Er schlug noch gegen den PaketwagenFußgänger wird erfasst und stirbt – Kölner Paketbote verurteilt

Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst bei einem Unfall, die Unfallstelle wurde mit einem Sichtschutz verdeckt.

Ein Fußgänger (88) wurde im November 2022 in Köln-Rondorf von einem Auslieferungsfahrzeug erfasst. Der Paketbote stand am Freitag (8. September 2023) in Köln vor Gericht. Unser Symbolbild zeigt Einsatzkräfte nach einem Unfall in Mömbris (Landkreis Aschaffenburg) im November 2022, dabei wurde ein Paketbote von seinem eigenen Paketwagen überrollt.

Nach dem Tod eines Rentners stand ein Paketbote (45) vor dem Kölner Amtsgericht. Er wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Diese Situation kennen bestimmt viele: Man steht hinter einem Fahrzeug, das plötzlich zurücksetzt und man denkt, der Fahrer oder die Fahrerin muss mich doch sehen. Oft ist das auch so, aber nicht immer.

Wie in einem tragischen Fall in Köln, bei dem ein Fußgänger (†88) ums Leben kam. Am Freitag (8. September 2023) musste sich dafür ein Auslieferungsfahrer (45) vor dem Amtsgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft forderte sechs Monate Haft auf Bewährung – doch das Gericht urteilte anders.

Prozess vor Amtsgericht Köln nach Unfall mit Paket-Fahrzeug

Der Angeklagte wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe in Höhe von 3600 Euro verurteilt. Das Urteil gegen den 45-jährigen Mitarbeiter eines Paketdienstes fiel noch am selben Tag.

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Am Prozesstag hatte der Mann zugegeben, in den falschen Spiegel geguckt zu haben. Auch entschuldigte er sich.

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Am 25. November letzten Jahres war der Auslieferungsfahrer mit seinem Mercedes-Sprinter auf der Westerwaldstraße in Köln-Rondorf unterwegs. Gegen 9 Uhr soll er dann in Höhe der Hausnummer 78 auf den linksseitigen Gehweg gefahren sein.

Anschließend, so hieß es in der Anklage, soll der Paketbote in Schrittgeschwindigkeit mindestens einen Meter zurückgesetzt und dabei den 88-jährigen Fußgänger erfasst haben.

Rentner wird in Köln-Rondorf von Paketwagen erfasst und stirbt

Der Rentner wollte laut Zeugenaussagen gerade die Straße überqueren. Als der Paket-Wagen plötzlich auf ihn zu kam, soll der 88-Jährige noch mit der Hand gegen die hintere Ladetür des Sprinters geschlagen haben, um auf sich aufmerksam zu machen.

Einen Augenblick später stieß der Kleintransporter mit dem Mann zusammen. Er stürzte, schlug mit dem Hinterkopf auf dem Boden auf – Schädelhirntrauma! Der Rentner kam sofort ins Krankenhaus, wo er jedoch drei Tage später seinen schweren Verletzungen erlag.

Prozess vor Kölner Amtsgericht, weil keine hohe Haftstrafe zu erwarten

Generell werden vor einem Amtsgericht Fälle verhandelt, bei denen keine höhere Strafe als zwei Jahre Freiheitsstrafe zu erwarten ist. Maximal können Freiheitsstrafen bis zu vier Jahren verhängt werden.

Erst Anfang August wurde in Köln eine 35-Jährige wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Sie hatte unter Alkohol- und Drogeneinfluss einen Autounfall verursacht, bei dem ihre Beifahrerin (†25) um Leben kam.