Machtkampf verlorenCDU-Hammer in Köln perfekt: Mandl zieht OB-Kandidatur zurück – wer es jetzt wird

Karl Alexander Mandl gestikuliert bei einer Pressekonferenz der Kölner CDU.

Karl Alexander Mandl, hier im Oktober 2024 in Köln, wird nicht als OB-Kandidat für die CDU ins Rennen gehen.

Das Rennen um die OB-Kandidatur der Kölner CDU scheint entschieden. Parteichef Karl Alexander Mandl hat seine Kandidatur zurückgezogen.

von Thomas Werner  (tw)

Ob jetzt endlich Ruhe und Einigkeit für den Wahlkampf einkehrt? Der Kandidat für die OB-Wahl der Kölner CDU im September 2025 steht wohl fest. Und im Machtkampf zieht der Parteivorsitzende den Kürzeren!

Karl Alexander Mandl wird nicht als OB-Kandidat der CDU ins Rennen gehen. Entsprechende Informationen von EXPRESS.de hat die CDU am Dienstagnachmittag (14. Januar 2025) offiziell bestätigt.

OB-Kandidat der Kölner CDU steht wohl fest – einstimmig beschlossen

Die Gründe für Mandls Rückzug sind vielfältig. Ein Todesfall im engsten Familienkreis vor wenigen Tagen gab wohl letztlich den Ausschlag.

Alles zum Thema Henriette Reker

Stattdessen geht der Wunschkandidat der zweiten Findungskommission („AG Roadmap 25“) ins Rennen: Markus Greitemann, der seit 2018 das Dezernat Planen und Bauen in Köln leitet, wurde am Montagabend (13. Januar) vom Parteivorstand nominiert. Offiziell einstimmig, eine Enthaltung gab es aber, von Mandl. Da hatte er sich noch nicht offiziell zurückgezogen, am Dienstag, nach einem Gespräch mit Greitemann, tat er es.

„In einer offenen und lösungsorientierten Atmosphäre“, hieß es von der CDU, haben sich Greitemann und Mandl „auf zentrale Ansätze für die Zukunft Kölns und eine starke CDU“ geeinigt. Es soll vor allem um Wohnen, Mobilität und Wirtschaft gegangen sein.

„Ich danke Karl Alexander Mandl für sein Vertrauen. Diese Einigung ist ein starkes Signal, dass die CDU Köln geschlossen und entschlossen in das Wahljahr 2025 geht“, so Greitemann. „Gemeinsam werden wir mit frischen Ideen und klarem Kurs Lösungen entwickeln, die Köln voranbringen.“

Und zur Wahl des Parteivorstands: „Ich bin dankbar für das Vertrauen und die Nominierung. Gemeinsam mit der CDU Köln möchte ich die Herausforderungen dieser großartigen Stadt entschlossen angehen und zum Wohl aller Kölnerinnen und Kölner wirken. Schon heute kann ich allen Menschen in dieser Stadt versprechen: Auf mich können Sie sich verlassen“, erklärt Markus Greitemann nach der Entscheidung.

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Vor wenigen Wochen hatte Mandl Greitemann noch mit Blick auf seine kommunalpolitische Karriere abgelehnt. „Für einen Kandidaten des Aufbruchs sehe ich keine Person, die aktuell in der Verwaltung arbeitet“, hatte Mandl in einem Interview erklärt. „An der Lösung der Probleme Kölns sollten neue Personen mit neuen Ideen mitarbeiten.“

Aber: Auch eine Kampfabstimmung der beiden Kandidaten wollte niemand – zudem hätte sie nach den Querelen der vergangenen Wochen die Chancen der CDU bei der OB-Wahl wohl nachhaltig geschwächt.

Markus Greitemann steht vor einer großen Baustelle in Köln, im Hintergrund ist der Dom zu sehen.

Markus Greitemann ist Beigeordneter für Planen und Bauen der Stadt Köln. Das Foto wurde im August 2024 an der Baustelle des Laurenz-Carré aufgenommen.

Die endgültige Entscheidung soll am 27. Januar fallen. Der Termin wurde am Montagabend für die Mitgliederversammlung festgelegt. Die Kandidatur von Greitemann gilt aber nur noch als Formsache, da auch Hendrik Biergans eine Kandidatur mittlerweile ablehnt.

Die turbulente Kandidatensuche der CDU für die OB-Wahl endet damit. Die erste Findungskommission hatte die Arbeit 2024 ohne Ergebnis eingestellt, unter anderem nach Absagen einiger bekannter Kölner Namen.

Später hatte Mandl (selbst Teil der ersten Kommission) bekräftigt, selbst als Kandidat ins Rennen gehen zu wollen – das sorgte in Teilen der CDU aber für Ablehnung und Empörung. Der Kreisparteitag hatte im November 2024 deswegen die Wahl des OB-Kandidaten vertagt.

Auch seine Ankündigung im November 2024, das Mehrheitsbündnis im Rat aus Grünen, CDU und Volt zeitnah beenden zu wollen, hatte Mandls Position innerhalb des eigenen Parteivorstands weiter geschwächt.