Knapp 750.000 Kölner und Kölnerinnen sind am Sonntag (9. Juni 2024) wahlberechtigt und können über ein neues Europaparlament abstimmen. Erstmals dürfen auch Jugendliche ab 16 Jahren wählen. Nicht nur die jungen Menschen fragen sich: Warum soll ich wählen gehen, was bringt meine Stimme für Köln?

Bessere Straßen, weniger Drogenhotspots, mehr Fußballplätze – diese städtischen Entscheidungen stehen bei der EU-Wahl nicht unbedingt im Vordergrund.

Darum ist die Europawahl so wichtig für Köln

Trotzdem ist die Wahl des Europaparlaments extrem wichtig – auch für Köln!

So werden im Europäischen Parlament Entscheidungen getroffen, die den Alltag der Kölner und Kölnerinnen konkret betreffen.

Dazu gehören beispielsweise die gemeinsamen und sehr hohen Sicherheitsstandards für Lebensmittel – und ich meine hier nicht das kuriose Gurken-Gesetz von 1988. Die Verordnung, die die Krümmung von Salatgurken vorschrieb, wurde längst abgeschafft. Übrigens war Brüssel nicht die treibende Kraft dahinter.

Auch können die Menschen in der EU frei entscheiden, in welchem Mitgliedstaat sie leben, studieren, arbeiten oder reisen wollen.

Zudem regelt die EU beim Verbraucherschutz einheitliche Standards: Wenn ein Handy nach nur einem Jahr kaputt geht, muss es kostenlos repariert oder ersetzt werden – egal, wo in der EU es gekauft wurde.

Das regelt die EU für uns und für Köln

Ein weiteres Beispiel sind die Entschädigungen für ausgefallene Flüge, die ebenfalls europaweit geregelt sind.

Klimawandel, Migration oder Terrorismusbekämpfung sind die ganz großen Themen im EU-Parlament. Und solche Meilensteine können nur gemeinschaftlich gelöst werden.

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

„Daher ist die EU für Deutschland, das selbst nur knapp ein Prozent der Weltbevölkerung darstellt, sehr wichtig“, schreibt die Bundesregierung auf ihrer Webseite. Diese Ansicht kann ich nur voll unterstützen.

Wusstest du zum Beispiel, dass Deutschland die meisten Abgeordneten im Europäischen Parlament stellt? In diesem Jahr werden 720 Europaabgeordnete gewählt – davon werden 96 aus Deutschland kommen. Wie viele Sitze ein Mitgliedstaat im Europäischen Parlament besitzt, hängt von der Einwohnerzahl des Landes ab.

Europawahl 2024: Blaumachen ist keine Option

Also Blaumachen und nicht wählen gehen, ist keine Option. Bei der letzten EU-Wahl (2019) lag die Wahlbeteiligung in Köln bei 64,63 Prozent. Da geht sicher mehr. Und vermutlich möchte niemand, dass noch weitere Veedel in Köln nach Rechtsaußen abdriften.

2019 gab es zwei Wahlbezirke, in denen die AfD sogar stärkste Kraft waren. Wer verhindern will, dass weitere Bezirke nach rechts rutschen, sollte sein Stimmrecht wahrnehmen.

Und wer immer noch glaubt, ich muss nicht wählen ... EU-Politik bringt auch Vorteile für junge Menschen in Köln.

Ein Schülerpraktikum in Spanien, ein Auslandssemester in Finnland, den Arbeitsalltag als Bäcker in Frankreich erleben oder einfach mit dem Zug durch ganz Europa reisen: Das alles ist möglich mit den Jugendprogrammen der EU. Also die Bitte an alle – geht an die Urne!