Unfassbare PreiseEmpörung über Zettel mit Miet-Angebot in Köln – „hab' ein Schnäppchen gefunden“

Zettel wirbt für eine Wohnung auf der Subbelrather Straße in Köln.

Dieser Zettel wirbt für eine Wohnung auf der Subbelrather Straße in Köln. Die Preise sind für potenzielle Mieterinnen und Mieter aber eher zum Wegschauen.

Die Mietpreise in Köln steigen immer weiter. Ein neues Angebot in der Subbelrather Straße sorgt nun für Kopfschütteln.

von Thomas Werner  (tw)

Ob sie dieses Thema anspricht? Am Sonntag (9. Februar 2025) gibt Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker einen Empfang zum 125. Jubiläum des Mietervereins Köln e.V. – ein toller Anlass, auch wenn die Realität für Mieterinnen und Mieter in Köln hart ist.

Denn: Gerade in den besseren Lagen der Stadt sind die Preise mittlerweile astronomisch hoch und selbst für mittlere Gehälter kaum noch zu stemmen.

Mietpreise in Köln steigen von Jahr zu Jahr immer weiter an

EXPRESS.de-Leserreporter Reza Vaghef meldete sich am Samstag (8. Februar) mit einem Foto in der Redaktion. Darauf zu sehen: ein Mietangebot für die Subbelrather Straße in Köln. „Ich habe eine Wohnung in Ehrenfeld besichtigt und habe ein absolutes Schnäppchen gefunden“, schreibt Reza ironisch.

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51 Quadratmeter groß sei die Wohnung, mit zwei Zimmern sowie offenem Wohn-, Ess- und Kochbereich, heißt es auf dem Zettel unter anderem. Der Preis: 1440 Euro warm! Die Kaltmiete liegt bei 1190 Euro.

Heißt: mehr als 23 Euro Miete pro Quadratmeter, kalt! Ende 2023 hatten die durchschnittlichen Mietpreise pro Quadratmeter im teuersten Kölner Veedel (Altstadt und Neustadt/Nord) noch bei 16,05 Euro gelegen.

Damals lagen die Mieten im Stadtteil Libur (Porz) übrigens am niedrigsten – bei 10,48 Euro pro Quadratmeter. Insgesamt sind die Mieten in Köln auch 2024 auf ein neues Rekordhoch gestiegen, während die Kaufpreise eher stagnieren.

Wohnungsanzeige in Köln.

Die originalen Preise: Warm würde die erweiterte 63-qm-Wohnung dann 1880 Eurp pro Monat kosten.

Immerhin: Die Wohnung auf der Subbelrather Straße kann noch wachsen. „Spätere Erweiterung auf 63 Quadratmeter möglich“, heißt es in der Anzeige. Aber auch die Erweiterung hätte ihren (stolzen) Preis. Danach läge die Wohnung nämlich bei 1630 Euro kalt, damit wächst der Preis pro Quadratmeter auf fast 26 Euro!

Auch Reza Vaghef kann anhand dieser Zahlen nur ironisch lachen: „Die zwölf Quadratmeter mehr kosten dann nur 440 Euro“, jubelt er.


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Ach Köln, wo soll das noch hinführen? Die Antwort möchten Mieterinnen und Mieter wahrscheinlich nicht hören. Johanna Fitschen von „Immoscout24“ erklärt: „Da die Nachfrage nach Mietwohnungen in Köln sehr hoch ist und stetig wächst, ist davon auszugehen, dass die Mieten weiter steigen werden. Denn die hohe Nachfrage trifft auf ein zu knappes Angebot.“

Es fehlten Wohnungen, doch der Neubau sei aufgrund der hohen Bau- und Finanzierungskosten ins Stocken geraten, so die Sprecherin.

Die Wohnungsnot führt zu hohen Preisen. Das bleibt eines der zentralen Zukunftsthemen in Köln – ab Ende 2025 dann aber für eine(n) neue(n) OB an der Spitze der Verwaltung.