Zu viele Unfälle auf der Luxemburger Straße in Köln – das hat am Samstag (16. November) viele Menschen auf die Straße getrieben.
Demo blockiert große KreuzungAusnahmezustand in Köln – „möchten wir nicht mehr hinnehmen“
Das war ein deutliches Statement! 200 Menschen waren zur großen Demonstration für mehr Sicherheit auf der Luxemburger Straße am Samstag (16. November 2024) in Köln angekündigt gewesen – mehr als 800 waren es letztlich.
Immer wieder hatte es in den vergangenen Monaten und Jahren schwere oder sogar tödliche Unfälle auf der Luxemburger Straße gegeben, zuletzt war am 5. November ein fünfjähriger Junge von einem Lkw erfasst und schwer verletzt worden.
800 Menschen demonstrierten für mehr Sicherheit auf der Luxemburger Straße
Am 9. April 2024 war eine 63-jährige Frau bei einem Unfall an der Ecke Sülzgürtel/Luxemburger Straße getötet worden. Auch im Juli 2024 war eine junge Frau (29) auf dem Fahrrad von einem Auto erfasst und schwer verletzt worden.
Zu viel für die Anwohnerinnen und Anwohner der „Lux“! Sie fordern Maßnahmen, um die hochfrequentierte Straße sicherer zu machen. Die Demo „Sichere Luxemburger Straße für alle! Unfälle verhindern, nicht verwalten“ am Samstag sollte die Forderungen unterstreichen.
Mitorganisator Dominik Kerl (IG Lebenswerte Lux) sagte vor Ort: „Wir pendeln über die Lux, wir wohnen hier, leben, arbeiten, treffen uns mit Freunden, gehen ins Kino oder ins Café. Sie ist Teil unseres Lebens und wir möchten nicht länger hinnehmen, dass Menschen hier akut gefährdet werden.“
Nach dem Start der Aktion um 16 Uhr setzte sich der Protestmarsch zu Fuß mit über 800 Personen über die Luxemburger Straße in Bewegung. Am Sülzgürtel sowie an der Breibergstraße wurde ein stiller Halt eingelegt, um an die Radfahrenden, die in Folge eines Unfalls getötet wurden, zu gedenken. Die Demonstrierenden legten und setzten sich außerdem für mehrere Minuten auf die Kreuzung Luxemburger Straße/Gottesweg.
Pünktlich gegen 17 Uhr löste sich die friedliche Demonstration mit 800 Teilnehmenden auf.
Wie geht es nun weiter: Gemeinsam haben FUSS e.V., ADFC Köln, VCD Köln, Kidical MassAktionsbündnis, IG Lebenswerte Lux, Fahrrad-Entscheid Köln sowie die ehrenamtliche Fahrradbürgermeisterin Anna Genser einen Fünf-Punkte-Plan erarbeitet. So sieht er aus:
- Konfliktfreie Ampelschaltungen, bei denen der abbiegende Autoverkehr nicht zeitgleich Grün mit dem Rad- und Fußverkehr erhält.
- Tempo 30 als Sofortmaßnahme zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit und Minderung von Unfallfolgen.
- Einrichten von Radfahrstreifen auf der rechten Fahrspur der Lux sowie an angrenzenden Hauptverkehrsstraßen.
- Abbau der freilaufenden Rechtsabbieger an der Universitätsstraße.
- Polizeiliche Kontrollen von Schrittgeschwindigkeit beim Rechtsabbiegen von Lkw, Zweite Reihe-Parken, Rotlichtverstößen sowie Überholabständen zwischen Kfz- und Radverkehr.
„Wir fordern alle Fraktionen auf, unseren Fünf-Punkte-Plan zu unterstützen und Mehrheiten für einen Beschluss zu finden“, so Kehrl. „Der Status Quo – das hat die große Beteiligung heute gezeigt – ist nicht länger hinnehmbar.“