Wer wird OB-Kandidat der CDU in Köln? Der Vorstand zumindest hat am Montagabend (28. Oktober) entsprechend abgestimmt.
Er will OB-Kandidat werdenNach CDU-Beben in Köln – Vorstands-Entscheidung zu Mandl ist gefallen
Das CDU-Beben und seine Folgen – den Großteil des Vorstands scheint Partei-Chef Karl Alexander Mandl (52) zumindest hinter sich zu haben.
In der vergangenen Woche hatte Mandl öffentlich erklärt, jetzt doch selbst als Kandidat für die Oberbürgermeister-Wahl 2025 in Köln ins Rennen gehen zu wollen. Für Mandl eine Notwendigkeit, nachdem die Vorschlagskommission – auch wegen prominenter Absagen – keinen geeigneten Kandidaten vorlegen konnte.
Karl Alexander Mandl vom CDU-Vorstand als OB-Kandidat empfohlen
Trotzdem wurden auch kritische Stimmen laut. Immerhin hatte Mandl bis Sommer 2024 der Kommission selbst angehört. Deren Maxime war es eigentlich gewesen, niemanden aus den eigenen Reihen nominieren zu wollen. Dass ausgerechnet der Kopf der Partei das jetzt doch anstrebt, stieß einzelnen Mitgliedern sauer auf.
Auf der Vorstandssitzung am Montagabend (28. Oktober 2024) ging es nun zur Sache. Unter anderem musste Dr. Thomas Schneider, Vorsitzender der Vorschlagskommission, viele Fragen zur Arbeit hinter den Kulissen anhören, die er den Vorstandsmitgliedern offen beantwortete.
Die entscheidende Frage des Abends: Ist der Vorstand auf Mandls Seite? Die Antwort: ja, zumindest in ausreichendem Ausmaß. 17 Mitglieder stimmten für ihn, neun gegen ihn, zwei enthielten sich.
Gut 65 Prozent (Enthaltungen werden offiziell nicht gezählt) erhielt der 52-Jährige damit bei der geheimen Abstimmung, der Vorstand schlägt Mandl den Parteimitgliedern damit als OB-Kandidat vor. Für die geheime Wahl hatte Mandl selbst gestimmt, nach eigenen Angaben, um ein „ehrliches“ Votum zu erreichen.
„Ich bedanke mich für das Vertrauen des Vorstands. Mit diesem Rückenwind stelle ich mich nun dem Mitgliedervotum. Unser Ziel ist klar: Stärkste Kraft im Rat zu werden und den nächsten OB für Köln stellen“, so Karl Alexander Mandl.
Offiziell ist seine Kandidatur damit noch nicht. Für die entscheidende Abstimmung am 30. November unter den Kölner CDU-Mitgliedern bringen sich auch zwei Konkurrenten in Stellung – Oliver Kehrl und Hendrik Biergans.
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Während Kehrl am Montagabend auch auf Nachfrage seine Kandidatur nicht bestätigen wollte, hat Biergans das mittlerweile getan. Innerhalb des Vorstands wird laut EXPRESS.de-Informationen ein Rennen zwischen Kehrl und Mandl erwartet, Biergans werden aktuell eher Außenseiter-Chancen eingeräumt.
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So oder so: Für Mandl wird das Thema OB-Wahl zur Machtprobe. Eine Wahl 2025 zu verlieren, müsste nicht zwangsläufig sein Ende an der Spitze der Partei sein, ein ausbleibender interner Rückhalt aber möglicherweise schon. Einigkeit in der CDU strahlt das Ergebnis von Montagabend jedenfalls nicht aus.
„Ich halte das Votum für sehr ehrlich“, sagte Geschäftsführer Bastian Ebel gegenüber EXPRESS.de. „Aber es zeigt auch, dass noch viel gesprochen und erklärt werden muss. Natürlich soll die Kandidatensuche damit enden, dass alle in der Partei mitgenommen werden und an einem Strang ziehen.“
Mandl geht derweil schon offensiv seine Themen für den möglichen Wahlkampf an: „Als OB werde ich mich für die Interessen aller Kölnerinnen und Kölner einsetzen. Lassen sie uns gemeinsam anpacken für ein besseres Köln, in dem wir leben wollen. Für ein Köln mit einer funktionierenden Infrastruktur der Mobilität, damit alle Verkehrsteilnehmer sicher und schnell ans Ziel kommen. Für ein sauberes und sicheres Köln, in dem wir gerne leben wollen. Und für ein Köln, in dem die Wirtschaft unerlässliche Impulse erhält, damit unser Standort zukunftssicher ist.“