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Polizei und LKA vor OrtErst Schüsse, dann Explosion in Kölner Wohnhaus: War es die „Mocro-Maffia“?

Eine Wohnungstür liegt schwer beschädigt auf dem Boden.

Eine Wohnungstür ist am Dienstagmorgen (30. Juli 2024) aus den Angeln gesprengt worden, in der Tür klafft ein Loch.

Im Kölner Stadtteil Meschenich lief ein stundenlangerGroßeinsatz der Polizei. Am Morgen kam es hier zu einer Explosion. Steckt erneut die „Mocro-Maffia“ dahinter?

Eine Explosion reißt Anwohnende am sogenannten Kölnberg aus dem Schlaf. Im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses an der Alte Brühler Straße wird eine Wohnungstür aus den Angeln gerissen, ein großes Loch klafft in der Tür, überall liegen Splitter.

Großeinsatz am Dienstagmorgen (30. Juli 2024) im Kölner Stadtteil Meschenich! Die Polizei Köln war bis in die späten Nachmittagsstunden mit starken Kräften vor Ort. Bei der Spurensicherung wurde sie durch Sachverständige des Landeskriminalamtes (LKA) unterstützt. Auch ein Sprengstoffspürhund war im Einsatz.

Explosion in Köln-Meschenich: Es passierte kurz nach sechs Uhr

Gegen sechs Uhr hatten Anwohnende die Feuerwehr alarmiert, weil im Erdgeschoss Feuer ausgebrochen war. Vor Ort berichteten sie den Einsatzkräften dann von einer mutmaßlichen Explosion vor einer Wohnungstür.

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Die Detonation war so enorm, dass mehrere Türen des Gebäudes stark beschädigt wurden. Nach aktuellem Stand sind die Wohnungen im Erdgeschoss vorerst nicht bewohnbar.

Ein Mehrfamilienhaus in Meschenich mit der Hausnummer 12.

In einem Mehrfamilienhaus in Meschenich, dem sogenannten Kölnberg, ist es am Dienstagmorgen (30. Juli 2024) zu einer Explosion gekommen.

Ein Mann (59) wurde kurzzeitig in einem Krankenhaus medizinisch versorgt. Vermutlich hatte er eine Rauchgasvergiftung erlitten.

Steckt erneut die „Mocro-Maffia“ hinter der Detonation?

Die Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar. „Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte, die auf Bezüge zu den Explosionen in den vergangenen Wochen hindeuten“, sagte eine Sprecherin der Kölner Polizei.

In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Explosionen in Köln, aber auch zum Beispiel in Engelskirchen und Duisburg gegeben. Nach vorläufigen Erkenntnissen der Polizei standen diese Detonationen – ebenso wie zwei Geiselnahmen in Köln und Hürth – im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen Drogenbanden auch aus den Niederlanden.

Explosionen vor Hauseingängen sind ein oft angewandtes Drohmittel niederländischer Drogenhändler, die häufig unter dem Begriff „Mocro-Maffia“ zusammengefasst werden.

Nach Explosion: Polizei Köln prüft Zusammenhang mit Schüssen

Nach der aktuellen Explosion prüfen die Ermittlerinnen und Ermittler, ob diese im Zusammenhang mit Schüssen Samstagnacht (27. Juli) auf mehrere Fenster einer Wohnung im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses in Meschenich stehen.

Die Polizei hat zwei Einschüsse in einer Fensterscheibe markiert.

Die Polizei prüft einen Zusammenhang mit Schüssen auf mehrere Fenster des Mehrfamilienhauses Samstagnacht (27. Juli 2024). Das Foto von Dienstag (30. Juli 2024) zeigt eins der Fenster mit durchschossener Scheibe.

Die Polizei hat an dem Fenster mehrere Einschusslöcher markiert. Zweimal wurde die Scheibe getroffen. Zu dem Zeitpunkt der Schussabgaben war niemand in der Wohnung. Zeugenaussagen zufolge soll nach dem Vorfall ein Mann in einem dunklen Auto geflüchtet sein.

Zeuginnen und Zeugen, die Hinweise zu den beiden Tatgeschehen oder Tatverdächtigen geben können, werden gebeten, sich telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de bei den Ermittlerinnen und Ermittlern des Kriminalkommissariats 15 zu melden. (mit dpa)