Explosion vor Kölner ClubDrogen-Krieg auf den Ringen? Art der Bombe trägt deutliche Handschrift

Nach der Explosion auf dem Hohenzollernring dauern die Ermittlungen der Kölner Polizei an. Steckt die „Mocro Mafia“ dahinter?

Eine Person stellt eine Tasche oder einen Beutel neben den Seiteneingang des „Vanity Club Cologne“ auf dem Hohenzollernring. Dann schmeißt er einen brennenden Gegenstand hinein. Kurze Zeit später kommt es zur Explosion.

Das zeigt das Video einer Überwachungskamera im Eingangsbereich, das EXPRESS.de vorliegt. Die Tat passierte am Montagmorgen (16. September 2024, gegen 5,45 Uhr). Bisher kann die Kölner Polizei einen Zusammenhang zur „Mocro Mafia“ nicht herstellen. Der Ermittlungen laufen in alle Richtungen.

Explosion in der Kölner Innenstadt deutet auf die „Mocro Mafia“

Doch der Anschlag trägt die Handschrift der „Mocro Mafia“ – vor allem der Vorgang der Explosion. Offenbar wurde illegales Feuerwerk verwendet. Dabei können die Böller wie kleine Handgranaten wirken.

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„Mocro“ ist das niederländische Slangwort für Marokko.

Ähnlich soll das Vorgehen bei anderen Anschlägen gewesen sein. Seit Juli 2024 gab es mehrere Explosionen vor Hauseingängen.

Unter anderem in Köln-Mülheim, Buchheim und Zündorf sowie in Düsseldorf, Duisburg und Engelskirchen. Auch eine Entführung in Köln-Rodenkirchen soll auf das Konto der „Mocro Mafia“ gehen.

Die Ermittler und Ermittlerinnen gehen davon aus, dass der Diebstahl einer großen Menge Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth Auslöser für die Gewaltspirale gewesen sein könnte. Auch Drogenhändler aus den Niederlanden sollen beteiligt sein.

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Stand August 2024 bearbeitet eine Ermittlungskommission in Köln mittlerweile etwa 25 Verfahren, die im Zusammenhang mit mehreren Explosionen und möglichen Verbindungen zur sogenannten „Mocro-Mafia“ stehen. Die Verfahren richteten sich gegen mindestens 20 Beschuldigte, erklärte ein Sprecher. Hat sich der Drogen-Krieg jetzt auf die Kölner Ringe ausgeweitet?

Die bei der Kölner Polizei eingerichtete Ermittlungskommission (EK) trägt den Namen „Sattla“. Der ungewöhnliche Name kommt aus dem Arabischen, wo „Sattla“ Haschisch heißt. Die EK umfasst nach Angaben der Kölner Polizei rund 50 Beamte und Beamtinnen. (red/dpa)