
Lichte zu Folge werde die deutsche Leitlinie von Experten der DGGG (Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe ) zurzeit überarbeitet und in Zukunft wohl auch einen Langzeitzyklus als Alternative zur Pillenpause aufnehmen.
Carolin Kebekus-Fans zeigen Zuspruch für Aufklär-Video
Die Reaktionen auf das Kebekus-Video zeigen, viele Frauen hatte davon einfach keine Ahnung. So schreibt eine Nutzerin: „Ich könnt gerade ähnlich durch die Decke gehen! Ich hab also 10 Jahre lang, umsonst, Geld für überteuerte Menstruationsprodukte bezahlt???"
Eine andere meint: „ich bin mehr als schockiert und fassungslos, dass ich das hier erfahren muss!”
Andere Nutzerinnen haben selbst schon Erfahrungen damit gemacht, wie es ist wenn man die Pause nicht einhält: „Mache ich wegen meiner Migräne schon seit Jahren so, alle sechs Monate eine Pause reicht völlig”, schreibt eine Nutzerin.
Das Kebekus-Video wurde mittlerweile bereits über 190.000 Mal (Stand: 30. Juni) angeklickt. Ihr Tipp zum Schluss: „Ich bin zwar keine Expertin und kann euch nicht dazu raten die Pille durchzunehmen, aber sprecht doch einfach mal eure Frauenärztin darauf an.”