DJ Bobo hat seine „Evolution“-Tour in Köln präsentiert. Dabei konnten sowohl der Sänger als auch die Lanxess-Arena ein Jubiläum feiern. Die Zeitreise riss die Fans von den Sitzen.
DJ Bobo in KölnWilde Eurodance-Party mit einem traurigen Moment
Die Lanxess-Arena wird für immer eng mit DJ Bobo verbunden bleiben. Das erste Konzert nach der Fertigstellung gab dort am 1. Oktober 1998 der Schweizer Popstar. Die Kölner Megahalle feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen.
René Peter Baumann (55), so der bürgerliche Name von DJ Bobo, ist sogar schon seit 30 Jahren unterwegs – wenn auch nicht mehr mit ganz so wilden Bewegungen wie zum Anfang seiner Karriere.
15.000 Fans feiern DJ Bobo bei Jubiläums-Tour in Köln
Im Rahmen seiner „Evolution“-Tour feierte er das doppelte Jubiläum am Freitagabend (26. Mai 2023) in Köln mit einer aufwändigen Zeitreise in die 90er-Jahre vor 15.000 Fans. 19 Lkw und vier Busse waren notwendig, um den bombastischen Tourtross zu transportieren. Völlig euphorisch präsentierte er vor dem Finale den Fans seinen „Sold-out-Award“.
Auf zahlreiche Gold- und Platinauszeichnungen, über 20 Millionen verkaufte Tonträger und über 35 Chart-Hits kann DJ Bobo inzwischen blicken. Er war mit Michael Jackson auf Tour, die Backstreet Boys sangen bei ihm im Vorprogramm. Der erfolgreichste Popstar, den die Schweiz je hervorgebracht hat, ist trotz allem weiterhin ein absolut sympathischer Musiker ohne Allüren.
Viele verspotten seinen Eurodance-Sound als Kirmesmusik. Aber nicht umsonst sind die Hits dieser Zeit immer noch extrem gefragt. Und es ist schon beeindruckend, wie viele Menschen seine zahlreichen Songs dann doch textsicher mitsingen können.
Der „King of Dance“ hatte wieder eine Show erstellt, die den Eindruck erweckte, als hätten alle kreativen Köpfe und Choreografen von Freizeitparks und All-Inklusive-Clubhotels daran gearbeitet. Glanz, Glitter und gute Laune waren das Motto. Es gab Konfetti, Pyrotechnik, Tänzerinnen auf Discorollern, Geisterfiguren, feuersprühende Trommeln, eine große Discokugel…
Die erste halbe Stunde des Konzerts lief noch mit angezogener Handbremse ab. Die Fans bewunderten die gigantische Hauptbühne, die durch beeindruckende Videotechnik zunächst einen riesigen Löwenkopf zeigte, aus dessen Maul der Hauptdarsteller zum Start erschien, später sich immer wieder verwandelte.
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Als der Schweizer mit seiner Ehefrau Nancy („Die Liebe meines Lebens“) und weiteren Background-Sängerinnen am anderen Ende der Halle auf einem riesigen Plattenspieler die Hits „Pray“ und „Everybody“ präsentierte, kochte die Arena erstmals.
Es folgte jedoch ein emotionaler Dämpfer. „Eine ganz liebe Freundin ist vor zwei Tagen von uns gegangen“, sagte er ergriffen. „Tina Turner wird aber immer weiterleben durch ihre Stimme, ihr Charisma. Ich bin stolz, ein Freund von ihr gewesen zu sein. Sie hat einmal gesagt, die Liebe bleibt für immer. Das ist unser Motto.“ Dazu sang er den bewegenden Titel „Love“.
Nach diesem kurzen Moment der Trauer ging das visuelle Spektakel weiter. DJ Bobo dirigierte die Handy-La-Ola durch das Rund, immer mehr Tänzerinnen und Tänzer wirbelten über die insgesamt drei Bühnen, mit „Let the Dream come true“, „Love is all around“ folgten weitere Hits. Bei „Chihuahua“ machte die ganze Halle mit, „There is a Party“ und „Freedom“ waren starke Schlussmomente.
„In der ersten Dekade bist du der heiße Scheiß, in der zweiten der letzte Loser. Aber wenn du die überstehst, wirst du in der dritten Dekade unantastbar sein. Dann bist du eine Marke, welche die Zeit überdauert“, sagte Baumann jüngst in einem Interview. Die über zwei Stunden in Köln haben gezeigt, warum dieser Schweizer Pop-Export so kultig ist.