Er hatte gerade erst verlängertSPD-Kandidat verliert wegen Streit um Kölner OB-Wahl seinen Job

Torsten Burmester geht über einen Bürgersteig in Köln.

Torsten Burmester, hier am 22. November, geht als OB-Kandidat der Kölner SPD bei der Wahl 2025 an den Start.

Die DOSB-Arbeit von Torsten Burmester endet – wegen seiner Kandidatur bei der OB-Wahl in Köln.

von Thomas Werner  (tw)

Noch neun Monate bis zur Oberbürgermeister-Wahl 2025 in Köln – und die Nebengeräusche um die (potenziellen) Kandidaten von CDU und SPD nehmen nicht ab.

Nach den Unruhen bei der CDU, wo Parteichef Karl Alexander Mandl die Abstimmung um den endgültigen Kandidaten auf der Mitgliederversammlung am Samstag (30. November 2024) verschieben musste, geht es nun wieder um die SPD.

OB-Kandidatur in Köln: Torsten Burmester will für SPD antreten

Denn: Im Zwist um die Kandidatur von Torsten Burmester (61) für die Kölner OB-Wahl hat der Deutsche Olympische Sportbund seinen Vorstandschef kurzfristig abberufen. Diesen Beschluss traf das DOSB-Präsidium bei einer außerordentlichen Sitzung am Montag (2. Dezember 2024), wie die Dachorganisation des deutschen Sports mitteilte.

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„Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Als Präsidium ist es unsere Aufgabe, die Belange des Verbandes an erste Stelle zu setzen und zum Wohle des DOSB zu handeln“, ließ sich DOSB-Präsident Thomas Weikert zitieren.

Burmesters bisherige Aufgaben an der Spitze des DOSB-Hauptamtes würden vorerst auf die anderen vier Vorstandsmitglieder aufgeteilt. Der Posten des Vorstandsvorsitzenden solle aber zügig nachbesetzt werden.

Ende November hatte Burmester seine Kandidatur für die SPD angekündigt und war als Wunschkandidat der Findungskommission vorgestellt worden. Er sei ein „Macher mit Herz“, sagte die Parteivorsitzende Claudia Walther. Man habe eine „starke Führungspersönlichkeit mit klar sozialdemokratischer DNA“ gesucht.

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Noch am selben Tag hatte der DOSB mitgeteilt, unabhängig vom Wahlausgang einen neuen Vorstandschef berufen zu wollen. Einem Bericht des „Spiegel“ zufolge soll DOSB-Präsident Weikert erst aus der Zeitung erfahren haben, dass Burmester eine Kandidatur anstrebt.

Burmester selbst betonte, er sehe keinen Interessenkonflikt zwischen seinen Bemühungen um den OB-Posten und seiner Aufgabe beim DOSB. Der Vertrag zwischen der Dachorganisation und Burmester soll erst Anfang des Jahres bis 2029 verlängert worden sein.

Burmester war 2002 bis 2005 persönlicher Referent des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) gewesen. Danach arbeitete er als Vize-Abteilungsleiter Sport im Bundesministerium des Innern und als Abteilungsleiter Wirtschaftsrecht im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie in Nordrhein-Westfalen. 2022 übernahm Burmester den Vorstandsvorsitz beim DOSB, nachdem er Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbandes war. (mit dpa)