Die Kölner CDU muss improvisieren. Obwohl er das immer ausgeschlossen hat, tritt Parteichef Karl-Alexander Mandl jetzt als möglicher OB-Kandidat an.
Paukenschlag um Kölner OB-WahlCDU-Chef sorgt für Überraschung – „ich hatte das immer ausgeschlossen“
Das war eigentlich ganz anders geplant! Aber am Donnerstag (24. Oktober 2024) hat die Kölner CDU für eine große Überraschung im Vorfeld der Kölner Oberbürgermeister-Wahl 2025 gesorgt.
Denn: Jetzt will Partei-Chef Karl-Alexander Mandl doch antreten. Seine Pläne bestätigte Mandl in einer internen Nachricht an Mitglieder seiner Partei, die EXPRESS.de vorliegt.
Karl-Alexander Mandl: Jetzt muss der CDU-Chef doch noch ran
„Ich biete der Partei nunmehr an, mich über mein Amt als Kreisvorsitzender hinaus auch als Kandidat einzubringen und bekunde meine Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters für die CDU Köln“, heißt es dort von Mandl.
Eigentlich war eine Kandidatur Mandls nie ein Thema gewesen. Unter anderem, weil er der eigens für die Kandidatenfindung ins Leben gerufenen Kommission angehörte. Die hatte als goldene Regel eigentlich festgelegt, niemanden aus den eigenen Reihen zu nominieren.
Aber: Den großen Namen für die OB-Kandidatur, auf den sich alle einigen konnten, blieb die Kommission schuldig, nach EXPRESS.de-Informationen auch wegen zahlreicher Absagen von Kandidaten wie Kanzler-Enkel Sven-Georg Adenauer (65), der intern zumindest bei Mandl als erste Wahl galt, oder von Messe-Chef Gerald Böse.
„Nach intensiven Gesprächen mit Kandidatinnen und Kandidaten zeichnete sich Anfang August ab, dass sich die Vorschlagskommission auf keinen gemeinsamen Vorschlag wird einigen können“, bestätigt Mandl. Daraufhin sei er gefragt worden und habe sich nun für eine Kandidatur entschieden, obwohl er das „immer ausgeschlossen“ habe.
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Eine Garantie, dass Mandl damit auch OB-Kandidat der CDU 2025 wird, ist das allerdings noch nicht. Die CDU-Mitglieder entscheiden Ende November endgültig, nach EXPRESS.de-Informationen sollen sich intern auch Hendrik Biergans und Oliver Kehrl für eine Kandidatur in Stellung bringen.
Die Kandidaten versuchen nun, möglichst viele Mitglieder hinter sich zu bringen, um letztlich die meisten Stimmen bei der Abstimmung zu bekommen.
Klar ist: Die Kandidatur ist für Mandl quasi Pflicht – wenn der richtige Kandidat bzw. die richtige Kandidatin aus Sicht der Kommission nicht bereit steht, muss eben er „Chef“ ran. „Ich trage damit dem Ergebnis der Kommission wie auch meiner Verantwortung als Kreisvorsitzender Rechnung“, so der CDU-Vorsitzende.
Aber die Kandidatur ist auch gefährlich: Setzt sich ein anderer im Votum der CDU-Mitglieder durch, würde das Mandls Position in der Partei erheblich schwächen.
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Entsprechend rührt er schon jetzt die Werbetrommel: „Ich bin mir der Bedeutung für die Partei und für mich persönlich bewusst und bitte um Ihre und eure Unterstützung“, schreibt er intern. „Nur mit großer Geschlossenheit werden wir im Wahljahr 2025 erfolgreich sein. Zum Wohle unserer Heimatstadt Köln.“
Bei der OB-Wahl im Herbst 2025 soll ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Henriette Reker gefunden werden. Die aktuelle Oberbürgermeisterin hat eine erneute Kandidatur bisher nicht ausgeschlossen.