Horrorflug für ein Paar aus Mayen: Nicht nur dass der Flieger ab Köln/Bonn deutlich verspätet abhob – er musste kurz darauf auch wieder kehrt machen.
Horror-Flug ab Köln/BonnEhepaar will nach Rom, dann meldet sich der Kapitän: „Das war unterirdisch“
Die derzeitige Situation am Flughafen Köln/Bonn zerrt an den Nerven der Fluggäste. Doch Martin Winninger (58) kann mit seinem Erlebten noch eine Schippe drauflegen. Er und seine Frau Eva-Maria (41) haben am Freitag (22. Juli) einen wahren Horrorflug erlebt.
„Das war unterirdisch“, erklärt der 58-Jährige am Samstag im Gespräch mit EXPRESS.de. „Statt in Rom sitzen wir jetzt in Scheveningen.“
Flughafen Köln/Bonn: Paar aus Mayen will für Kurztrip nach Rom
Ein langes Wochenende in Rom war das Geschenk seiner Frau zu seinem Geburtstag. Für Martin Winninger, Chef einer Versicherungsagentur in Mayen (Rheinland-Pfalz), ist die italienische Hauptstadt die schönste Stadt der Welt. Die Vorfreude auf den Kurztrip war riesig.
Am Freitag um 8.30 Uhr machte sich das Paar mit einem ordentlichen Zeitpuffer auf den Weg zum Flughafen Köln/Bonn. Die Mega-Schlangen vor der Sicherheitskontrolle schreiben ja seit Wochen Schlagzeilen. Der Abflug der Eurowings-Maschine nach Rom war für 12.55 Uhr geplant, das Boarding begann allerdings erst gegen 13 Uhr. Noch blieben Martin und Eva-Maria Winninger aber entspannt.
Flughafen Köln/Bonn: Flieger nach Rom hebt mit viel Verspätung ab
„Gegen 13.25 Uhr teilte der Flugkapitän dann mit, dass noch rund 50 Gäste beim Check-In aufgehalten werden“, erzählt Martin Winninger. „Man überlegte, zu warten oder deren Koffer wieder auszuladen, entschied sich dann fürs Warten.“ Nachdem alle anderen an Bord ausgeharrt hatten, hob der Flieger gegen 14.45 Uhr endlich ab.
Rom rückte näher – aber nicht viel. „Das Flugzeug gewann kaum an Höhe und der Pilot meldete sich erneut mit der Nachricht, dass die Kabine keinen Druck aufbaue und man nach Köln zurückkehren müsse“, so Martin Winninger. Unter den Passagierinnen und Passagieren habe sich Unmut, aber auch Angst breit gemacht.
Flug nach Rom endet wieder am Flughafen Köln/Bonn
Gegen 15.20 Uhr war der Flieger wieder am Flughafen Köln/Bonn. „Eine ältere Italienerin dachte, wir seien in Rom gelandet“, erzählt der 58-Jährige. „Sie war alleine, konnte kein Englisch und bekam keine Informationen.“ Martin Winninger kann etwas Italienisch und half ihr.
Ein Bus holte alle betroffenen Fluggäste ab und brachte sie zum Terminal. „Dort sollte man in einem extra Bereich warten“, erklärt Winninger weiter. Um 16.30 Uhr habe es dann eine kurze, letzte Info von Eurowings gegeben: Man solle zum Ausgang gehen und sein Gepäck holen.
Flughafen Köln/Bonn: Paar aus Mayen nach Stunden wieder an Terminal 1
„In dem Moment haben wir noch nicht realisiert, dass damit die Reise beendet ist“, so der Versicherungsexperte. „Wir sind dann zum Gepäckband und gegen 17 Uhr standen wir draußen am Terminal 1 wie schon acht Stunden vorher.“
Es hätten sich aber auch viele ältere und ausländische Gäste an Bord befunden. „Sie haben sich völlig allein gelassen gefühlt und sind so in Köln gestrandet“, kritisiert Martin Winninger die Informationsstrategie von Eurowings.
Er und seine Frau machten das Beste daraus. Sie fuhren von Flughafen direkt ins niederländische Seebad Scheveningen. „Wir gehen jetzt erstmal einkaufen. Wir haben ja nur Kleidung für 38 Grad dabei und hier ist es deutlich kühler als in Rom“, erzählt Martin Winninger und kann schon wieder etwas lachen.
Auf EXPRESS.de-Nachfrage hat Eurowings bestätigt, dass es auf dem Flug Probleme mit dem Druckaufbau in der Kabine gegeben hat. Eine Sprecherin: „Die Flugbesatzung hat daraufhin aus Sicherheitsgründen entschieden, wieder nach Köln zurückzukehren.“ Die genaue Ursache werde aktuell untersucht. (iri)