Aus dem sorglosen Tag im Kölner Karneval wurde für Nancy Faeser nichts. Stattdessen ging es sofort nach Mannheim.
Reker plötzlich alleineInnenministerin Nancy Faeser bricht Zoch in Köln ab – aus schrecklichen Gründen
Es sollte ein Tag der Entspannung werden, ohne Sorgen im Kölner Karneval. Nicht nur für die hunderttausenden Jecken am Rosenmontagszoch am Montag (3. März 2025) in Köln, auch für Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD).
Doch daraus wurde nichts. Während es in den Karnevalshochburgen trotz der IS-Drohungen im Vorfeld sehr ruhig blieb, kam es knapp 200 Kilometer Luftlinie von Köln entfernt in Mannheim zu einem Horror-Fall.
Nancy Faeser verließ am Mittag den Wagen der Roten Funken in Köln
Der mutmaßliche Täter, ein 40-jähriger Deutscher, hatte gegen 12.15 Uhr mit seinem Auto in der zentralen Mannheimer Einkaufsstraße Planken mehrere Menschen angefahren. Eine 83-jährige Frau und ein 54 Jahre alter Mann kamen nach Angaben der Ermittler ums Leben. Elf Menschen wurden verletzt, darunter mehrere schwer.
Der 40-Jährige wurde kurz nach der Todesfahrt festgenommen und liegt im Krankenhaus. Bei seiner Festnahme soll er sich mit einer Schreckschusspistole in den Mund geschossen haben. Entsprechende Medienberichte bestätigte der Präsident des Landeskriminalamtes, Andreas Stenger. Lebensgefahr bestehe allerdings nicht.
Nur kurze Zeit später wurde Faeser über die schreckliche Tat informiert und verließ in Köln den Wagen der Roten Funken, auf dem sie mit OB Henriette Reker (68) die Kamelle in die Menge fliegen ließ, zog sich um und machte sich auf den Weg nach Mannheim.
Bereits am Abend sprach die SPD-Politikerin am Tatort. „Die Polizei hat einen herausragenden Job geleistet“, sagte Faeser, nachdem sie sich vor Ort ein Bild gemacht hatte. Etwa 30 Polizeikräfte seien in zehn Minuten vor Ort gewesen.

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Noch am Abend sprach Faeser gemeinsam mit Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (l.) und Mannheims Bürgermeister Christian Specht vor der Presse.
Nun gelte es, die Ermittlungsbehörden ihre Arbeit machen zu lassen. Es sei eine furchtbare Tat, „ein Horror am helllichten Tag, bei schönstem Wetter, in der Mittagspause, wo viele Menschen draußen sind.“
Absolute Sicherheit werde es niemals geben können, sagte auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU). „Wir können auch nicht unsere Innenstädte zu umzäunten Festungen machen.“ Die Tat reihe sich ein in mehrere Straftaten der jüngeren Vergangenheit, in der ein Auto als Waffe missbraucht worden sei.
Unter anderem hatte es im Februar 2025 in München einen Anschlag auf Demonstranten mit fast 40 Verletzten gegeben. Die Bundesanwaltschaft hat den Fall übernommen, ein islamistisches Motiv gilt als wahrscheinlich.
Am Sonntag (2. März) hatte Faeser betont, der Karneval finde dieses Jahr unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen statt. Sie sagte: „Unsere Sicherheitsbehörden haben alle aktuellen Bedrohungen genau im Blick und passen Schutzmaßnahmen permanent so an, dass die Umzüge und Veranstaltungen bestmöglich geschützt werden.“ Gerade in schwierigen Zeiten sei es wichtig, zusammenzustehen und zusammen zu feiern. Deshalb habe sie die Einladung, beim Rosenmontagszug mitzufahren, gerne angenommen.