30. Come-Together-CupRekordzahlen und prominente Gesichter zum Jubiläum in Köln

Die Pressekonferenz zum Come Together Cup 2024.

Veranstalter Sebastian Lange, FVM-Präsident Dr. Christos Katzidis, FC-Präsident Dr. Werner Wolf, Cat Ballou-Sänger Oliver Niesen, Sportamts-Leiter Gregor Timmer, Initiator Andreas Stiene und Botschafterin Sonja Fuss (v.l.) bei der Pressekonferenz zum Come-Together-Cup am 8. Mai 2024.

Zum 30. Mal steigt an Fronleichnam der Come-Together-Cup am Kölner Rhein-Energie-Stadion. Zum Jubiläum nimmt eine Rekordzahl an Teams teil. Erneut gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit viel Musik.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Am 24. Juni 1995 erlebte ein besonderes Turnier in Köln seine Premiere. Zehn Männerteams spielten vor knapp 1000 Menschen bei der Premiere des Come-Together-Cups in Müngersdorf. Inzwischen ist aus dem Fußballfest der Vielfalt ein großes Event geworden.

Am 30. Mai 2024 steigt bereits die 30. Auflage des großen Turniers für mehr Weltoffenheit, Integration und Inklusion. Und zum Jubiläum können die Veranstalter einige Rekordzahlen präsentieren.

Auch das Hobby-Team „Och Jeck FC“ mit Jonas Hector nimmt teil

90 Teams – 36 männliche, 30 weibliche, 18 Mixed-Truppen und sechs Inklusions-Mannschaften – gehen an Fronleichnam auf den Stadionvorwiesen an den Start. Die Titelverteidiger „Buditeli“ bei den Männern und „Scars & Stripes“ bei den Frauen gehen ebenso wie Neuling „Och Jeck FC“ (mit Ex-Kapitän Jonas Hector) an den Start. 250 Turnierspiele müssen ausgetragen werden. Und die Nachfrage ist weiterhin groß.

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„Auf der Warteliste stehen 50 weitere Mannschaften. Wir könnten auch noch die Jahnwiese mit bespielen, aber wir sind mit unserer Organisation am Limit“, sagte Initiator Andreas Stiene am Mittwoch (8. Mai 2024) in der Straßenkicker-Base. Seine Vergangenheit legte den Grundstein für das vielfältige Fußballturnier.

Die Pressekonferenz zum Come Together Cup 2024.

Dieses große Team unterstützt, begleitet und finanziert den Come-Together-Cup in Köln.

„Als ich 18 war, habe ich gemerkt, dass ich schwul bin“, blickte er noch einmal zurück. Zu der Zeit war er bei der Polizei in Essen beschäftigt und kickte in der dortigen Auswahl. „Ich musste permanent schauspielern und hatte Angst, dass mich ein Kollege oder Mitspieler irgendwo sieht.“ Mit 27 quittierte er deshalb den Dienst, zog nach Köln, spielte aber weiter leidenschaftlich gerne Fußball. In der Zeitung entdeckte er 1992 eine Anzeige: „Schwule Fußballer gesucht“.

Stiene meldete sich und gehörte zu den Gründern des Cream-Teams Cologne. Die Truppe wurde 1994 bei den Gay Games im New Yorker Central Park schwuler Fußball-Weltmeister und trat dem SC Janus bei. „Was mich gestört hat, war die Tatsache, dass bei unseren Spielen nur Menschen aus der Community zugeschaut haben.“ Dies war die Geburtsstunde für den Come-Together-Cup, ein Turnier für die komplette Kölner Bevölkerung.

„Andreas Stiene hat dafür gesorgt, dass das Turnier ein großes Ereignis ist. Wir beim DFB stehen auch für Vielfalt und für Respekt“, sagte Verbandspräsident Bernd Neuendorf in einer Videobotschaft. Ähnlich äußerte sich auch FC-Präsident Werner Wolf. „Wir stehen wie kein anderer Klub für Vielfalt. Unsere FC-Stiftung hat die Themen Bewegung und Inklusion. Da passt dieser Cup hervorragend rein.“

Der Come-Together-Cup ist von Jahr zu Jahr gewachsen. 22.000 Menschen besuchten das Event im Vorjahr. In diesem Jahr träumt Veranstalter Sebastian Lange bei gutem Wetter von 30.000 Interessierten. Geboten wird vor dem Rhein-Energie-Stadion genug. Um 8.30 Uhr starten die ersten Spiele. Ab 12 Uhr beginnt das bunte Rahmenprogramm mit dem Boulevard der Vielfalt.

Musik durch Stephan Brings, Knallblech, Julie Voyage und Cat Ballou

Für Musik sorgt die Kinder-Rockband Pelemele. Nach dem Auftritt der Pink Poms singt Stephan Brings beim „Moment of Silence“ die Hits „Liebe gewinnt“ und „Halleluja“. Das Come-Together-Herz geht in diesem Jahr an die Stattgarde Colonia Ahoj, die auch direkt einen Auftritt hinlegen wird. Nach Knallblech und Julie Voyage treten zum Höhepunkt Cat Ballou bei freiem Eintritt auf.

Erneut wird es auch den Promi-Spaß-Kick geben. Mit Haie-Profi Moritz Müller, Comedian Martin Klempnow („Dennis aus Hürth“) sowie Ex-Spielerin Sonja Fuss stehen schon einige Zusagen fest. Weitere hochkarätige Namen werden folgen. Robby Hunke kommentiert das nicht zu ernst zu sehende Match. Bei den bisherigen Turnieren wurden bereits über 350.000 Euro Spendengelder gesammelt. Auch diesmal gehen die Erlöse an die Aidshilfe und den queeren Jugendtreff Anyway.